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Ugn
Vollbild
3A Anhang zu Objunkte | |
3A-401 Σ Wechsel von Objunkt nach Adjunkt, Nominalphrase ohne Kernwort. | 3A |
11A Anhang zu Kurzwörter | |
11A-621 Σ Spaltung der Nominalphrase, die das Subjekt in einem Existenzsatz bildet. 11A-651 Σ Existenzinterklit. | 11A ↑ ↑ |
14A Schlüsselsystem | ||||
14-1 Einleitung | 14A | |||
14A-2 Allgemeines. 14A-3 Verb. 14A-4 Substantiv. 14A-5 Adjektiv und Adverb. 14A-6 Pronomen. 14A-7 Andere Wortarten. 14A-8 Phrasen. 14A-9 Teilsätze. | ↑ ↑ |
15A Anhang: Sach- und Wortweiser | 15A | |||
Als Ergänzung zum Inhaltsverzeichnis. | ||||
15A Anhang: Talatawagan | 15A AE FN OS TZ | |||
16A Anhang: Quellenverzeichnis und Werstatt-Korpus | 16A | |||
16A-1 Linguistische Quellen. 16A-2 Sonstige Quellen. 16A-3 Ergänzende Studien. | ||||
Buchausgabe (pdf-Datei) | ↑ ↑ |
Unsere Syntax der filipinischen Sprache ist in deutscher und filipinischer Sprache Syntax der filipinischen Sprache - Palaugnayan ng Wikang Filipino als elektronisches Buch (pdf-Datei) bei der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) allgemein zugänglich. Die Publikation hat den URN (Uniform Resource Name) der Deutschen Nationalbibliothek http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-360807 bzw. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-360807 . Die Datei wurde am 12. November 2019 aufgenommen und ist 9.6 MB groß (744 Seiten).
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09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_titel.html
Man muß die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den einfachen Mann auf dem Markt fragen und denen auf das Maul sehen, wie sie reden. Martin Luther (1530) {1A-101 ![]() |
Linguistik stand und steht in den Philippinen
stark unter ausländischem Einfluss. Es begann mit den spanischen Priestern, die die
lokalen Sprachen in den Philippinen lernen mussten, um die einheimische Bevölkerung den
katholischen Glauben zu lehren. So ist das erste in den Philippinen
gedruckte Buch von einem spanischen Priester zweisprachig in Spanisch und Tagalog
geschrieben { DC 1593}. Das Spanisch ist inzwischen vom (amerikanischen)
Englisch abgelöst worden, und der ausländische Einfluss ist sicher noch stärker
geworden. Heute hat nahezu jeder bessere Professor ganz oder ein paar Semester in den
Vereinigten Staaten studiert. Für ein Tagalog-Englisch
Wörterbuch schreibt die philippinische Staatspräsidentin das Vorwort in Englisch.
Bewusst oder unbewusst wurden die philippinischen Sprachen und heute das Filipino
stets in die Nähe der Fremdsprache gebracht {1A-111 }. Die spanischen
Mönche mussten ihre katholischen Texte in die lokalen Sprachen übersetzen. Heute
müssen philippinische Grundschüler Englisch lernen, um ihre Rechenbücher lesen zu
können.
Wenn man die eigene Sprache studiert, um sie mit einer Fremdsprache (und zwar mit einer europäischen, niemals mit z.B. Chinesisch oder Indonesisch) zu vergleichen, wird man zwangsläufig den eigentlichen Mittelpunkt der eigenen Sprache verlassen und sich dorthin begeben, wo die eigene Sprache der Fremdsprache am ähnlichsten ist. Damit werden keine eigentlichen Fehler begangen, aber typische Elemente der eigenen Sprache können undeutlicher hervortreten oder ganz verschwinden.
Muttersprache (wikang kinagisnan) → {1A-112}
(1) Formal ist Filipino die offiziell in der philippinischen Verfassung von 1987 genannte Sprache. Dort ist die Landessprache "Filipino" festgelegt und Englisch "bis auf weiteres" als Amt-, Handels- und Unterrichtssprache beibehalten.
Als gesprochene und geschriebene Sprache verstehen wir unter Filipino die Sprache, die von Filipinos der mittleren und oberen sozialen und Ausbildungsgruppen landesweit als Umgangssprache und Kommunikationsmittel verwendet wird {1A-121}. Diese Sprache zeigt kaum regionale Unterschiede. Daneben gibt es weitere Sprachen und Dialekte, die nur selten schriftlich verwendet werden. Zwischen geschriebenem Filipino und Tagalog gibt es kaum Unterschiede. Deshalb besteht kein Grund mehr, für die gegenwärtige landesweite Sprache den Namen Tagalog beizubehalten.
(2) Da in den Philippinen wenig gelesen und geschrieben wird, ist die Auswahl an geschriebenem Filipino nicht sehr groß.
(3) Zum Studium der Schriftsprache haben wir eine Textsammlung
erstellt, die vorwiegend Texte aus dem Wochenblatt { Liwayway} enthält,
aber auch Auszüge aus filipinischen Buchtexten {16A-2}. Diese Textsammlung (eine Angabe zu ihrem Umfang: Sie enthält
mehr als 10 000 Sätze und etwa 6000-mal das Wort ang) kann digitalisch mit Hilfe
eines Suchprogramms ausgewertet werden, daher sprechen wir von unserem
'Werkstatt-Korpus'.
(4) Die Vereinheitlichung der gesprochenen Sprache schreitet schnell voran. Den größten Einfluss hat vermutlich das landesweite Fernsehen. Die Mobilität der Bevölkerung ist groß, insbesondere zieht der Großraum Manila junge Leute aus allen Provinzen an, die in ihrer neuen Umgebung kein typisches Tagalog mehr sprechen lernen, sondern ein Umgangsfilipino. Durch Besuche zu Hause und durch moderne Kommunikation (Mobiltelefon) wird dieses Filipino in die Provinzen gebracht.
(1) Wir haben uns die Aufgabe gestellt, einige wichtige Merkmale der filipinischen Sprache zu betrachten, ohne sie im Vergleich zu europäischen Sprachen zu sehen. Auf den Gebieten der Phonologie und Morphologie ist die Eigenständigkeit der filipinischen Sprache (mit Gemeinsamkeiten innerhalb der austronesischen Sprachfamilie) deutlich erkennbar und unumstritten. In der Lexikologie ist die Thematik der spanischen, chinesischen und englischen Fremdwörter deutlich sichtbar.
Anders auf dem Gebiet der Syntax. Wir haben kaum Arbeiten gefunden, die die filipinische Syntax aus der eigenen Sprache her entwickeln. Vielmehr werden häufig Ansätze der Syntax europäischer Sprachen (der klassischen Sprachen und der zwei Kolonialsprachen der Philippinen Spanisch und Englisch) zur Beschreibung der filipinischen Syntax übernommen. Dabei wird wenig darauf geachtet, ob diese Ansätze den Eigenheiten dieser Sprache Rechnung tragen. Deshalb erschien es uns sinnvoll, unsere Studie der filipinischen Syntax zu widmen. Hinzu kommt, dass in der morphologisch formenarmen filipinischen Sprache der Syntax eine besondere Bedeutung zukommt.
(2) Wenn wir von der Syntax der filipinischen Sprache sprechen,
setzen wir stillschweigend voraus, dass es genügend syntaktische Gemeinsamkeiten der
philippinischen Sprachen gibt, um einen solchen Ansatz zu rechtfertigen. Diese Frage wird
gegenstandslos, wenn man Filipino als ein landesweites Tagalog ansieht, was der heutigen
Praxis entspricht. Von vielen Autoren werden die Unterschiede der verschiedenen
philippinischen Sprachen hervorgehoben (statt von Wikang Filipino wird heute häufig
von Mga Wika sa Pilipinas gesprochen), aber wir haben dort keine oder nur
unerhebliche Hinweise auf Unterschiede in der Syntax gefunden. Ein weiterer Zeuge ist die
Arbeit von { Kroeger 1991}, in der sich an verschiedenen Stellen Aussagen
wie 'in Tagalog, and in Philippine languages generally'
finden.
(1) In der philippinischen Gesellschaft ist der ausländische Einfluss sehr stark, vermutlich stärker als in jedem anderen Land vergleichbarer Größe. Die spanische Kolonisation hat die katholische Religion und ein Stück europäischer Zivilisation in die Philippinen gebracht. Während der anschließenden Kolonialzeit unter den Vereinigten Staaten erhielten die Philippinen ein kapitalistisches Wirtschaftssystem und ein auf der englischen Sprache basierendes Schulsystem. Die koloniale Einflussnahme wurde dadurch erleichtert, dass die philippinische Gesellschaft nur wenig eigenständige Elemente entwickelt hat. Spanisch und später Amerikanisch ergänzten nicht etwa eine philippinische Kultur. Das Ausländische wurde stets als überlegen betrachtet, und das nicht nur auf den Gebieten, wo die Kolonialmacht entsprechende Kompetenz besaß. Der Filipino wurde kaum gezwungen, ausländisch zu werden; sein Denken (und seine zumeist schlechte Erfahrung im eigenen Land) sagt ihm, dass er sich nur entwickeln kann, wenn er sich weitgehend an ausländischen Lebens- und Denkgewohnheiten orientiert. Davon ausgehend, sollte man vermuten, dass die Kolonialsprachen Spanisch und Englisch die indigenen Sprachen erheblich beeinflusst haben. Dies ist jedoch - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nur auf dem Gebiet des Wortschatzes geschehen.
(2) Die Kolonialmächte importierten zusammen mit ihren Innovationen, die sie in den Philippinen einführten, auch die entsprechenden sprachlichen Begriffe, die dann in die indigenen Sprachen integriert wurden (kurọs, tinidọr, tịsyu). Zusätzlich wurden jedoch ausländische Wörter übernommen, um althergebrachte Begriffe zu ersetzen. So wurde der philippinische Tisch hapạg durch den spanischen Tisch mesa, lamesa ersetzt, aber auch Wörter für Basisbegriffe wurden verändert, ohne dass irgendeine Änderung ihrer Bedeutung eintrat (tungo - puntạ, bahạghari - rainbow). So besitzt heute die filipinische Sprache Tausende von spanischen Lehnwörtern; und ebenso sind Tausende von amerikanisch-englischen Wörtern übernommen worden, zu denen täglich neue kommen. Diese ausländischen Wörter werden als Sprachbrocken übernommen, ein Bezug zur Morphologie und Syntax in der Ursprungssprache geht regelmäßig verloren (kumustạ, istạmbay).
Für viele dieser ausländischen Wörter wurde deren ursprüngliche Phonologie nicht übernommen. Für die spanischen Lehnwörter ist dies nicht erstaunlich, da sie oft nicht gelehrt, sondern von den Filipinos aufgeschnappt wurden. Anders ist die Situation bei den englischen Übernahmen. Obwohl amerikanisches Englisch seit über hundert Jahren das wichtigste Schulfach in den Philippinen ist, sind Einflüsse einer englischen Phonetik und Phonologie recht begrenzt geblieben. Häufig wird das ausländische orthografische Wortbild filipinisch ausgesprochen.
(3) Der Einfluss der spanischen Sprache auf die filipinische Morphologie ist sehr beschränkt geblieben. Beispiele wie pakialamero, karinderyạ sind eher als Ausnahme zu sehen. Ein entsprechender Einfluss der englischen Sprache ist überhaupt nicht zu sehen; vermutlich sind filipinische und englische Morphologie zu weit voneinander entfernt.
(4) Spanisch und auch Englisch haben die filipinische Syntax nur wenig beeinflusst. Entsprechend dem spanischen und englischen Satzbau mit der Reihenfolge Subjekt - Prädikat wurden Versuche unternommen, diese Form als Regelsatzbau in die filipinische Sprache einzuführen. Dies erschien erfolgversprechend, da auch die filipinische Sprache diesen Satzbau (nichtkanonische Reihenfolge) kennt. Trotzdem können diese Versuche als gescheitert betrachtet werden. Der in den Schulen gebräuchliche westliche Stil hat außerhalb der Schule Schrift- und Umgangssprache fast nicht beeinflusst {13-5.1}. Ein weiteres Beispiel ist die Komparation der Adjektive. Das spanische Wort mas hat die indigenen Wörter lalo, higit und labis weitgehend verdrängt, aber deren Syntax beibehalten.
Das in der filipinischen Sprache auffallend häufige Auftreten englischer Einsprengsel ('Taglish') zeigt kaum einen Einfluss auf den filipinischen Satzbau {13-5.2}.
Beim Studium der Literatur haben wir häufig sehr treffende Fachausdrücke in filipinischer Sprache gefunden. Dies hat uns so beeindruckt, dass wir filipinischen Fachaudrücken Vorrang gegeben haben vor lateinischen, spanischen oder englischen Lehn- und Fremdwörtern. Es erschien uns auch konsequent, in einer Arbeit, deren endgültige Sprache Filipino ist, so viel wie möglich filipinische Fachausdrücke zu verwenden.
Die Fachausdrücke wurden von uns so weit wie möglich beibehalten. Für eine große Anzahl war dies möglich, ohne wesentliche Änderungen von Definition und Bedeutung vornehmen zu müssen. An den Stellen, wo deutliche Abweichungen zwischen Fachliteratur und unserer Darstellung vorliegen, haben wir diese entsprechend ihrer Bedeutung herausgearbeitet. Eine weitere Gruppe von Fachausdrücken haben wir neu geprägt und im Anhang Talatawagan {15A} (im Teil Palaugnayan) mit F gekennzeichnet. Eine Anzahl in der Literatur gefundener Fachausdrücke war für unsere Darstellung nicht erforderlich oder nicht geeignet.
Zur Verwendung internationaler Fachausdrücke in der philippinischen
Linguistik → {1A-151
}.
In der Sprache möchten wir unsere Gedanken ausdrücken. Einen vollständigen Gedanken bezeichnen wir als einen Satz (pangungusap). Ein Satz besteht aus Phrasen (parirala). Eine Phrase besitzt ein Inhaltswort als Kernwort und kann weitere Wörter und untergeordnete Phrasen enthalten [1-4].
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Einem Großteil dieser Phrasen werden kurze Wörter vorangestellt (ay, ang, ng, sa oder nang). Diese Wörter werden verwendet, um die Art und Funktion der Phrase anzuzeigen. Wir bezeichnen sie als Bestimmungswörter {*} (panandạ) {11-2}. Der Gebrauch der Bestimmungswörter am Phrasenanfang ist charakteristisch für die filipinische Sprache. Die -ng/na Ligatur zählen wir ebenfalls zu den Bestimmungswörtern. Wir stellen dies an folgendem Satz [5] dar (ausführlich in {13-3}).
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{*} Wir haben den Begriff Bestimmungswort gewählt, da es entfernte Ähnlichkeit mit einem 'determiner' besitzt. Davon zu unterscheiden ist das 'Bestimmungswort' in der deutschen Grammatik, das den ergänzenden Teil einer Zusammensetzung beschreibt. In diesem Fall verwenden wir den Begriff 'Ergänzungswort'.
Diese Bestimmungswörter ay, ang, sa, ng, nang sind keine Präpositionen. Man kann sie entfernt mit dem Kasussystem von europäischen Sprachen vergleichen {1A-521 Θ}. Aber der Gebrauch der Bestimmungswörter ist nicht auf Nomina beschränkt.
Wir haben damit Funktionsphrasen für die filipinische Sprache eingeführt {1-6.1} und entsprechende Bezeichnungen gewählt {1A-201}. In den folgenden Abschnitten legen wir dar, warum wir zu diesen, von der konventionellen Grammatik abweichenden Ergebnissen gekommen sind.
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_ugnay_1.html
(1) Wir wollen die Syntax des filipinischen Satzes mit dem Geschehen auf einer Theaterbühne vergleichen. Auf der Bühne sind Schauspieler und Gruppen von Schauspielern (Wörter und Phrasen). Vor der Bühne sitzt der Regisseur. Er kann die Schauspieler veranlassen, bestimmte Plätze auf der Bühne einzunehmen (das entspricht Satzanfang, -mitte und -ende). Das Besondere auf unserer filipinischen Bühne ist, dass über der Bühne ein vom Regisseur unabhängiger Beleuchter sitzt, der zwei Scheinwerfer bedient, die die Namen ANG und AY tragen. Diese Scheinwerfer kann er auf beinahe jeden Schauspieler bzw. jede Gruppe richten und somit beliebige Gruppen ins rechte Licht rücken, unabhängig davon, wo der Regisseur sie plaziert hat. Der Beleuchter ist dafür verantwortlich, dass seine zwei Scheinwerfereinstellungen zueinander passen. Da Beleuchter und Regisseur voneinander unabhängig arbeiten dürfen, erhält das Bühnengeschehen eine große Flexibilität, und - um wieder auf die Sprache zu kommen - eine beachtliche Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten.
Wir stellen fest, dass es außer der eindimensionalen zeitlichen Abfolge der Wörter und Phrasen im Satz noch ein zweites beherrschendes Element in der filipinischen Syntax gibt. Zwei Bestandteile des Satzes können ein besonderes Gewicht erhalten. Mit ANG wird eine Phrase markiert, die mit dem klassischen Subjekt viele Gemeinsamkeiten besitzt und die wir daher als Subjektphrase bezeichnen. Entsprechend können wir die AY-Phrase als Prädikat identifizieren. Das Besondere an der filipinischen Sprache ist, dass Prädikat und Subjekt deutlich hörbar bzw. sichtbar markiert werden und dass fast alle Phrasen die Rolle von Prädikat oder Subjekt übernehmen können, wobei einschränkend eine Konsistenz zwischen Prädikat und Subjekt gewahrt bleiben muss.
Ein Weiteres kommt hinzu. Der ANG-Scheinwerfer verleiht allem, was er beleuchtet, besonders scharfe Konturen (wir sprechen später von Fokus und Bestimmtheit des Subjekts). Daher gibt es keinen Sinn, ihn auf etwas Diffuses, Unbestimmtes zu richten. Die filipinische Sprache hat eine besonders wirksame Methode entwickelt, dieses zu verhindern. ANG- und AY-Scheinwerfer können die Objekte, auf die sie ihr Licht richten, tauschen. Durch diesen Tausch von Prädikat und Subjekt können wenig bestimmte Objekte aus dem Fokus genommen werden oder deutlich bestimmbare Objekte in den Fokus gesetzt werden.
(2) Eine weitere Eigenart der filipinischen Sprache ist, dass ein Satz nur dann ein Verb enthält, wenn es semantisch erforderlich ist. Die Syntax verlangt kein Verb, so dass viele Sätze verblos sind. Ein Verb kann daher nicht oder zumindest in vielen Fällen nicht den Mittelpunkt des filipinischen Satzes bilden.
Aus diesen Überlegungen heraus haben wir ein Strukturmodell für den einfachen Satz in der filipinischen Syntax gewählt, in dem Prädikat- und Subjektphrase die Hauptrolle spielen, wodurch Verb- und Nominalphrase zwangsläufig in eine untergeordnete Rolle gedrängt werden.
(3) In diesem Modell wird in erster Linie die syntaktische Funktion der Phrasen im filipinischen Satz betrachtet. Es ist eine Besonderheit der filipinischen Sprache, dass sich daraus nur beschränkt Regeln für die Reihenfolge dieser Phrasen im Satz herleiten; vielmehr ist die Reihenfolge in weiten Grenzen frei wählbar. Der Grund dafür ist, dass die Phrasen im Allgemeinen selbst eine Markierung ihrer Funktion besitzen, so dass eine bestimmte Positionierung zur Erkennung ihrer Funktion nicht erforderlich ist.
Nachstehend stellen wir unser Strukturmodell in Form einer Tabelle vor.
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Anmerkungen
(1) In unserem Strukturmodell definieren wir eine Prädikatphrase (pariralang panagurị) und eine Subjektphrase (pariralang paniyạk) auf dem höchsten hierarchischen Niveau des filipinischen Satzes, die wir in Kapitel {2} behandeln. Mit dem Bestimmungswort ang wird das Subjekt gekennzeichnet, das einen "im Fokus stehenden" Satzschwerpunkt bildet, Filipino ist eine fokusorientierte Sprache. ay hat eine ang vergleichbare Funktion für das Prädikat. ay wird viel seltener verwendet als ang, da ein am Satzanfang stehendes Prädikat keiner besonderen Kennzeichnung bedarf.
(2) Es gibt in der filipinischen Sprache mehrere Mechanismen, dass Phrasen ihre Funktion im Satz ändern können. Dadurch können nahezu alle Phrasen in einem oder in mehreren Schritten in die Prädikat- oder in die Subjektphrase gewandelt werden. Da Prädikat und Subjekt ihre Funktionen tauschen können, entsteht eine formale Symmetrie zwischen Prädikatphrase und Subjektphrase.
(3) Die Prädikatsphrase kann durch eine Verbphrase gebildet werden. Jedoch enthält der filipinische Satz nur dann ein Verb als Prädikat, wenn dieses semantisch erforderlich ist. Die Syntax verlangt kein Verb, so dass viele Sätze verblos sind. Daher können Nominal-, Adjektiv-, Adverb-, Präpositionalphrasen und selten Adjunktphrasen ebenfalls das Prädikat bilden, und aus den oben angeführten Symmetriegründen auch das Subjekt. Deshalb besitzt das Verb in der filipinischen Syntax keine zentrale Rolle beim Aufbau des Satzes, und eine Gleichsetzung von Verb und Prädikat ist nicht zulässig. Ebenso ist in der filipinischen Sprache das Subjekt nicht stets eine Nominalphrase.
(4) In unserem Strukturmodell sind Prädikat und Subjekt die wesentlichen Bestandteile des Satzes; sie stehen auf dem höchsten hierarchischen Niveau im Satz. Daraus folgt zwangsläufig, dass ihre Bestandteile, u.a. Nominal- und Verbphrase, auf das zweite Niveau zu stehen kommen. Unabhängige Phrasen können neben Subjekt- und Prädikatphrase ergänzend im Satz stehen. Damit ergibt sich folgende Struktur für den filipinischen Regelsatz {13-2.3 Θ}.
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(5 ) In der
filipinischen Sprache werden alle Sätze nach Muster [1] gebildet {1A-511
}. In anderen
Sprachen ist dieser Satzbau ('Nominalsatz') nicht vorhanden oder
die Ausnahme, die es nur gibt, wenn kein Verb vorhanden ist.
(1) Außer Prädikat und Subjekt gibt es in der filipinischen Sprache weitere, untereinander grundsätzlich unterschiedliche Möglichkeiten, Nominalphrasen in den Satz einzubinden. Zwei davon bezeichnen wir als Objunktphrase (pariralang pantuwịd) und Adjunktphrase (pariralang pandako) und behandeln sie in den Kapiteln {3} und {4}.
Die durch das Bestimmungswort ng charakerisierte Objunktphrase kommt hauptsächlich als Phrase vor, die als Argument einer Verbphrase zugeordnet ist und als Attribut in einer Nominal- oder Adjektivphrase. Die Objunktphrase kann nicht unabhängig im Satz stehen und nicht am Satzanfang.
sa ist das Bestimmungswort der Adjunktphrase. Wie das Objunkt, kann sie Argument eines Verbs oder Attribut zu einem Nomen sein. Außerdem kann die Adjunktphrase das Attribut in einer Präpositionalphrase sein oder auch eine unabhängige Phrase im Satz. Sie kann am Satzanfang stehen.
Objunkt und Adjunkt besitzen ein nahezu vollständiges Paradigma von Personal-, Demonstrativ- und Interrogativpronomen, die wir als NG- und SA-Pronomen bezeichnen.
(2) Ein Vergleich von Objunkt- und Adjunktphrase einerseits und den verschiedenen Nomina-Kasus und Präpositionalphrasen von indoeuropäischen Sprachen zeigt, dass die Organisationsprinzipien sich erheblich unterscheiden und Vergleiche nur sehr beschränkt erlaubt sind {1A-521 Θ}.
Neben Objunkt und Adjunkt gibt es weitere Möglichkeiten, Phrasen einander zuzuordnen. Mit Hilfe der -ng/na Ligatur wird ein Abhängigkeitsverhältnis angezeigt, ohne semantisch die Art der Abhängigkeit darzustellen. Wir bezeichnen diese Phrasen als Subjunkte bzw. Subjunktphrasen (pariralang panlapạg). Sie werden als Attribute verwendet, vorwiegend in Nominal- und Verbphrasen. Nicht in allen Fällen erhalten diese Subjunktphrasen eine Ligatur; es gibt also Subjunkte ohne Ligatur.
Eine weitere Gruppe von Phrasen, die Disjunkte (pariralang pang-umpọg), stehen unabhängig im Satz. Am Satzanfang besitzen sie kein Bestimmungswort. An anderen Positionen im Satz kann das Bestimmungswort nang verwendet werden. Da sie stets unabhängig im Satz stehen, können sie nicht Attribut zu einer anderen Phrase sein.
Subjunkte und Disjunkte sind Funktionsphrasen; wir behandeln sie gemeinsam in Kapitel {5}.
Zusätzlich zum Strukturmodell gilt in der filipinischen Sprache das Prinzip der Rechtsverzweigung, nach dem das Ergänzungswort auf das Grundwort bzw. die ergänzende Phrase auf die grundlegende folgt. Dieses Prinzip führt zu einer Anzahl Regeln, die mehr oder weniger streng gelten:
Imperativ- und Fragesätze passen in das Strukturmodell, obwohl sie naturgemäß einige Besonderheiten besitzen. Eine weitere Gruppe von Sonderfällen wird vom Strukturmodell nicht erfasst, sie können jedoch als Ergänzungen angesehen werden, die nicht im Widerspruch zum Strukturmodell stehen. Dazu gehört adverbiales ANG {2-3.3}. Hinzu kommen Nicht-Regelsätze {13-2.2}.
Das Strukturmodell gilt für den einfachen Satz, kann jedoch für zusammengesetzte Sätze angepasst werden.
(1) Die bisher betrachteten Phrasen - Prädikat, Subjekt, Objunkt, Adjunkt, Subjunkt und Disjunkt - besitzen Bestimmungswörter (panandạ), die die syntaktische Funktion der Phrase anzeigen. Wir bezeichnen diese Phrasen als Funktionsphrasen (pariralang pangkayariạn).
Funktionsphrase | Bestimmungswort |
Prädikat | ay |
Subjekt | ang |
Objunkt | ng |
Adjunkt | sa |
Subjunkt | -ng/na |
Disjunkt | nang |
(2) {Θ} Den ganzen Satz bzw. Teilsatz in der filipinischen Sprache betrachten wir nicht als Phrase, ihm fehlen Bestimmungswort und Kernwort. Daher sind für uns Bezeichnungen wie 'Verbphrase' oder 'Inflectional phrase' zur Beschreibung des filipinischen Satzes nicht geeignet.
Zuordnung von Phrasen in der Literatur → {1A-611 }.
(1) Den inhaltlichen Bestandteil der Phrasen bilden die Inhaltsphrasen (pariralang pangnilalamạn). Sie besitzen keine Bestimmungswörter. Die Inhaltsphrasen unterscheiden wir nach der Wortart ihres Kernwortes. Definitionsgemäß sind die Kernwörter der Inhaltsphrasen die Inhaltswörter der filipinischen Sprache.
Inhaltsphrasen | Kernwörter |
Nominalphrase | Substantiv, Pronomen |
Verbphrase | Verb |
Adjektivphrase | Adjektiv |
Adverbphrase | Adverb |
Präpositionalphrase | Präposition |
(2) Inhaltsphrasen bzw. deren Kernwörter können durch Attribute (panuring) ergänzt werden. Die Attribute sind Funktionsphrasen (Objunkt, Adjunkt, Subjunkt) oder Kurzwörter.
Funktionsphrase | ||
Inhaltsphrase | ||
Attribut | Kernwort | Attribut |
↓ | ↓ |
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Eigenschaften der Attribute → {1A-621}
Attribut und ergänzte Phrase → {5A-201 Θ}
(1) Die Einteilung in Funktions- und Inhaltsphrasen bedarf einer Ergänzung. Funktions- und Inhaltsphrase sind nicht zwei getrennte Phrasen. Vielmehr bilden sie gemeinsam eine duale Identitität der filipinischen Phrase. Die äußere oder funktionale Identität einer Phrase bezeichnen wir vereinfacht als ihre Funktionsphrase; desgleichen ist die Inhaltsphrase ihre innere oder inhaltliche Identität. Beide Identitäten - Funktion und Inhalt - sind erforderlich, um eine Phrase zu bilden.
Dieser Dualität tragen wir im Schlüsselsystem Rechnung, indem wir eine Phrase mit ihren beiden Identitäten kennzeichnen ({Funktionsphrase = Inhaltsphrase}, Beispiel {P-P=P-D} für ein Prädikat, das ein Verb ist). Eine Funktionsphrase allein ist keine wirkliche Phrase, sondern ein Gattungsbegriff für Phrasen mit gleicher äußerer Identität ({P-P} für alle Phrasen {P-P=P-..}); entsprechend ist eine Inhaltsphrase der Gattungsbegriff für gleiche innere Identität ({P-U} für alle Phrasen {P-..=P-U}). Analyse eines Beispielsatzes → {1A-631 Σ}.In der filipinischen Sprache besteht kein fester Zusammenhang zwischen syntaktischen Funktionen und konventionellen Wortarten. Die Einteilung in Funktions- und Inhaltsphrasen ist unser Ansatz, dieser wesentlichen Eigenschaft der filipinischen Sprache Rechnung zu tragen.
(2) Wie die Strukturmodelltabelle zeigt {1-4}, gibt es viele Möglichkeiten, Funktions- und Inhaltsphrasen zu kombinieren. Dies schließt nicht aus, dass bestimmte Kombinationen von Funktions- und Inhaltsphrasen nicht vorkommen {1A-632}.
(3) {Θ} Die Funktionsphrasen sind unmittelbar aus der sprachlichen Wirklichkeit herzuleiten, da sie durch ihre Bestimmungswörter definiert sind. Im Gegensatz dazu sind die konventionellen Wortarten und die davon abgeleiteten Inhaltsphrasen weit weniger deutlich. Funktionsphrasen sind daher der sprachlichen Wirklichkeit näher als Inhaltsphrasen.
(4) Eine Funktions- und eine Inhaltsphrase bilden die duale Identität einer Phrase. Es gibt jedoch Ausnahmen: Eine Inhaltsphrase kann in einer Präpositionalphrase (ebenfalls Inhaltsphrase) stehen {10-2 (1)}. Selten ist eine andere Ausnahme, wenn ein Adjunkt (Funktionsphrase) das Prädikat (ebenfalls Funktionsphrase) bildet {2-4.6}.
Paradigma ang - ng - sa der Nominalphrasen → {1A-633 Θ}.
Entsprechend der syntaktischen Struktur der Sprache nehmen wir eine Einteilung vor in 'syntaktischen Wortarten' (uring-salitạng (pampalaugnayan)) {1-7.1}. Zusätzlich verwenden wir eine Einteilung in konventionelle Wortarten ('Wortarten', bahagi ng panalitạ) {1-7.2}.
Wortarten in der Linguistik → {1A-701 }
Entsprechend ihrer syntaktischen Funktion bzw. Verwendung teilen wir die filipinischen Wörter in drei Klassen ein, die wir als Inhaltswörter, Funktionswörter und Kurzwörter bezeichnen (Beispiele dazu in {1A-711}).
(1) Inhaltswörter (salitạng pangnilalamạn) bilden den Inhalt der Funktionsphrasen, sie bilden Inhaltsphrasen. Diese können Attribute besitzen. Inhaltswörter können als Interklitbezugswort dienen. Inhaltswörter bilden in der Regel Wortfamilien und besitzen semantischen Inhalt.
(2) Funktionswörter (salitạng pangkayariạn) sind die Bestimmungswörter. Ihre syntaktische Funktion überwiegt den semantischen Inhalt. Von einer Ausnahme abgesehen (sa), bilden Funktionswörter keine Wortfamilien.
(3) Kurzwörter (katagạ) sind die Restklasse der Wörter, die weder Inhalts- noch Funktionswörter sind. Kurzwörter sind keine Phrasen und können keine Phrasen bilden. Sie können nicht als Interklitbezugswort dienen. Sie können Attribut in einer Inhaltsphrase sein. Kurzwörter können selbst keine Ligatur besitzen, jedoch eine "übernehmen" {11-5.2}. In der Regel bilden Kurzwörter keine Wortfamilien. Sie besitzen semantischen Inhalt.
(1) Wortart (konvent.) | Enklit. | Syntaktische Wortart | ||
Verb (pandiwa) | {D} | nein | Inhaltswort | {6-1} |
Substantiv (pangngalan) | {N} | nein | Inhaltswort | {8-1} |
Adjektiv (pang-uri) | {U} | nein | Inhaltswort | {9-1} |
Präposition (pang-ukol) | {O} | nein | Inhaltswort | {10-1} |
Interjektion (padamdạm) | {M} | nein | Kurzwort | {9-8} |
Adverb (pang-abay) | {A/LM} | nein | Inhaltswort | {9-4.3} |
enklitisch (hutagạ) | {A/HG} | ja | Kurzwort | {9-4.1} |
proklitisch (untagạ) | {A/UG} | proklit. | Kurzwort | {9-4.2} |
Pronomen (panghalịp) | {H} | möglich | Inhaltsw./Kurzw. | {8-4} {11-6.2} |
Konjunktion (pangatnịg, katnịg) | {K} | einige | Kurzw./Inhaltsw. | {13-4.2} |
Artikel (pantukoy) | {Y} | proklit. | Kurzwort | {8-6.2} |
Bestimmungswort (panandạ, tandạ) | {T} | --- | Funktionswort | {11-2} |
(2) Nur eine Wortart besitzt besondere morphologische Eigenschaften: das Verb mit seiner Tempuskonjugation. Nomina (Substantive und Pronomen), Adjektive und Adverbien können nur semantisch oder konventionell unterschieden werden.
(3) Einige Wortarten können als andere Wortart verwendet werden. Das besagt, dass ein Wort in einer anderen syntaktischen Funktion steht als der "üblichen". Dabei findet keine morphologische Anpassung statt. Dies ist eine Besonderheit der filipinischen Sprache, da fast jede Kombination von Funktions- und Inhaltsphrase gebildet werden kann.
(1) In der filipinischen Sprache sind große Wortfamilien (angkạng-salitạ) um Wortstämme (ugạt-salitạ) gruppiert. Der Wortstamm einer Wortfamilie wird häufig als eigenständiges Wort verwendet (Stammwort, salitạng-ugạt, {1A-731}).
(2) Abgeleitete Wörter (salitạng hango) werden gebildet mit Hilfe von:
(3) Wir verwenden das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) zur phonologischen und phonetischen Beschreibung. In der Regel verzichten wir auf eine phonologische Beschreibung und stellen die häufigste phonetische Form in eckigen Klammern […] dar.
(4) Um die Betonung eines Wortes anzuzeigen, folgen wir dem System des Duden. Lange betonte Vokale sind unterstrichen, während ein Punkt unter kurze betonte Vokale gesetzt wird (was in den Philippinen neu und ungebräuchlich ist).
Betonte Silbe | Langen Vokal unterstreichen. | sama makasama ['sa:.mʌ] [mʌ,ka:'sa:.mʌ] |
Punkt unter kurzem Vokal. | lamạn bantọg [lʌ'mʌn] [bʌn'tɔg] | |
Unbetonte Silbe | In der Regel keine Anzeige. | sama ['sa:.mʌ] (letzte Silbe) |
Wir stellen im Schriftbild den Konsonanten Po (glottaler Verschlusslaut [ ʔ ], impit na pasara) nicht dar. Stattdessen setzen wir den vorangehenden Vokal in Kursivschrift, wenn Po angezeigt werden soll.
Po am Wortende | Kursivsetzen des vorangehenden Vokales. | hina samạ ['hi:.nʌʔ] [sʌ'mʌʔ] |
Weitere Beispiele → {7A-121}
(1) Wir haben – zumindest war dies unsere Absicht – 'sine ira et studio' Daten gesammelt, wobei das 'common sense' der Muttersprachler die höchste sprachliche Autorität war. Diese Daten haben wir dann versucht, schlüssig und widerspruchsfrei zu ordnen. Dabei haben wir im ersten Ansatz vermieden, bestimmte Phänomene mit Standardtermen der Linguistik zu benennen, um eine vorzeitige Klassifizierung und Interpretation in eine bestimmte Richtung zu vermeiden. Auf Grund unserer empirischen Daten sind wir zu Ergebnissen gelangt, die nicht in allen Punkten mit denen anderer Autoren übereinstimmen, die wir in drei Gruppen einteilen möchten.
Zunächst sehen wir die internationale Linguistik, die oft auf
{ Bloomfield 1917} zurückgreift {1A-8011
}.
Als neuere Prototypen dieser Richtung betrachten wir die Arbeiten von N. Himmelmann
{
Himmelmann 1987} {1A-8012
} und von
P. Schachter und F. T. Otanes {
Schachter 1972}
{1A-8013
}.
Eine philippinische Schule - hier als Prototyp die UP Diliman - kommt der
internationalen Linguistik recht nahe, als Beispiele zitieren wir den Beginn mit
{ Lopez 1941} {1A-8014
} bis hin zu {
Aganan 1999}
{1A-8015
}.
Für eine dritte Gruppe, die mehr an die traditionelle spanisch-philippinische
Linguistik anknüpft, finden wir als Representanten die Schulgrammatik von
{ Villanueva 1968/1998} und als neuere Arbeit
{
Santiago 2003-B}.
(2) In und zwischen den drei Gruppen zeigen sich erhebliche Unterschiede über das Grundverständnis der filipinischen Syntax, und ein gemeinsamer wissenschaftlicher Fortschritt ist kaum zu erkennen. Nun ist die filipinische Syntax in erster Linie kein akademisches Studienobjekt, sondern die Grundlage für ein Hauptfach von Millionen philippinischen Schülern, und es ist deshalb schwer nachzuvollziehen, dass nicht ernsthaftere Bemühungen unternommen werden, um zu einem sachlich richtigen, der Sprache angemessenen und damit allgemein akzeptablen Grundmodell zu kommen.
Wir haben uns an den beiden ersten Gruppen orientiert und Abweichungen zwischen diesen Schulen und unseren Befindungen untersucht. Einige wesentliche Unterschiede zu anderen Lehrmeinungen haben wir im folgenden Abschnitt {1-9} zusammengestellt.
(3) Nach unserer Auffassung sind auch heute noch – nach etwa 100 Jahren – die Ansätze von Bloomfield grundsätzlich am besten geeignet, die Struktur der filipinischen Sprache zu verstehen. Subjekt, Prädikat und Attribute, wobei letztere in vier Gruppen gegliedert werden, sind seine Grundelemente der Syntax. Dem entsprechen unsere sechs Funktionsphrasen Prädikat, Subjekt, Objunkt, Adjunkt, Subjunkt und Disjunkt. Bei Bloomfield werden zwei Wortarten definiert, Inhalts- und Funktionswörter (letztere aus zwei Gruppen bestehend). Ähnlich ist unsere Einteilung in drei syntaktische Wortarten. Daneben werden bei Bloomfield weitere 'groupings of words' dargestellt, die mit unseren konventionellen Wortarten vergleichbar sind.
Während wir also grundsätzlich den Ansätzen von Bloomfield folgen, haben wir sie an
mehreren Stellen ergänzt oder gar verlassen. Wir haben in den entsprechenden Kapiteln
unserer Arbeit versucht, die wesentlichen Abweichungen ausführlich darzustellen und zu
begründen {1A-8011 (2)}. Als eine
grundsätzliche Abweichung betrachten wir unsere Sicht zu der "Nominalisierung" der das
Subjekt bildenden Inhaltswörter {2A-102
}. Nach Bloomfield
(und anderen Autoren) werden alle Wörter, wenn sie das Subjekt bilden, zu Substantiven. Wir
haben keine Hinweise gefunden, die eine solche Nominalisierung unterstützen.
(4) Wir ziehen aus dem Postulat von Bloomfield, dass im Prinzip jedes Inhaltswort als Subjekt, Prädikat und Attribut verwendet werden kann, die Schlussfolgerung, dass syntaktische Funktion und konventionelle Wortart in der filipinischen Sprache streng zu trennen sind. In unserem Ansatz nehmen wir eine Trennung von Syntax und Morphologie vor, insbesondere wegen der Seltenheit morphologischer Paradigmen. Der Begriff Morphosyntax wird von uns nicht verwendet. Damit weichen wir deutlich von der modernen Linguistik ab.
Wir nehmen eine strenge Trennung zwischen Prädikat und Verb vor, desgleichen von Subjekt und Nominalphrase. Eine Verbphrase kann das Prädikat bilden und eine Nominalphrase das Subjekt. Aber die filipinische Sprache bietet hier viele zusätzliche Möglichkeiten. Besonders unsere Auffassung über die prinzipielle Trennung der Begriffe Subjekt und Nominalphrase wird in den linguistischen Schulen in der Regel nicht geteilt.
Die Öffnung von Prädikat und Subjekt für nahezu alle Phrasen ermöglicht unsere Darstellung von Symmetrie und Tausch von Prädikat und Subjekt, die ohne eine solche Annahme nicht möglich ist (und in der Regel in philippinischen Arbeiten ignoriert wird).
In Zusammenhang mit dieser Trennung ist ebenfalls die Frage nach den Kasus der Nomina zu betrachten. In unserem Modell mit Phrasenmarkierern ist kein Platz für Kasusmarkierer (wir folgen damit Bloomfield), da es nur eine erstere Markierung in der filipinischen Sprache gibt. Deshalb kommt der Begriff Kasus in unserem Modell nicht vor.
(5) Wir identifizieren Prädikat- und Subjektphrase durch ihre Bestimmungswörter ay und ang. Im Allgemeinen ist die Funktion von ay als 'predicate marker' beinahe unumstritten. Anders ist es mit ang. Während das Strukturmodell ang als Gegenstück zu ay für das Subjekt ansieht, ist dies keineswegs allgemein akzepiert. Einerseits wird ang in der Literatur als 'focus or subject marker' betrachtet. Dies ist jedoch umstritten, da es Sätze gibt, in denen ang zweimal bzw. in einer Kombination ay ang vorkommt.
(6) In unserer Syntax sprechen wir von Nominal-, Verb- usw. Phrasen. Damit wird vorausgesetzt, dass es diese Phrasen in der filipinischen Sprache gibt. Es muss also Kernwörter für diese Phrasen geben, die sich von anderen Wortarten unterscheiden, so dass eine Abgrenzung zwischen den verschiedenen Phrasen möglich ist. Dies ist keineswegs selbstverständlich im Filipino. Die Übergänge zwischen den Wortarten sind fließend, morphologische Merkmale fehlen. Wir sind trotzdem den Weg gegangen, neben der Einführung der syntaktische Wortarten die filipinischen Wörter so weit und so gut wie möglich zusätzlich in "konventionelle" Wortarten einzuteilen.
(7) Wir haben nicht untersucht, ob wesentliche Unterschiede zwischen dem historischen Tagalog und dem von uns betrachteten Filipino bestehen, zumal unsere Informationen über Filipino vorwiegend von Angehörigen der heutigen urbanen und jüngeren Generation stammen, die weitgehend den Einflüssen der modernen Kommunikation (Fernsehen und Mobiltelefonie) unterliegen. Trotzdem haben wir einen kleinen Versuch in diese Richtung unternommen {W Tag-Fil}.
Es ist verständlich, dass unsere Ansätze über die filipinischen Syntax von denen in anderen Quellen abweichen. In diesem Abschnitt wollen wir keine vergleichende Bewertungen zwischen diesen Quellen und unseren Ansätzen vornehmen, sondern nur die Unterschiede anreißen. Sie werden im Einzelnen in den angegebenen Kapiteln behandelt.
Wie verwenden den Begriff 'Gebilde' statt des häufiger anzutreffenden Begriffs 'Konstruktion', da Gebilde gebildet und nicht konstruiert werden.
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09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_ugnay_2.html
(1) Wir betrachten Prädikat (Schlüssel {P-P}, pariralang panagurị) und Subjekt (Schlüssel {P-T}, pariralang paniyạk [tiyạk] {2A-101}) in diesem Kapitel gemeinsam. Prädikat und Subjekt können ihre syntaktische Funktion tauschen {2-2.3}, es besteht also eine syntaktische Symmetrie dieser beiden Funktionsphrasen {2-2.4}. Beide können von nahezu allen Inhaltsphrasen gebildet werden. Die filipinische Sprache besitzt keine "Hilfsverben", daher können Prädikat und Subjekt von Nicht-Verbphrasen gebildet werden.
(2) In der filipinischen Sprache besitzt das Subjekt einen Fokus; damit verbunden ist die Eigenschaft des Subjekts, dass es ein hohes Maß von Bestimmtheit ausdrückt {2-3}. Wenn eine Nominal- oder ähnliche Phrase keinen Bestimmtheit besitzt, kann diese Phrase nicht Subjekt sein.
(3) ay ist das Bestimmungswort des Prädikats, ang das des
Subjekts. In der filipinischen Sprache gibt es keine strenge Koppelung von Wortart und
syntaktischer Funktion. Deshalb gibt es keine feste Verbindung von ang mit der
Wortart Substantiv {2A-102 }. ang kann zu dem Prädikat gefügt werden,
wir bezeichnen dies als adverbiales ANG {2-3.3}.
Die Funktion von Prädikat und Subjekt im Satz behandeln wir in {13-2.3 Θ}.
(1) Die überwiegende Mehrzahl der filipinischen Sätze besitzt ein Verb als Prädikat [1]. Jedoch gibt es regelmäßig Sätze ohne Verb, es gibt keine Entsprechungen zu den in indogermanischen Sprachen vorhandenen Verben wie 'sein' oder 'to be'. Dadurch können Nicht-Verbphrasen das Prädikat bilden (Substantiv [2], Adjektiv [3], Präpositionalphrase [4], Adjunkt [5]). Die Interrogativpronomen sino, anọ und kanino bilden Prädikate [6], ebenso die Interrogativpräposition nasaạn (sa) {12-2.1}.
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(2) Das Prädikat besitzt das Bestimmungswort
ay {2A-211 }. Wenn der Satz
in nichtkanonischer Reihenfolge steht, wird dem Prädikat das Bestimmungswort vorangesetzt
[7-10]. Ebenfalls wird ay häufig verwendet, wenn bei kanonischer Reihenfolge vor dem Prädikat eine andere Phrase
[11 12] oder ein Teilsatz steht [13]. Nach kürzeren Phrasen vor dem Prädikat wird im
Allgemeinen auf ay verzichtet [14].
Die Sätze [1-6] sind in kanonischer Reihenfolge, das Prädikat ist am Satzanfang. Sie haben kein Bestimmungswort ay, da dieses am Satzanfang entfällt.
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{Θ} Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Bestimmungswort ay nur dann verwendet wird, wenn ein nicht am Satzanfang stehendes Prädikat einer besonderen Markierung bedarf. Dies geschieht unabhängig vom Inhalt der Prädikatsphrase (hier unterscheidet sich ay von dem Bestimmungswort ang der Subjektphrase).
(1) Als besondere Eigenschaft besitzt das filipinische Subjekt Bestimmtheit {2-3.1}. Wenn das Prädikat ein Verb ist, ist das Subjekt in dessen Fokus. In der Regel steht am Anfang des Subjekts das Bestimmungswort ang. Neben seiner Funktion als Bestimmungswort des Subjekts zeigt ang die Bestimmtheit des Subjekts an, wenn dieses eine Nominalphrase ist. Wegen seiner Bestimmtheit kann das Subjekt nicht erfragt werden {12-4.2}.
Vorwiegend wird das Subjekt von einer Nominalphrase gebildet [1]. Pronomen und mit si versehene Substantive sind stets bestimmt, bedürfen deshalb keines zweiten Bestimmtheitsmarkierers und haben deshalb kein Bestimmungswort ang [2 3] {2-4.1}.
(2) Undeutlich ist die Bestimmtheit des Subjekts, wenn es keine Nominalphrase ist [4-6]. In diesen Fällen wird ang stets verwendet, es hat ausschließlich die Funktion, das Subjekt anzuzeigen.
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(3) Vorwiegend umgangssprachlich kann statt des Bestimmungsworts ang das vorangehende Wort ein Suffix -ng erhalten {*}. Davon wird vor allem Gebrauch gemacht, wenn ang keine besondere Bestimmtheit ausdrückt und eine rein syntaktische Funktion besitzt [7]. Dies ist auch der Fall in Fragesätzen [8a] {12-2.1 (2)}.
{*} Vermutlich besteht keine Beziehung zu der -ng Form der Ligatur, da obiges Suffix -ng nicht durch die na Form der Ligatur ersetzt werden kann.
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(4) Besteht das Subjekt aus einer Aufzählung, so kann ang vor das gesamte Subjekt gesetzt werden [9]. Um die Bestimmtheit der einzelnen Teile zu betonen, kann ang wiederholt werden [10].
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(1) Prädikat und Subjekt können ihre Funktionen tauschen
(pagpapalitạn ng panaguri
at paniyạk) {2A-231
}. Die das Prädikat bildende Phrase
wird in einem geänderten Satz Subjekt, und das Subjekt wird zum Prädikat [1|2]. Beispiel
[3|4] zeigt, dass der Funktionstausch von Prädikat und Subjekt nicht auf Sätze mit Verb
beschränkt ist.
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Die Sätze [1-4] sind in kanonischer Reihenfolge. Zu unterscheiden ist der Funktionstausch Prädikat/Subjekt von nichtkanonischer Reihenfolge von Prädikat und Subjekt (in [1|5 3|6] wird nur die Stellung von Prädikat und Subjekt getauscht).
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(2) Die Prädikat und Subjekt bildenden Inhaltsphrasen können untergeordnete Phrasen besitzen. Bei Tausch von Prädikat und Subjekt werden sie mitgetauscht, bleiben also Bestandteil ihrer übergeordneten Phrase [7a|b]. Naturgemäß werden unabhängige Phrasen durch einen Tausch von Prädikat und Subjekt nicht beeinflusst (kahapon in [8a|b]).
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(3) Vom Funktionstausch wird Gebrauch gemacht, um einer Phrase Bestimmtheit zu verleihen oder sie von dieser zu entfernen. Das Subjekt ist nicht erfragbar, deshalb muss es Prädikat werden, um einen Interrogativsatz bilden zu können [8b 9] {12-4.2}.
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Funktionstausch und europäische Sprachen →
{2A-232 }
Alle Phrasen, die in der filipinischen Sprache das Prädikat bilden können, können auch Subjekt sein und umgekehrt. Dadurch entsteht eine syntaktische Symmetrie zwischen Prädikat und Subjekt. In Abschnitt {2-2.1} wurde gezeigt, dass außer Verbphrasen auch Nicht-Verbphrasen das Prädikat bilden können. Wegen der Symmetrie können sie auch Subjekt sein.
Die Symmetrie beschränkt sich ausschließlich auf die Syntax. Wegen der Bestimmtheit des Subjekts besteht keine semantische Symmetrie [1|2].
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(1) Den Begriff 'Bestimmtheit' (katiyakạn) beziehen wir auf Personen und Dinge. Wir verstehen darunter Eigenschaften, etwas Besonderes, Unterscheidbares zu sein. Leichter zu erklären ist der Begriff der Unbestimmtheit. Hier sind keine eigentlichen Personen oder Dinge gemeint, sondern die Eigenschaft, einer Gruppe von Personen oder Dinge anzugehören. Die Begriffe Bestimmtheit und Unbestimmtheit sind semantisch.
(2) Fokus (fokus) ist eine Eigenschaft des Verbs. Eines der Argumente des Verbs erhält besonderes Gewicht, dieses Argument ist im Fokus des Verbs und bildet das Subjekt. Fokus ist ein syntaktischer Begriff. Fokus ist eine Eigenschaft der austronesischen Sprachenfamilie.
Bestimmtheit in Filipino und in europäischen Sprachen →
{2A-301 }
(1) Das Subjekt besitzt Bestimmtheit, diese Bestimmtheit an sich
(katiyakạng likạs) kann dem
Subjekt nicht entzogen werden {2A-311
}. Das Bestimmungswort ang
zeigt Bestimmtheit an sich an [1 2]. ang wird nicht verwendet, wenn die Bestimmtheit
auf andere Weise deutlich ist [3] {2-4.1 (2)}.
(2) In Sätzen mit Verb kann nahezu jede Phrase Bestimmtheit an sich oder auch Unbestimmtheit erlangen. Mit anderen Worten, die verschiedenen Argumente können in den Fokus gestellt werden oder aus ihm genommen werden. Dies wird mit Hilfe der Affigierung der Verben ausgeführt [1 2].
(3) Wenn das Subjekt kein Nomen ist, wird der Begriff Bestimmtheit undeutlich bzw. die Bestimmtheit fehlt. Dann ist ang nur ein syntaktisches Bestimmungswort ohne semantischen Inhalt. Wenn eine Verbphrase das Subjekt ist, ist das Prädikat im Fokus des Verbs, ohne das dessen Inhaltsphrase Bestimmtheit besitzt [4].
Der Begriff Fokus wird nicht verwendet, wenn der Satz kein Verb enthält. Trotzdem besitzt das Subjekt Bestimmtheit an sich [5 6].
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(1) Ist eine Nominalphrase das Prädikat, so besitzt sie keine Bestimmtheit an sich [1]. Man kann dem Prädikat besondere Bestimmtheit geben mit Hilfe von Folgendem:
Personalpronomen sind stets bestimmt. Besonderes Gewicht erhalten sie als Prädikat am Satzanfang [10 11].
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Das adverbiale ANG erhöht die Bestimmtheit des Prädikats erheblich {2-3.3}. Das Bestimmungswort ay hat keinen Einfluss auf die Bestimmtheit des Prädikats.
(2) Da das Prädikat keine Bestimmtheit an sich besitzt, kann diese Eigenschaft verwendet werden, um Phrasen unbestimmt zu machen [12-14]. Dies geschieht häufig bei Gattungsbegriffen [1].
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(1) ang ist das Bestimmungswort des Subjekts. Daneben wird ang als Adverb verwendet, wir nennen es 'adverbiales ANG' (ANG na makaabay). Syntaktisch besitzt das adverbiale ANG keine Funktion.
Das adverbiale ANG wird verwendet, um die Bestimmtheit des Prädikats anzuzeigen [1] und ihm ein besonderes Gewicht zuzuweisen [2 3]. Prädikat und Subjekt besitzen eine syntaktische Gleichheit {2-2.4}. Wenn dem Prädikat das adverbiale ANG zugefügt wird, wird dieses verstärkt, um auch semantische Gleichheit zu erreichen [4a|b 5]. In Satz [6] wird nicht dem gesamten Prädikat, sondern nur seiner Existenzphrase ein Zusatzgewicht gegeben.
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(2) {Θ} Da das adverbiale ANG ein Adverb und kein Bestimmungswort ist, entfällt das Bestimmungswort ay des Prädikats nicht [3 5]. Am Beginn eines Ligatursatzes bleibt die Ligatur stehen, wenn ein Prädikat mit adverbialem ANG folgt [1]. In Satz [6] steht die Ligatur nach dem Adverb tangi und damit vor dem adverbialen ANG.
Wir betrachten adverbiales ANG als Adverb, man kann es auch zu der Wortart Artikel zählen. Das adverbiale ANG wird ausschließlich im Prädikat verwendet, nicht in Objunkt oder Adjunkt.
Bei { Aganan 1999 p. 78}
werden Sätze mit adverbialem ANG als pangungusap na tinitiyak ang panaguri
('Satz mit bestätigtem Prädikat') bezeichnet.
Objunkt- und Adjunktphrasen (ebenso Subjunkte und Disjunkte) stehen nicht im Fokus. Ein Objunkt besitzt keine Bestimmtheit [1b 2a], während Adjunkte bestimmt oder beschränkt bestimmt sind [2b 3a|b]. Die Bestimmtheit kann erhöht werden mit den gleichen Mitteln wie beim Prädikat.
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09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_P-P_1.html
(1) In der Regel steht das Bestimmungswort ang vor dem Subjekt, wenn dieses eine Nominalphrase ist [1 2].
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(2) Das Bestimmungswort ang für das Subjekt zeigt dessen Bestimmtheit an. Regelmäßig entfällt es in den folgenden Fällen, bei denen die Bestimmtheit des Subjekts bereits auf andere Weise deutlich ist:
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(3) Vor einigen Wörtern kann das Bestimmungswort ang entfallen. Dazu gehören:
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Häufig sind Sätze mit Nominalphrase als Prädikat [1-7]. In [1-3] ist das Prädikat ein Substantiv, in [4-7] ein Pronomen. Oft ist eine weitere Nominalphrase das Subjekt [1 2 4-6]. Eine Verbphrase kann als Subjekt gewählt werden, um einer Nominalphrase die Bestimmtheit zu entziehen [3] oder der Nominalphrase als Prädikat am Satzanfang besonderes Gewicht zu verleihen [7]. Da in den Sätzen [1b 2b 2c 5] das Prädikat nicht am Satzanfang steht, wird ihm das Bestimmungswort ay vorangesetzt.
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In der Mehrzahl der Sätze ist ein Verb das Prädikat. Das Verb besitzt Argumente (Subjekt, Objunkt(e), Adjunkt). Das Objunkt (oder die Objunkte) und das Adjunkt sind Bestandteil der Verbphrase, jedoch nicht das Fokus tragende Subjekt. Trotzdem beeinflusst das Verb das Subjekt, wir sprechen von 'globaler Wirkung' des Verbs im Satz (kabisaang buọ) {2A-431}. Entsprechendes gilt, wenn die Verbphrase das Subjekt bildet. Dann ist das Prädikat in den globalen Wirkungskreis des Verbs einbegriffen.
Als Vollverben bezeichnen wir Verben mit globaler Wirkung, also Verben, die Argumente besitzen {6-2}. Unser Begriff Vollverb ist syntaktisch. Er steht im Gegensatz zu dem syntaktischen Begriff Partizip {6-6.4}. Da die filipinische Sprache keine Hilfs- und Modalverben besitzt, wird der Begriff Vollverb nicht anderweitig für eine lexikalische Kategorie benötigt.
{Θ} Trotz globaler Wirkung im Satz kann dem Verb (bzw. der Verbphrase) nicht die zentrale Rolle im Satz eingeräumt werden, die es in den europäischen Sprachen besitzt. In der filipinischen Sprache gilt "Wenn der Satz ein Verb hat, ist es ein Vollverb." (wenn es prädikativ bzw. als Subjekt verwendet wird) und nicht "Das Verb übt die zentrale Rolle im Satz aus."
Zwei Verben im Satz → {6-7.2}
Bei kanonischer Reihenfolge von Prädikat und Subjekt folgt das Subjekt nach der Verbphrase, wenn diese das Prädikat bildet [1]. Dabei kann das Prädikat gespalten werden, um das Subjekt unmittelbat hinter dem Verb einzufügen [2 3].
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(1) Die Verbphrase kann das Subjekt des Satzes bilden [1 2a]. Häufig werden Fragesätze so gebildet [2b]. In Satz [3] ist ein Adjektiv das Prädikat.
(2) Ein zweites Verb im Satz kann das Subjekt bilden; es ist dem ersten Verb, das das Prädikat bildet, untergeordnet und ist daher kein Vollverb [4 5].
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Nur selten bildet eine Adjunktphrase das Prädikat [1-3]. Sa [1a] ist ein Personalpronomen das Kernwort; in [3] das Interrogativpronomen kanino. SA-Demonstrativpronomen (dito …) werden als Prädikat vermieden. Stattdessen wird eine Verbform wie nandito, die vom Demonstrativpronmen abgeleitet ist, vorgezogen [4] {7A-113}.
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{Θ} Wenn eine Adjunktphrase das Prädikat ist, bildet eine Funktionsphrase (Adjunkt) den Inhalt einer anderen Funktionsphrase (Prädikat) {1-6.3 (4)}.
(1) Ein Adjektiv oder eine Adjektivphrase kann das Prädikat bilden [1-3]. Satz [3] ist in nichtkanonischer Reihenfolge. Wegen der Tauschbarkeit von Prädikat und Subjekt werden auch Subjekte von Adjektiven gebildet [4 5]. In [6] ist das Adjektiv das Prädikat und ein Ligatursatz das Subjekt.
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(2) Nur selten finden sich Sätze, in denen das Prädikat eine Adverbphrase ist [7 8]. In der Regel sind dies Adverbien der kanina Gruppe {9-5.3 (1)}. Es gibt nahezu keine Adverbien als Subjekt.
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(1) Präpositionalphrasen mit nasa (sa ) [1 2] oder einem Existenzwort [3-5] können das Prädikat [1 3 4] oder Subjekt [2 5] bilden.
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(2) Seltener werden Prädikat [6] oder Subjekt [7] von Präpositionalphrasen der tungkol Gruppe gebildet.
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(1) Ein Teilsatz kann an Stelle des Subjekts treten {6-2.5}. Häufig ist dies ein Ligatursatz [1]. Wenn dessen Reihenfolge nichtkanonisch ist, stehen die Ligatur und ang am Anfang des Ligatursatzes [2]. Wenn der Teilsatz, der Subjekt ist, ein Fragewort enthält, wird ein Konjunktionssatz mit kung gebildet [3 4].
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(2) In einigen zusammengesetzten Sätzen kann das Prädikat ein Teilsatz sein [5 6] {13-4.3.2 (4)}.
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(1) In unserem Strukturmodell sind Prädikat und Subjekt Funktionsphrasen, sie stehen unmittelbar im Satz, ihre Funktion wird in {13-2.3 Θ} beschrieben. Prädikat und Subjekt können keine untergeordneten Phrasen sein.
(2) Das Prädikat kann wie folgt dargestellt werden.
Prädikat ist | Prädikat besteht aus | ||
[1] | Unmittelbar im Satz | Verbphrase | {2-4.4} |
[2] | Unmittelbar im Satz | Nominalphrase | {2-4.2} |
[3] | Unmittelbar im Satz | Adjektivphrase | {2-4.7} |
[4] | Unmittelbar im Satz | Adverbphrase | {2-4.7 (3)} |
[5] | Unmittelbar im Satz | Präpositionalphrase | {2-4.8} |
[6] | Unmittelbar im Satz | Adjunktphrase | {2-4.6} |
Teilsätze können das Prädikat bilden. | {2-4.9} |
In [6] ist die Adjunktphrase das Prädikat. Das ist syntaktisch eine Ausnahme, weil eine Funktionsphrase (Adjunkt) den Inhalt einer anderen Funktionsphrase (Prädikat) bildet {1-6.3 (4)}.
(3) Wegen der Symmetrie von Prädikat und Subjekt ist die Darstellung für das Subjekt im Strukturmodell fast gleich.
Subjekt ist | Subjekt besteht aus | ||
[7] | Unmittelbar im Satz | Nominalphrase | {2-4.1} |
[8] | Unmittelbar im Satz | Verbphrase | {2-4.5} |
[9] | Unmittelbar im Satz | Adjektivphrase | {2-4.7} |
[10] | Unmittelbar im Satz | Adverbphrase | {2-4.7 (3)} |
[11] | Unmittelbar im Satz | Präpositionalphrase | {2-4.8} |
Teilsätze können das Subjekt bilden. | {2-4.9} |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_P-P_2.html
(1) Im Strukturmodell haben wir die Objunktphrase (Schlüssel {P-W}, pariralang pantuwịd {1A-201 (2)}) eingeführt; ng ist ihr Bestimmungswort. Die Objunktphrase wird in Nominalphrasen und in Verbphrasen verwendet. In einer Nominalphrase ist die Objunktphrase ein Attribut [1 4b] {8-8.1}. Als Bestandteil einer Verbphrase ist sie ein Argument {6-2.1}, das in der Regel die Funktion des Tatobjektes bei Aktivverben [2] oder des Täters bei Passiverben [3] hat. Ein Objunkt kann ein Adjektiv ergänzen [4a] {9-3.1}.
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(2) Syntaktisch verhält sich die Objunktphrase wie folgt:
(3) Wir betrachten als nachlaufendes Verhalten (gawịng makahulị) die Eigenschaft, dass das Objunkt seinem Bezugswort unmittelbar nachgestellt wird. Dies entspricht dem Prinzip der Rechsverzweigung in der filipinischen Sprache {1-5.4}.
Wenn die Objunktphrase ein NG-Pronomen ist, kann es enklitisches Verhalten zeigen. In [3] ist dies ein einfaches Enklitgebilde {11-4.1}, in [5 6] ein Objunktinterklit {11-6.4}. Ein besonderes Gebilde ist der Interpotenzial in Sätzen mit Potenzialadverbien [7] {9-6.1.1}.
Nachlaufendes und enklitisches Verhalten ähneln einander. Die Unterschiede werden deutlich in [8], wo eine andere Phrase zwischen Bezugswort und Objunkt geschoben ist, das Verhalten ist also nicht zwingend nachlaufend.
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(4) Adjunktphrasen mit attributiven Objunktphrasen in der Form sa … ng bezeichnen wir als Pseudopräpositionen [9] {4-3.2}, da sie semantisch die Rolle einer Präposition übernehmen, syntaktisch aber keine sind. Ähnlich sind Gebilde mit nasa … ng [10]. Idiomatisch sind Personalpronomen mit Objunkt als Attribut [11] {8-4.1 (2)}.
(5) Selten sind Gebilde wie [12b 13b]. Das Objunkt wird dem Verb ohne Bestimmungswort ng vorangestellt. Es ist nicht deutlich, ob dies Gebilde Objunkte sind (möglicherweise Satzbrüche oder disjunktive Nominalphrasen).
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Das Bestimmungswort ng ist von lautlich gleichen anderen Wörtern [nʌŋ] zu unterscheiden {5-3.4}.
Vergleich von Objunkt- und Adjunktphrase → {3-5}.
In der Regel enthält die Objunktphrase eine Nominalphrase [1-3]. Mit den Artikeln si und sina wird das Bestimmungswort ng zu ni bzw nina (ng) verschmolzen, wenn diese unmittelbar nebeneinander zu stehen kommen würden [1b]. Steht zwischen ng und dem Artikel noch ein Attribut, so bleiben ng und Artikel unverändert [1c]. Mit Personal- und Demonstrativpronomen stehen statt ng deren NG-Pronomen {8-4.5} [2]; die Objunktphrase besteht dann nur aus diesem enklitischen Pronomen. Bei den Pluralbildungen von Demonstrativpronomen wie in [3] werden ANG-Pronomen mit ng mga verwendet {11-2 (2)}.
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In einer Objunktphrase kann eine Präpositionalphrase mit nasa [1] oder eine Existenzphrase stehen [2]. Seltener sind Präpositionalphrasen der tungkol Gruppe [3].
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Scheinbar können weitere Phrasen den Inhalt der Objunktphrase [1a 2a 3a] bilden. In Wirklichkeit handelt es sich um "gemeine" Nominalphrasen, die ein Attribut besitzen und deren Kernwort entfallen ist.
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Im Strukturmodell haben wir neben Prädikat und Subjekt vier weitere Funktionsphrasen definiert, eine davon ist die Objunktphrase. Die Objunktphrase kann nicht unabhängig im Satz stehen, sie ist stets Attribut einer Inhaltsphrase. Im Strukturmodell kann die Objunktphrase wie folgt dargestellt werden.
Objunkt ist | Objunkt besteht aus | ||
[1] | Argument eines Verbs | Nominalphrase | {6-2.1} |
[2] | Attribut eines Nomens | Nominalphrase | {8-8.1} |
[3] | Präpositionalphrase | {3-2.2} | |
[4] | Attribut eines Adjektivs | Nominalphrase | {9-3.1} |
(1) Im Allgemeinen können Objunkte und Adjunkte nicht gegeneinander ausgetauscht werden. Als Argument in einer Verbphrase ist die Funktion vom Verb festgelegt. Bei einer Gruppe von -um- Verben und bei einigen anderen Verben besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen Objunkt und Adjunkt.
(2) Objunkte und Adjunkte können in Nominalphrasen attributiv verwendet werden. Im Allgemeinen bestimmt die semantische Funktion des Attributs, ob ein Objunkt {8-8.1} oder ein Adjunkt verwendet wird {8-8.2}. Es gibt hier jedoch Gebilde, in denen statt eines Objunktes ein Adjunkt verwendet wird oder verwendet werden kann [1 2].
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(3) Ist in einer Nominalphrase ein Objunkt ein Attribut und soll das Kernwort Substantiv weggelassen werden, so wird das Objunkt in ein Adjunkt gewandelt. Dies ist häufiger der Fall, wenn die Nominalphrase das Subjekt bildet [3], seltener wenn sie ein Objunkt in einem anderen Objunkt ist [4].
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Die syntaktischen Unterschiede zwischen Objunkt- {P-W} und Adjunktphrase {P-K} stellen wir nachfolgend dar.
Prädikat und Subjekt | ||
{P-W} | Objunktphrasen können nicht Prädikat oder Subjekt des Satzes sein. | |
{P-K} | Adjunktphrasen sind selten das Prädikat. | |
Unabhängig oder am Satzanfang | ||
{P-W} | Die Objunktphrase kann nicht unabhängig im Satz stehen. Sie kann nicht an den Satzanfang kommen. | |
{P-K} | Adjunktphrasen können den Satz einleiten. | |
Interklit | ||
{P-W} | NG-Pronomen können Interklitkurzwort sein. | |
{P-K} | Die gesamte Adjunktphrase kann enklitisches Bezugswort sein. | |
Erfragung | ||
{P-W} | Die Objunktphrase kann nicht erfragt werden. | |
{P-K} | Adjunktphrasen können direkt erfragt werden mit kanino und saạn. |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_P-W.html
Im Strukturmodell haben wir eine Adjunktphrase (Schlüssel {P-K}, pariralang pandako, {1A-201 (3)} ) eingeführt; sa ist das Bestimmungswort dieser Funktionsphrase (Schlüssel {TK}). Vielseitig ist die Verwendung der Adjunktphrase. Sie kann Attribut sein (Argument eines Verbs, Attribut zu Nominal- und Adjektivphrase und Attribut von Präpositionen) oder unabhängige Phrase, selten das Prädikat.
Einen Vergleich von Adjunkt- und Objunktphrase nehmen wir in {3-5} vor. Ein möglicher Wechsel zwischen Adjunkt und Objunkt wird in {3-4} betrachtet.
(1) In Verbphrasen steht die Adjunktphrase als Argument {*}. Abhängig vom Verb, bildet sie die verschiedenen K-Funktionen [1-3] (Empfänger, lokativ, Ursache und Austausch) oder den ausführenden Täter [4] {6-3.1 (2b)}).
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(2) Adjunktphrasen können unabhängig im Satz stehen [5] {4-4} {*}. Substantive [6] {8-8.2} und weniger häufig Adjektive [7] {9-3.2} werden durch Adjunkte ergänzt. Besondere Gebilde sind Adjunktphrasen als Attribut zu isạ [8] oder anderen Mengenbegriffen [9]. In der Regel ist eine Adjunktphrase das Attribut zu einer Präposition der tungkol Gruppe [10 11]. Seltener (vermutlich nicht in der gehobenen Schriftsprache) steht die Adjunktphrase in verblosen Sätzen als Prädikat [12].
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{*} Die Einteilung in Argumente, unabhängige Phrasen und Attribute ist nicht eindeutig. Es gibt fließende Übergange zwischen den drei Gruppen.
(3) SA-Pronomen bilden Adjunktphrasen (Argument von Verb [13], Attribut zu Substantiv [14] und unabhängige Phrase [15]) {8-4.6}.
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(4) Adjunktphrasen können unmittelbar auf ein anderes Bestimmungswort folgen. Diese Gebilde entstehen, wenn das Kernwort der Phrase des ersten Bestimmungswortes entfallen ist [16 17].
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(5) Wegen seines schwachen Inhaltes kann das Bestimmungswort sa semantisch präzisiert werden:
Die Adjunktphrase wird von einer Nominalphrase gebildet [1 2]. Das Bestimmungswort sa wird mit dem Artikel si zu kay verschmolzen und mit der Pluralform sinạ zu kinạ [3]. Nicht lokativ werden SA-Demonstrativpronomen als Argument eines Verbs verwendet [4]. Substantivisch verwendete Partizipien können ebenfalls Adjunktphrasen bilden [5].
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In der filipinischen Sprache werden Ausdrücke der Form sa … ng verwendet, die semantisch die Funktion von lokalen [1 2b 3], seltener temporalen [2a], kausalen oder modalen Präpositionen erfüllen. Syntaktisch sind sie Adjunktphrasen, deren Kernwort durch eine nachfolgende Objunktphrase ergänzt wird. Da diese Gebilde syntaktisch keine Präpositionen sind, jedoch semantisch diese Funktion ausüben, bezeichnen wir sie als SA-NG-Pseudopräpositionen. In bestimmten Fällen wird ein nachfolgendes Objunkt als semantisch unpassend empfunden; dann werden die SA-NG Phrasen abgewandelt (halịp [3 4]).
Phrasen mit nasa .. ng [5] sind Präpositionalphrasen {10-3 (2)}.
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(1) Die Adjunktphrase kann unabhängiger Bestandteil des Satzes sein [1-4] (Schlüssel {P-K/L}, pariralang pandakong malaya). Sie stellt dann häufig ein lokatives [1b] oder temporales Adjunkt dar [1a], das sich auf den gesamten Satz bezieht und nicht nur auf die Verb- oder eine andere Phrase [2b]. In der Regel steht die unabhängige Adjunktphrase am Satzanfang [3 4] oder an dessen Ende [1a 1b]. Nach einer unabhängigen Phrase vor dem Prädikat besitzt dieses oft sein Bestimmungswort ay [3].
Mit Hilfe des Interrogativpronomens saạn oder des Interrogativadverbs kailạn [5a] können unabhängige Adjunktphrasen erfragt werden.
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(2) Die (gesamte) unabhängige Adjunktphrase kann als Interklitbezugswort dienen [4 5a 5b 7 8]. Diese Gebilde haben keine Ligatur {11-6.1 (4)}.
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(3) Die Gebilde in [9 10] sind Teilsätze mit der Konjunktion tuwịng (keine unabhängigen Phrasen).
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(1) Im Strukturmodell haben wir neben Prädikat und Subjekt vier weitere Funktionsphrasen definiert, eine davon ist die Adjunktphrase. Sie kann wie folgt dargestellt werden.
Adjunkt ist | Adjunkt besteht aus | ||
[1] | Argument eines Verbs | Nominalphrase | {6-2.2} |
[2] | Attribut zu Nomen | Nominalphrase | {8-8.2} |
[3] | Attribut zu Adjektiv | Nominalphrase | {9-3.2} |
[4] | Attribut von Präposition | Nominalphrase | {10-2} |
[5] | Unabhängige Phrase | Nominalphrase | {4-4} |
[6] | Prädikat | Nominalphrase | {2-4.6} |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_P-K.html
Im Strukturmodell haben wir eine Subjunktphrase eingeführt. Darunter verstehen wir Phrasen, die mit der -ng/na Ligatur angeschlossen sind. Wir betrachten die Ligatur als das Bestimmungswort der Subjunktphrase.
Wir haben im Strukturmodell verschiedene Gruppen von Phrasen unter dem Namen Disjunktphrasen zusammengefasst. Darunter verstehen wir Phrasen, die kein Bestimmungswort oder das Bestimmungswort nang besitzen. Diese Phrasen sind syntaktisch unabhängig im Satz, es kann jedoch eine besondere semantische Verbindung zu einer anderen Phrase im Satz bestehen.
Subjunkte und Disjunkte gehören zu den Funktionsphrasen. Eine Mehrheit der Subjunkte und Disjunkte kann als Interklitbezugswort dienen.
(1) Die Subjunktphrase (Schlüssel {P-L} {*}, pariralang panlapạg, {1A-201 (4)) ist eine Funktionsphrase. Die -ng/na Ligatur (Schlüssel {L}, pang-angkọp) ist ihr Bestimmungswort.
{*} In unserem Schlüsselsystem nehmen wir häufig statt der aufwändigen Form {P-L=P-..} eine vereinfachte Darstellung der Subjunktphrase vor wie {…L} oder {.. L}.
(2) Die Ligatur wird verwendet, um zwei Elemente zu verbinden, die auf verschiedenen Niveaus stehen. Die Ligatur zeigt syntaktisch und semantisch eine Stufe an, sie steht zwischen einem unter- und einem übergeordneten Element. Dabei wird kein Unterschied zwischen einer Stufe nach oben oder nach unten gemacht. Sie zeigt nicht an, welches das ergänzte und welches das ergänzende Element ist {5A-201 Θ}. Bei einer nachgestellten Subjunktphrase steht die Ligatur am Anfang, eine vorangestellte Subjunktphrase hat die Ligatur an ihrem Ende (im Gegensatz zu den anderen Bestimmungswörtern).
Morphologie der Ligatur → {11-5.1}.
Wie bei anderen Funktionsphrasen gibt es auch bei Subjunkten welche mit und andere ohne Bestimmungswort.
(1) Eine Gruppe von Subjunkten wird stets mit einer Ligatur verwendet. Dazu gehören:
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(2) In einer weiteren Gruppe von Subjunkten wird eine Ligatur verwendet oder nicht. Zu dieser Gruppe gehören:
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(3) Die Ligatur ist das Bestimmungswort der Subjunktphrase. Keine Ligatur steht bei Nicht-Subjunkten [15 16].
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(4) In {11-5 (2), (3)} werden Verwendungen der Ligatur betrachtet, die wir nicht zu den Subjunkten zählen.
(1) Subjunkte können ohne Bestimmungswort, also ohne Ligatur, gebildet werden. In nur wenigen Fällen besitzt der Sprecher eine Wahlmöglichkeit; oft bestimmen Regeln, ob eine Ligatur verwendet wird oder wegfällt. Entsprechend dem phonologischen Umfeld wird entschieden, ob die Suffixform -ng oder das separate Wort na verwendet wird. In vielen Fällen gilt die Regel: Eine mögliche -ng Ligatur muss stehen (insbesondere in Interklitgebilden [1]), eine na Ligatur wird nur selten verwendet und darf in vielen Fällen nicht stehen [2].
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Enklitische Kurzwörter und Ligatur → {11-5.2}
(2) Hinzu kommt, dass bestimmte Wörter und Gebilde mit der Ligatur unverträglich sind, obwohl die Phrasen als Subjunkte zu betrachten sind {5A-221}.
(1) Disjunktphrasen (Schlüssel {P-0} pariralang pang-umpọg, {1A-201 (5)}) stehen unabhängig im Satz. Am Satzanfang besitzen sie kein Bestimmungswort, an anderen Positionen erhält eine Anzahl Disjunkte das Bestimmungswort nang {5-3.3}. Sie sind Funktionsphrasen, besitzen also eine Inhaltsphrase, die Attribute enthalten kann. Wir haben folgende Gruppen von Disjunktphrasen gefunden:
Ein Teil der Disjunktphrasen kann als Interklitbezugswort dienen. Das Interklitkurzwort erhält dann eine Ligatur {5-3.5}.
(2) Unabhängige Phrasen (Schlüssel {P-../L}, pariralang malaya). Im Strukturmodell haben wir diesen Begriff eingeführt {1-5.1 (4)}. Zu ihnen gehören neben den Disjunktphrasen unabhängige Adjunkte {5A-301}. Unabhängige Phrasen stehen vorwiegend am Satzrand.
(3) Adverbialphrasen
(pariralang makaabay).
Unter diesem semantischen Begriff können unabhängige Phrasen und andere Adverbphrasen
zusammengefasst werden. Wir sind uns nicht sicher, ob eine solche Zusammenfassung in
der filipinischen Syntax sinnvoll ist und vermeiden daher diesen Begriff
{5A-302 }.
Unter disjunktiven Nominalphrasen (Schlüssel {P-0=P-N}, pariralang makangalang pang-umpog) verstehen wir Gebilde, die ein Substantiv als Kernwort besitzen und unabhängig im Satz stehen [1-5]. Wie die meisten Disjunktphrasen stellen sie semantisch eine Zeitbeziehung dar [2-5]. Daneben kommen Disjunktphrasen mit einer modalen Beziehung vor [1]. In Satz [1b] wird das Bestimmungswort nang verwendet.
In der Regel steht die disjunktive Nominalphrase am Satzrand. Wie alle Disjunktphrasen besitzt sie keine Ligatur, diese steht jedoch, wenn die Phrase als Interklitbezugswort dient [5] {5-3.5}.
Das Substantiv der Disjunktphrase besitzt ein vorangestelltes Attribut. Häufig ist es ein Numerale [2 5].
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Im Satz [6] ist die Nominalphrase das Prädikat, also kein Disjunkt, obwohl es diesen semantisch ähnlich ist.
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Disjunkte können mit einem Gerundium eingeleitet werden; diese Gerundphrasen (Schlüssel {P-ND}, pariralang pangngaldiwa) {*} besitzen eine temporale Funktion [1-4].
{*} Wir bezeichnen als 'Gerundphrase' die Disjunktphrasen, die von einem Gerundium gebildet werden. Andere Phrasen, die ein Gerundium als Kernwort besitzen, nennen wir Nominalphrasen.
Gerundphrasen sind eine Sonderform der disjunktiven Nominalphrasen, die sich im Bau von jenen unterscheiden. In der Regel stehen sie am Satzanfang [1 2 4] (in [3] am Anfang des Teilsatzes). Sie sind keine verkürzten Teilsätze, da sie nicht zu einem vollständigen Teilsatz erweitert werden können [2a|b]. Ein Komma wird in [1 2] verwendet, um die unabhängige Phrase abzutrennen. Mit perfektiven Gerundien werden ebenfalls Gerundphrasen gebildet [3 4], jedoch nicht mit iterativen Gerundien. Die Gerundphrase kann verkürzt sein, so dass sie nur aus dem Gerundium besteht, das dann wie ein Adverb erscheint [4].
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Steht ein Disjunkt am Satzanfang, so wird kein Bestimmungswort verwendet. In anderen Fällen kann das Bestimmungswort nang (nang (3), Schlüssel {T0}) vor dem Disjunkt stehen. Da Disjunktphrasen unabhängig im Satz sind, dient nang in erster Linie dazu, die Disjunktphrase von der vorausgehenden Phrase abzutrennen und weniger um anzuzeigen, dass die folgende Phrase ein Disjunkt ist.
In disjunktiven Nominalphrasen und seltener in Gerundphrasen kann nang stehen [1]. In unabhängigen Adverbphrasen wird nang verwendet [2 3]. Die Problematik von unmittelbar auf das Verb folgenden Adverbien wird in {9-5.2 (3)} betrachtet [4]. Die kanino Gruppe bildet Disjunktphrasen ohne das Bestimmungswort nang [5] {9-5.3 (1)}.
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Zusätzlich zu der oben betrachteten Funktion von nang als Bestimmungswort der Disjunktphrase kann das [nʌŋ] ausgesprochene Wort verschiedene andere Bedeutungen haben {5A-341}.
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Definitionsgemäß werden Disjunkte ohne Ligatur angeschlossen. Disjunktive Nominalphrasen [1] und disjunktive Adverbphrasen [2-4] können als Interklitbezugswort dienen {11-6.1 (3)}, dann erhält das Enklit häufig eine Ligatur.
In [5] ist ein enklitisches Adverb Attribut in der Disjunktphrase (einfaches Enklitgebilde {11-4.1}). Auch hier steht eine Ligatur.
Wegen der Ligatur betrachten wir diese Phrasen als Subjunkte.
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(1) Im Strukturmodell werden die Subjunkte wie folgt dargestellt.
Subjunkt ist | Subjunkt enthält | ||
[1] | Attribut zu Nomen | Adjektiv | {8-7.1} |
[2] | Attribut zu Nomen | SA-Personalpronomen | {8-4.6 (3)} |
[3] | Attribut zu Nomen | Substantiv | {8-7.4 (1)} |
[4] | Attribut zu Nomen | ANG-Demonstrativpronomen | {8-7.3} |
[5] | Attribut zu Nomen | Präpositionalphrase | {8-7.6} |
[6] | Argument von Verb | Nominalphrase | {6-2.3} |
[7] | Verb zugeordnet | Verbphrase (verbundene Verben) | {6-7.2} |
[8] | Attribut zu Verb | Adverb | {9-5.2} |
[9] | Attribut zu Adjektiv | Verbphrase | {9-3.3 (1)} |
[10] | Attribut zu Adjektiv | Adverb | {9-3.3 (2)} |
Ligatur zum Anschluss von Ligatursätzen. | {13-4.3} |
Diese Vielseitigkeit in Verwendung und Aufbau der Subjunkte ist ein weiteres Beispiel syntaktischer Gebilde in der filipinischen Sprache, die nicht auf eine bestimmte konventionelle Wortart beschränkt sind.
(2) Im Strukturmodell werden die Disjunkte wie folgt dargestellt.
Disjunkt ist | Disjunkt enthält | ||
[11] | Unabhängige Phrase im Satz | Nominalphrase | {5-3.1} |
[12] | Unabhängige Phrase im Satz | Gerundphrase | {5-3.2} |
[13] | Unabhängige Phrase im Satz | Präpositionalphrase (tungkol) | {10-2 (2)} |
[14] | Syntaktisch unabhängige Phrase im Satz | Adverbphrase | {9-5.3} |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_P-L.html
(1) Die filipinischen Verben (Schlüssel {D}, pandiwa) besitzen ein deutlich ausgeprägtes Flexionsparadigma bezüglich Tempus bzw. Aspekt (banghạy, 'aspect inflection') {6A-101 Θ}. Wir nennen die Verbformen der Flexion Zeitformen. Wegen dieser Flexion können Verben von anderen konventionellen Wortarten unterschieden werden. Person- und Numerusflexion bestehen nicht. Es gibt keine unterschiedlichen Modi (panagano), ein Konjunktiv (pasakali) wird durch Adverbien oder Konjunktionen realisiert (der Ausdruck Indikativ paturọl wird von uns nicht verwendet). Genera (katinigan) werden deutlich durch Affixe unterschieden. In der Regel gibt es mehrere Aktiv- und Passivverben in einer Wortfamilie, die dann jeweils ihre eigene Flexion besitzen.
Verben sind Inhaltswörter mit semantischem Inhalt, die einen Zustand, einen Prozess oder eine Tätigkeit ausdrücken. Es gibt keine Verben ohne Flexion und keine "Hilfsverben".
Auffallend ist die große morphologische Diversität der filipinischen Verben. Mit dieser werden nicht nur Aktiv und Passiv realisiert, sondern auch Art des Passivs und die Modalität der Verben. Die einzelnen morphologischen Gruppen besitzen häufig eine syntaktische Grundfunktion. Wir betrachen diese morphologische Einteilung jedoch nur als eine der vier wichtigen für die Verben in der filipinischen Sprache.
(2) Filipinische Verben können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden:
Mit anderen Worten können wir sagen, dass die Argumentstruktur das syntaktische Gerüst beschreibt, Fokus und Funktion den semantischen Inhalt, während Affigierung die sprachliche Darstellung des Verbs ist. Wir betrachten für jedes Verb diese Einteilung getrennt, morphologische und syntaktische Verbgruppen sind - von Ausnahmen abgesehen - eindeutig festzulegen, diese Eigenschaften sind in unserem Schlüsselsystem enthalten. Ebenso haben wir die Fokusklassen dort aufgenommen, während die semantische Einteilung nach Modalität weniger eindeutig ist.
Ein Schwerpunkt unserer Betrachtungen über die filipinischen Verben ist, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der entsprechenden Gruppen in den verschiedenen Kategorien deutlich zu machen {6A-102}. Die Einzeldarstellung der Verbgruppen wird in Kapitel {7} entsprechend ihrer Affigierung vorgenommen.
Eine Sonderstellung nehmen die Verben des Stammes bilị ein, die wir als atypisch betrachten.
(3) Neben den Vollverben {2-4.3} führen wir den Begriff Partizip ein. Unter Partizipien verstehen wir Zeitformen der Verben, die ihre globale Wirkung im Satz abgelegt haben. Somit besteht kein morphologischer Unterschied zwischen Vollverben und Partizipien {6A-103 Θ}.
(4) Morphologisch sind filipinische Gerundien abgeleitete Verbformen, stehen jedoch syntaktisch und semantisch den Substantiven viel näher als den Verben.
(5) Die Modalwörter wie gustọ sind keine Verben, da sie keine Flexion besitzen. Wir ordnen sie als Potenzialadverbien dieser Wortart zu {9-6.1}.
(1) Bildet das Verb den Kern des Prädikats, so stehen Subjekt, Objunkt-, Adjunkt- und Subjunktphrasen in besonderer Beziehung zum Verb. Das Verb besitzt eine globale Wirkung im Satz, es ist Vollverb {2-4.3}. Wir bezeichnen diese dem Verb zugeordneten Phrasen als Argumente des Verbs (kaganapan ng pandiwa) {6A-201 Θ}. Objunkte, Adjunkte und Subjunkte sind Bestandteil der Verbphrase, während das Subjekt außerhalb dieser steht.
(2) Die 'Argumentstruktur' (kayariạn ng kaganapan), die Zahl und Art der Argumente, ist die wichtigste syntaktische Eigenschaft des Vollverbs. Mit Ausnahme einiger Adjunkte ist diese deutlich und eindeutig sichtbar, sie ist Bestandteil unseres Schlüsselsystems {6A-202}.
Die Begriffe 'direktes' und 'indirektes Objekt', 'transitives' und 'intransitives Verb' werden von uns nicht verwendet, da sie nicht gut zur syntaktischen Beschreibung filipinischer Verben geeignet sind.
(3) Die morphologische Realisierung des Verbs kommt in der Argumentstruktur nicht vor, Syntax und Morphologie sind getrennt. Dies erscheint uns für eine morphosyntaktische Betrachtung von Vorteil, es können Relationen zwischen syntaktischer Gruppe und morphologischer Realisierung empirisch ermittelt werden. Dazu ein Beispiel:
Die morphologisch unterschiedlichen Verben isipin, buksạn und isulat besitzen die gleiche Argumentstruktur {DB10/ft|fg}. Andererseits gibt es in der morphologischen Gruppe der i- Verben nahezu alle verschiedenen Passivargumentstrukturen.
(4) In der Regel bilden Phrasen die Argumente der Verben. Stattdessen kann auch ein Ligatur- oder Konjunktionssatz ein Argument sein {6-2.5}.
(1) Objunkte {P-W} sind Attribute in Nominalphrasen oder Argumente von Verben. Als Argument steht das Objunkt nach dem Verb [1], es besitzt nachlaufendes Verhalten. Wenn das Objunkt ein Pronomen ist, kann ein Objunktinterklit gebildet werden [2] {11-6.4}. Diesem ähnlich ist ein Interpotenzial [3] {9-6.1.1}.
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(2) Ein Verb kann bis zu drei Objunkte als Argument besitzen.
Adjunkte {P-K} können Argument des Verbs sein, in der Regel besitzt der Satz nur ein Adjunkt. Empfänger [1], lokativ [2], ausführender Täter [3], Ursache oder Austausch sind die semantischen Funktionen des Adjunkts. Andererseits kann die Adjunktphrase unabhängig im Satz stehen {4-4}. Beide Begriffe sind semantisch; syntaktisch verhält sich das Adjunkt in beiden Verwendungen nahezu gleich.
Das Argument Adjunktphrase kann mit den SA-Interrogativpronomen kanino und saạn (sa) [7 8] erfragt werden.
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(1) Eine Nominalphrase kann als Subjunkt {P-L=P-N} mit dem Verb verbunden werden. In der Regel steht das Subjunkt unmittelbar nach dem Verb [1 2], kann jedoch auch nach einer anderen Phrase stehen [3].
Semantisch ist das Subjunkt als Argument in enger Beziehung zum Subjekt (in [1b] siya und Joe Carter). Obwohl das Subjunkt Argument ist, kann es im Allgemeinen nicht durch Änderung der Affigierung des Verbs in den Fokus gesetzt werden. Wir haben die Funktion Subjunkt nicht in das Fokussystem der Verben aufgenommen.
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(2) In einfachen Sätzen kann das untergeordnete Verb von verbundenen Verben als Argument (Subjunkt, {P-L=P-D}) betrachtet werden {13-4.6.2}.
(3) Neben dem Subjekt besitzt das Verb magịng ein zweites Argument. Dies ist eine Nominal- oder Adjektivphrase [4 5], die ohne Ligatur angeschlossen wird. Wir betrachten dieses Argument als Subjunkt ohne Ligatur.
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Bezüglich der Reihenfolge von Objunkten und Adjunkten gibt es wenig feste Regeln. Kurze Phrasen kommen in der Regel vor längeren. Wenn die Phrasen etwa gleichlang sind, gilt im Allgemeinen die Reihenfolge Objunkt(e) - Adjunkt - Subjekt [1]. Feste Regeln gelten, wenn dem Verb enklitische ANG- oder NG-Pronomen folgen {*}, diese müssen unmittelbar hinter dem Verb stehen [2]. Dies gilt auch für das Subjekt [3]. Bezüglich der Reihenfolge der Pronomen siehe {11-4.3}.
{*} Bildet ein SA-Pronomen ein Argument, so besitzt es das Bestimmungswort sa und hat kein enklitische Verhalten.
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Objunkte sind dem Verb enger verbunden als Adjunkte:
Neben Phrasen kann auch ein Teilsatz {S-..} als Argument dienen, vorwiegend als Subjekt [1a|b] {2-4.9 (1)}. Auch kann ein Objunkt [2a|b] oder ein Adjunkt [3a|b] durch einen Teilsatz ersetzt werden, in der Regel durch einen Ligatursatz. Diese Sätze werden selten gebildet, häufiger sind Sätze, in denen das Subjekt durch einen Teilsatz ersetzt wird.
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(1) In Sätzen mit Verb als Prädikat wird die semantische Rolle des Subjekts durch die Wahl des Verbs bestimmt. Da in der filipinischen Sprache das Subjekt einen besonderen Fokus besitzt, wird dies als Fokus der Verben (fokus ng pandiwa) bezeichnet [1]. Der Fokus der Verben steht als semantischer Begriff in Zusammenhang mit der syntaktischen Argumentstruktur der Verben. Bildet die Verbphrase das Subjekt des Satzes {2-2.3}, so kann der Begriff Fokus der Verben sinngemäß auf die das Prädikat bildende Nominalphrase angewandt werden, obwohl diese nicht das Bestimmtheit besitzende Subjekt ist [2].
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Wir können unterscheiden {6A-311
}:
(1a) Fokus (Subjekt) | Genus verbi | |||
{../f0} | Kein Fokus | {D} | Fokuslose Verben | {6-3.4.1} |
{../fg} | Täter (tagaganap) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.2 (2)} |
Ausführender Täter (tagagawa) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.2 (2)} | |
{../fh} | Veranlasser (tagahimok) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.2 (5)} |
{../fa} | Erwäger (tagaakala) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.2 (6)} |
{../fr} | Reziprok (resiprokal) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.2 (4)} |
{../fy} | Besitzer Zustand (panlagay) | {DT} | Zustandsv. (Aktiv) | {6-3.4.3} |
{../ft} | Tatobjekt (tagatiis) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.4} |
{../fp} | Empfänger (tagatanggap) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.5} |
{../fn} | Ort (lunan) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.6} |
{../fs} | Ursache (sanhi) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.7} |
{../fl} | Austausch (pagpalit) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.8} |
{../fm} | Werkzeug (kagamitan) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.9} |
(2) Definitionsgemäß bezieht sich der Fokus der Verben auf das Subjekt bzw. auf das Prädikat. Wir können jedoch dieses System für alle Argumente des Verbs erweitern und so auch die dem Verb zugeordneten Objunkt- und Adjunktphrasen semantisch bewerten. Wir nennen dies (semantische) Funktion eines Argumentes (katungkulan ng kaganapan). Der Fokus wird dann ein Sonderfall, er ist die semantische Funktion des Subjekts. Für alle Funktionen verwenden wir die gleichen Schlüsselbezeichnungen, jedoch steht bei Nicht-Fokus f für Funktion an Stelle von Fokus [3]:
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In unserem Schlüsselsystem geben wir die Funktion aller Argumente gleichzeitig an (Beispiel {../fp|fa|fb}, Reihenfolge ist Subjekt | Objunkt(e) | Adjunkt) {6A-202}.
Die verschiedenen Funktionen können in folgender Tabelle dargestellt werden:
(2a) Funktion des Objunktes | Genus verbi | |||
{P-W/ft} | Tatobjekt (tagatiis) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.4} |
{P-W/fg} | Täter (tagaganap) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.2 (3)} |
{DP} | Katatapos | {6-6.6} | ||
Ausführender oder potenzieller Täter (tagagawa) |
{DT} | Aktivverben | {6-3.4.2 (3)} | |
{DB} | Passivverben | {6-3.4.2 (3)} | ||
{P-W/fh} | Veranlasser (tagahimok) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.2 (5)} |
{P-W/fa} | Erwäger (tagaakala) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.2 (6)} |
{P-W/fy} | Besitzer Zustand (panlagay) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.3} |
{P-W/fn} | Ort (lunan) | {DT10} | Aktivverben | {6-3.4.6} |
{P-W/fl} | Austausch (pagpalit) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.8} |
{DB} | Passivverben | {6-3.4.8} | ||
{P-W/fm} | Werkzeug (kagamitan) | {DB} | Passivverben | {6-3.4.9} |
(2b) Funktion des Adjunktes | Genus verbi | |||
{P-K/fg} | Ausführender Täter (tagagawa) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.2 (3)} |
{DB} | Passivverben | {6-3.4.2 (3)} | ||
{P-K/fp} | Empfänger (tagatanggap) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.5 (2)} |
{DB} | Passivverben | {6-3.4.5 (2)} | ||
{P-K/fn} | Ort (lunan) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.6 (2)} |
{DB} | Passivverben | {6-3.4.6 (2)} | ||
{P-K/fs} | Ursache (sanhi) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.7} |
{P-K/fl} | Austausch (pagpalit) | {DT} | Aktivverben | {6-3.4.8} |
{DB} | Passivverben | {6-3.4.8} |
Zur Vereinfachung bezeichnen wir die Gesamtheit der durch Adjunkte dargestellten Funktionen, also Empfänger, lokative Funktion, Ursache und Austausch, als K-Funktion (mit Schlüssel {../fK} als Abkürzung, (pandako)); ebenso sprechen wir von K-Fokus (wobei wir hier Werkzeugfokus einschließen {6-3.4.9}).
(3) Die Einteilung nach Fokus und Funktion ist semantisch. Daher gibt es hier Abgrenzungsprobleme. Täter und Veranlasser lassen sich in der Regel gut trennen {6A-3421}. Die Zuordnung zu Erleider eines Zustandes oder Tatobjekt ist vielfach nicht eindeutig {6A-3431 (4)}. Zwischen Tatobjekt und Empfänger kann es dann Probleme geben, wenn eine einzige Phrase zuzuordnen ist (Beispiele umakyạt, iwan). Wenn mehrere Phrasen vorhanden sind, sind in der Regel die Zuordnungen eindeutig (Beispiel magbigạy, iwanan). In undeutlichen Fällen wenden wir die Regel an, von Empfänger zu sprechen, wenn die entsprechende Phrase ein Lebewesen ist und anderenfalls von lokativem Fokus bzw. Tatobjekt.
Einige Fälle von K-Fokus bzw. K-Funktion sind nur schwer einer der oben angegebenen Gruppen zuzuordnen. Wir erweitern daher den Begriff des lokativen Fokus bzw. der lokativen Funktion, um dort Gebilde einordnen zu können, die nur in einem sehr weit übertragenem Sinn als lokativ betrachtet werden können {6-3.4.6 (3)}.
(4) Im Allgemeinen können innerhalb der Wortfamilie Verben gebildet werden, mit denen aus dem im Fokus stehenden Subjekt ein Komplement oder Adjunkt wird. Das ist jedoch nicht bei allen Verben der Fall. Es gibt Verben, die nur Entsprechungen mit einem Disjunkt besitzen [4a|b]. Einige Verben besitzen keine Entsprechungen in der Wortfamilie [5b 6].
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(5) Die Begriffe Fokus und Funktion können für das Katatapos verwendet werden, da dieses eine Verbform ist {6-6.6}.
(1) Verben können als Genera verbi in Passiv (Schlüssel {DB}, balintiyạk) und Aktiv ({DT}, tahasan; katinigan = 'genus verbi', Diathese) eingeteilt werden. Mit Aktiv bezeichnen wir Gebilde, bei denen der Täter, Veranlasser oder Erwäger das Subjekt des Satzes ist. Mit Passiv bezeichnen wir die davon abweichenden Gebilde. Die Einteilung in Aktiv und Passiv ist möglich, wenn es zu dem Verb ein Subjekt im Satz gibt.
(2) In der filipinischen Sprache gibt es keinen deutlichen syntaktischen Unterschied zwischen Passiv und Aktiv. Beide Arten von Sätzen sind gleichermaßen einfach zu bilden [1 2] (im Gegensatz zu den europäischen Sprachen, in denen Passivsätze komplizierter sind).
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Jedoch gibt es eine bemerkenswerte Abweichung: Gerundien besitzen eine deutliche Zuordnung zu den Aktivverben, jedoch keine zu Passivverben {6-4.2.2 Θ}.
(3) Alle Verben besitzen Affixe, und es gibt keine offensichtlichen morphologischen Gründe, Affixe dem Passiv oder dem Aktiv zuzuordnen (Beispiel: -in für Passiv und -um- für Aktiv). Trotzdem sind beide Genera gut zu unterscheiden: Nicht nur einige -um- Verben, sondern alle sind Aktivverben und alle -in Verben Passivverben. Es ist nicht deutlich einsichtig, warum das Affix -um- Aktivverben markiert und -in Passivverben.
(4) In der filipinischen Sprache sind Passiv und Aktiv ausschließlich semantische Begriffe. Regelmäßig wird das Passiv vorgezogen {6A-321}. Aktivverben werden hauptsächlich dann verwendet, wenn bestimmte Gründe dafür vorliegen:
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(5) In vielen Passivsätzen ist das Tatobjekt das Subjekt und der
Täter ein Objunkt (Fokus {DB../ft}); während in Aktivsätzen der Täter als Subjekt im Fokus
steht und das Tatobjekt ein Objunkt ist. Trotzdem ist in der Regel der Täter in einem
Aktivsatz (Subjekt) semantisch weniger aktiv (di-masikap) als der syntaktisch
passive Täter in Passivsätzen [8 9] { Nolasco 2006 p. 7}. In
beiden Beispielpaaren ist es die Bestimmtheit des Subjekts ang librọ bzw.
ang ilog, die den Passivsatz semantisch aktiver macht als der Aktivsatz mit
nicht im Fokus stehender Phrase ist (Objunkt ng librọ bzw. dem Satz
zugehöriges Adjunkt sa ilog).
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Vorbemerkung
Von der Semantik aus betrachtet, gibt es Übergangssituationen zwischen Aktiv und Passiv. Ein Verursacher kann eine Tätigkeit auslösen ('Ich zünde das Holz an.') Der Ausführende der Tätigkeit kann als aktiv ('Das Holz brennt.') oder passiv ('Das Holz wird verbrannt.') betrachtet werden. In den europäischen Sprachen besteht eine deutliche syntaktische Trennung zwischen Aktiv und Passiv. Diese fehlt im Filipino, und so kann der semantisch fließende Übergang auch in der Syntax fließend bleiben.
(1) In der filipinischen Sprache besteht bei der Flexion der Verben kein prinzipieller Unterschied zwischen Aktiv und Passiv, beide Genera folgen den gleichen Regeln. Eine Unterscheidung zwischen Aktiv- und Passivgebilden wird dadurch vorgenommen, dass Affixe bzw. Affixkombinationen entweder Aktiv oder Passiv zugeordnet werden.
(2) Verben in einem Übergangsbereich werden mit dem unbetonten Präfix ma-, mit betontem ma- und mit mapa- gebildet. Die ma- Aktivverben sind meist Zustandsverben und seltener Verben für zumeist einfache Tätigkeiten {7-1.1}, während die ma- Passivverben die Modalität der Fähigkeit besitzen {7-3.1}. Dazwischen finden sich Verben im Übergangsbereich. Bei den ma- und mapa- Verben überwiegen Passivverben mit der Modalität des Zufalls {7-3.5.1}, einige Aktivverben und Verben des Übergangsbereichs besitzen ebenfalls diese Modalität.
Beispielsätze → {7A-311}
In Sätzen ohne Subjekt, deren Prädikat ein Verb ist, besitzt letzteres keinen Fokus [1-3] (Schlüssel {../f0}) {13-2.2.2}. Satz [3] besitzt kein Subjekt, und das Verb bilisạn hat hier keinen Fokus, obwohl es in anderem Zusammenhang einen solchen besitzen kann. Wegen des Potenzialadverbs dapat ist der subjekt- und fokuslose Satz [4] eine allgemeingültige Aussage.
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Bei fokuslosen Verben kann man nicht von Aktiv oder Passiv sprechen, die entsprechende Angabe fehlt im Schlüssel. Fokuslose Verben sind Vollverben {2-4.3}, selbst wenn sie keine Argumente besitzen.
(1) Der Begriff des Täters bedarf einer genaueren Betrachtung.
(2) Ein Großteil der Aktivverben haben den Täter als fokustragendes Subjekt. Wichtigste Affixe mit Täterfokus sind mang-, -um- und mag- [1-3]; hinzu kommen zusammengesetzte Aktivaffixe [4-7]. Bei bestimmten Passivverben kann der ausführende Täter in den Fokus gesetzt werden [8-11], während der Veranlasser zum Objunkt ohne Fokus wird. In Sätzen mit Potenzialadverbien kann der potenzielle Täter als fokustragendes Subjekt dargestellt werden [12].
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(3) In Sätzen mit einfachen und vielen anderen Passivverben hat ein Objunkt die Täterfunktion [13]. Bei Verben der Veranlassung kann ein Adjunkt [14 15] oder ein Objunkt [16] die Funktion des ausführenden Täters ausüben. In Sätzen mit Potenzialadverbien kann der potenzielle Täter als Objunkt ausgedrückt werden [17]. Im Katatapos ist der Täter ein Objunkt [18].
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(4) Der reziproke Fokus (Schlüssel {../fr}, fokus na resiprokal) ist eine Form des Täterfokus, der eine besondere Modalität besitzt [19 20]. Zwei Personen oder zwei Gruppen führen eine Tätigkeit füreinander oder miteinander aus. Reziproker Fokus wird vorwiegend mit mag--an [19] und maki- Präfixen [20] gebildet.
Einer der Beteiligten kann neben dem oder den anderen Beteiligten, die im Fokus stehen, als zweites Argument in den Satz eingefügt werden (reziproke Funktion [21]).
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(5) Aktivverben der Veranlassung haben den Initiator der Tätigkeit als fokustragendes Subjekt. Sie werden in der Regel mit Affix magpa- gebildet [22 23], seltener mit anderen Affixen [24]. In Passivsätzen übt in der Regel ein Objunkt die Veranlasserfunktion aus [25-29].
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(6) Bei Potenzialadverbien wird der Täter zum Erwäger [30 31]. In bestimmten Fällen kann zusätzlich der potenzielle Täter dargestellt werden (si Rita in [31]). Bei nichtnominalem Verhalten der Potenzialadverbien ist der Erwäger bei Aktivverben im Fokus [30]. Bei Passivverben und bei nominalem Verhalten ist er ein Objunkt [31].
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Zustandsverben beschreiben einen Zustand oder ein Gefühl [1 2]. Der Besitzer oder Erleider wird in den Fokus gesetzt (Schlüssel {../fy}, fokus na panlagạy). Ebenfalls betrachten wir hier kleine Veränderungen eines Zustands und auch von selbst ablaufende Prozesse (die nicht rein 'statisch' sind) [4]. Bei einigen Verben ist eine solche Trennung fast nicht möglich [5 6] {6A-3431}.
Zustandsverben werden mit ma- [1 2], aber auch mit anderen Affixen gebildet [3-6]. Zustände können in Passivsätzen ausgedrückt werden, so dass es passive Zustandsverben mit der Funktion des Besitzers des Zustandes gibt [7].
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(1) Eine große Gruppe von Passivverben setzen das semantische Tatobjekt in den Fokus ('patient focus', Schlüssel {../ft}, fokus na tagatiịs). Bei -in [1], i- Verben [2], ma- [3] und ma- Passivverben [4] ist dies die Regel, seltener bei -an Verben [5 6]. Ähnliches gilt für Affixkombinationen [7-10]. Eine eindeutige Zuordnung zu Tatobjekt oder Ort ist nicht immer möglich [6].
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(2) In Aktivsätzen wird die Tatobjektfunktion durch ein Objunkt ausgedrückt [11-13]. Nicht bei allen Passivverben steht das Tatobjekt im Fokus. Besitzen Passivverben mit Affix -an und dessen Kombinationen solch ein Tatobjekt (das nicht Subjekt ist [5 6]), so ist es ein Objunkt [14 17] oder seltener ein Adjunkt [15]. Auch andere Passivverben, bei denen das Tatobjekt nicht im Fokus steht, können die Tatobjektfunktion als Objunkt besitzen [18]. Wenn das Katatapos eine Tatobjekt besitzt, so ist ebenfalls in der Regel ein Objunkt [16].
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09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_D_01.html
(1) Eine Gruppe von Passivverben setzt den Empfänger, Begünstigten oder Adressaten der Tätigkeit in den Fokus ('beneficiary focus', Schlüssel {../fp}, fokus na tagatanggạp). Die große Mehrheit dieser Verben hat eine {DB20} Syntax; Empfängerfokus wird vorwiegend mit -an [1 2], aber auch mit i- [3] Verben und deren Affixkombinationen gebildet [4-6].
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(2) Empfängerfunktion wird durch ein Adjunkt ausgedrückt. Sätze [7 8 10] sind mit Aktivverben mit Täterfokus gebildet. Auch Passivsätze (Verben mit i- Affixen) [9 11] werden mit Adjunkt in Empfängerfunktion gebildet.
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(1) Eine Gruppe von Verben besitzt einen lokativen Fokus (Schlüssel {../fn}, fokus na panlunạn). Dies kann der Ort der Tätigkeit [1], deren räumlicher Ausgangs- oder Endpunkt sein [2]. Diese Verben werden nahezu stets mit Suffix -an gebildet [1 2], manchmal zusammen mit einem anderen Affix [3].
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(2) Lokative Funktion wird bei Aktivverben nahezu regelmäßig mit einem Adjunkt [5 6 9] und bei wenigen -um- Verben mit einem Objunkt ausgedrückt [7]. Passivverben mit Adjunkt in lokativer Funktion sind vorwiegend Verben mit Affix i- und dessen Kombinationen [8 10].
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(3) Einige Gebilde werden von uns dem lokativen Fokus bzw. der lokativen Funktion zugeordnet, wenn sie in einem erweiterten oder übertragenen Sinn als lokativ betrachtet werden können und in keine der anderen Gruppen passen [12-15].
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Einige Präfixe können Verben bilden, bei denen die Ursache (Schlüssel {../fs}, fokus na sanhị) in den Fokus gesetzt wird [1-3]. Die Präfixe dieser Verben sind mehrheitlich ka--an und ika- [1 2]. Seltener sind Sätze mit einem iterativen Gerundium als Subjekt mit Ursachefokus [3]. Ursachefunktion wird durch ein Adjunkt ausgedrückt [4 7 8]. Adjunktphrasen mit iterativen Gerundien besitzen Ursachefunktion [5].
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Bei dem seltenen Austausch- oder Vergleichsfokus (Schlüssel {../fl}, fokus na pagpalịt) wird einer der Partner des Vergleichs in den Fokus gesetzt, während der andere Partner Austauschfunktion besitzt und ein Objunkt [1] oder Adjunkt bildet [2 4] (oder Objunkt und Adjunkt [3]). Wir bezeichnen daher den ursprünglichen Partner mit Schlüssel {../fl1} und den eingetauschten Partner mit {../fl2}.
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Eine Anzahl Präfixe können Verben bilden, bei denen das Werkzeug (instrumentaler Fokus, Schlüssel {../fm}, fokus na kagamitạn) in den Fokus gesetzt werden. Diese weniger häufig verwendeten Verben werden vorwiegend mit Präfix ipang- [1] gebildet. Eine Werkzeugfunktion wird in der Regel mit der Pseudopräposition sa pamamagitan ng dargestellt [2], in wenigen Fällen als ein zweites Objunkt [3]. Syntaktisch verhält sich Werkzeugfokus wie ein K-Fokus, so dass wir ihn zu dieser Gruppe zählen. Da die Werkzeugfunktion durch ein Objunkt dargestellt wird, ist sie keine K-Funktion.
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(1) In der filipinischen Sprache spielt der Täter eine weitaus geringere Rolle als z.B. in
europäischen Sprachen. Insbesondere besteht in Filipino kein regelmäßiger Zusammenhang
zwischen Subjekt und Täter, was zu ausführlichen Diskussionen in der linguistischen
Literatur geführt hat (siehe die kritische Darstellung bei
{ Kroeger 1991 p. 25 ff.}). Fokus und Funktion des Verbs in
Zusammenhang mit Fokus und Bestimmtheit des Subjekts können dazu dienen, den Täter
hervorzuheben oder in den Hintergrund treten zu lassen.
(2) Die stärkste Hervorhebung des Täters wird erreicht, wenn ein Verb mit Täterfokus gewählt wird und der Täter das fokustragende Subjekt des Satzes bildet, das diesem eine hohe Bestimmtheit zuweist. Die syntaktische Markierung erfolgt durch das Bestimmungswort ang [1], einen Artikel wie si oder durch Verwendung eines Pronomens [2]. Dem Täter kann seine Bestimmtheit genommen werden, indem Prädikat und Subjekt getauscht werden [1|3]. In diesen Sätzen ist der Täter nicht länger fokustragendes Subjekt, bleibt aber im Fokus des Verbs. Diese Satzform ist kanonisch für die Erfragung des Täters [4]. In Satz [5] wirkt der Artikel si als Bestimmtheitsmarkierer. Ist der Täter ein Pronomen, so kann er durch Bildung eines Subjektinterklits innerhalb des Prädikats "versteckt" werden [6].
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(3) Der Täter tritt in den Hintergrund, wenn er weder fokustragendes Subjekt ist noch im Fokus des Verbs steht. In der Regel wird der Täter zum Objunkt [7]; diesem Satzbau wird in der filipinischen Sprache der Vorzug gegeben. Seltener ist der Täter ein Adjunkt [8]. Der Täter kann weggelassen werden [9b 10]; davon wird bei allgemeingültigen Aussagen Gebrauch gemacht [10]. Auch kann der Täter als nicht vorhanden betrachtet werden [11]. Regelmäßig ist eine Wiederholung des Täters überflüssig, wenn er nicht Subjekt des Satzes bzw. Teilsatzes ist [12].
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(1) Alle Flexionsformen der Verben werden mit Hilfe von Affixen von einem Wortstamm abgeleitet, der niemals ein Verb ist. Daher ist auch nicht möglich zu sagen, dass Passivverben von Aktivverben abgeleitet sind oder umgekehrt.
Nur zwei Suffixe, -an und -in, werden verwendet. Die große Anzahl Präfixe kann allein stehen oder mit anderen Präfixen kombiniert stehen. Dadurch entsteht eine große Diversität an morphologischen Verbgruppen.
Allgemein kann über die Affixe gesagt werden:
(2) Einige Gruppen von Verben, die nur ein Affix besitzen und häufig gebildet werden, bezeichnen wir als einfache Verben (pandiwang payạk), ohne dass sie deutlich eine besondere Syntax besitzen [1] . Sie sind auch bezüglich der Modalität als einfach zu bezeichnen (Zustand und Tätigkeit). Daneben verwenden wir den Begriff einer einfachen Tätigkeit (kilos na katamtaman). Darunter verstehen wir Verben, die eine Tätigkeit mit keinem oder nur einem Argument beschreiben (Beispiele sind umulạn und matulog).
(3) Die folgende Tabelle stellt die Vielfalt von mehr als 60 Affixkombinationen dar, obwohl sie vermutlich noch unvollständig ist. Die Anordnung erfolgt nach morphologischen Ähnlichkeiten. In den Einzeldarstellungen in Kapitel {7} wird der Zusammenhang zwischen syntaktischen, morphologischen und semantischen Verbgruppen betrachtet. Von einem Wortstamm werden bei weitem nicht alle möglichen Ableitungen gebildet, es handelt sich um einen Derivationsprozess (und kein Paradigma).
Aktiv | || | Passiv | ||||||
[1] | ma- {7-1.1} |
mang- {7-1.2} |
-um- {7-1.3} |
mag- {7-1.4} |
-in {7-2.2} |
-an {7-2.3} |
i- {7-2.4} | |
[2] | makapang- {7-3.4} |
maka- {7-3.4} |
makapạg- {7-3.4} |
ma- {7-3.1} |
ma--an {7-3.2} |
mai- {7-3.3} | ||
[3] | maka- {7-3.5.2} |
ma- mapa- {7-3.5.1} |
ma--an {7-3.5.1} | |||||
[4] | magpa- {7-4.1} |
pa--in {7-4.1} |
pa--an {7-4.1} |
ipa- {7-4.1} | ||||
[5] | makapạgpa- {7-4.2} |
mapa- {7-4.2} |
mapa--an {7-4.2} |
maipa- {7-4.2} | ||||
[6] | pag--in {7-5.1} |
pag--an {7-5.2} |
ipag- {7-5.3} | |||||
[7] | mapạg- {7-5.4} |
mapạg--an {7-5.4} |
maipag- {7-5.4} | |||||
[8] | mapag- {7-5.5} |
mapag--an {7-5.5} | ||||||
[9] | pang--in {7-6.3} |
pang--an {7-6.2} |
ipang- {7-6.1} | |||||
[10] | mapang--an {7-6.2} |
maipang- {7-6.1} | ||||||
[11] | magsa- {7-7.1} | isa- {7-7.1} | ||||||
[12] | magka- {7-8.1} |
ka--an {7-7.2} |
ika- {7-7.2} | |||||
[13] | ikang- {7-7.2} | |||||||
[14] | magsipang- {7-8.5} |
magsi- {7-8.5} |
magsipag- {7-8.5} |
|||||
[15] | ma--an {7-3.6} |
mag--an {7-8.2} |
magka- {7-8.1 (2)} |
magkang-&- {7-8.1 (4)} |
|| || | ipagpa- {7-5.2} | ||
mag-um- {7-8.3} |
magpaka- {7-8.4} |
|| || | ||||||
[16] | maki- {7-9.1} |
makipạg- {7-9.1} |
makipạg--an {7-9.1} | || || || |
[paki-] [paki--in] {7-9.2} |
[paki--an] {7-9.2} |
[ipaki-] {7-9.2} | |
[17] | || | maka- | maka--an | ma--in | ||||
Die Affixe [17] sind i.A. keine Verbaffixe bzw. -affixkombinationen (Beispiele makausap |ma+kausap|, mabutihin |mabuti+in|). |
(1) Die Affigierung bestimmt, wie das Verb phonologisch gebildet wird. Die Argumentstruktur bestimmt, von welchen Phrasen das Verb im Satz umgeben ist. Beides sind also deutlich erkennbare Strukturen in der Sprache. Nun stehen einer Vielzahl von Affigierungsmöglichkeiten eine sehr beschränkte Anzahl Wahlmöglichkeiten für die Argumentstruktur gegenüber. Ein Teil der Affixkombinationen wird ausschließlich (oder überwiegend) verwendet, um die Modalität der Verben auszudrücken. Ihre Verwendung ist daher weitgehend festgelegt und soll jetzt nicht betrachtet werden. Es verbleiben also Affigierungsmöglichkeiten, die keine oder "normale" Modalität bezeichnen. Dies sind im wesentlichen die Verben, die wir als einfache Verben bezeichnen.
Bei den einfachen Verben macht die Sprache von einer großen Anzahl Kombinationen von Argumentstruktur und Affix Gebrauch, wie die folgende Übersicht zeigt.
D..00 P-T ang | D..10 P-T P-W ang ng |
D..01 P-T P-K ang sa |
D..11 P-T P-W P-K ang ng sa |
D..20 P-T P-W P-W ang ng ng | |
[1] | mabuhay | manoọd | mabahala | ||
[2] | mamulạ | mamahala | manggaling | mamigạy | |
[3] | tumayọ | bumilị | pumuntạ | bumaling | |
[4] | magkita | magbilị | magpuntạ | magbigạy | |
[5] | anayin | gawịn | sabihin | ||
[6] | kilabutan | bayaran | bigyạn | ||
[7] | itulọy | ilabạs | ibigạy | ibilị |
(2) Ein Vollverb ist von Argumenten umgeben, dem Subjekt, Objunkten und Adjunkten; diese sind durch ihre Bestimmungswörter deutlich markiert. Die Affixe der Verben haben in erster Linie zwei Funktionen. Die wichtigste ist, das Verb als solches zu kennzeichnen. Die zweite wichtige Funktion ist anzuzeigen, ob es sich um ein Aktivverb oder ein Passivverb handelt. Dies ist für das semantische Verständnis wesentlich, um die Argumente richtig zu deuten.
Wenn man von den Zustandsverben absieht, ist bei einfachen Aktivverben der Täter im Fokus, bildet also das Subjekt. Deshalb ist es nahezu unwichtig, welches Aktivaffix verwendet wird, da die Bestimmungswörter der Argumente den Satz bereits ausreichend verständlich machen [1-4]. Die Wahl des Affixes kann also weitgehend zum Ausdruck lexikalischer Feinheiten innerhalb einer Wortfamilie dienen.
Bei den einfachen Passivverben ist die Situation bereits anders. Das Verb muss nicht nur das Passiv anzeigen, sondern auch entscheiden, ob es sich um einen Tatobjekt- oder K-Fokus handelt [5-7] (der Argumentstruktur ist dies oft nicht zu entnehmen). Dazu ist die richtige Wahl des Affixes zum grundsätzlichen Verständnis des Satzes wichtig, sodass der lexikalische Spielraum viel geringer ist.
(3) Diese etwas formale Darlegung möchten wir durch eine Betrachtung ergänzen, die den semantischen Inhalt in den Mittelpunkt setzt. In den Abschnitten {6-3..} haben wir Fokus und Funktion eingeführt zur Beschreibung des Zusammenhanges zwischen Semantik und syntaktischer Struktur. In dieser Darstellung des Fokus spielt die morphologische Realisierung keine Rolle.
Wir gehen von der Semantik aus, dem Wunsch, eine Tätigkeit (oder Ähnliches) auszudrücken. Dazu wird ein Wortstamm gewählt und dieser legt bereits fest, welche Beteiligte als Argumente der Tätigkeit regelmäßig zugeordnet werden sollen. In der entsprechenden Wortfamilie werden Verben gebildet, die jeweils einen der wesentlich Beteiligten in den Fokus setzen können. Dies sei an einem Beispiel erläutert: Dem Wort 'Ei' wird eine Tätigkeit 'Eier legen' zugeordnet, aber kein 'Eier legen für jemandem'. Dem Wort 'geben' wird jedoch eine Tätigkeit 'jemandem etwas geben' zugeordnet, da es wesentlich ist, den Akt des Gebens mit dem Empfänger in Verbindung zu bringen.
Um die Festlegung und Ordnung der Argumente zu regeln, bedient sich die filipinische Sprache der Affixe für Verben. In gewissem Maße steht es dem Sprecher frei, sich für einen bestimmten Fokus (und für eine bestimmte Argumentstruktur) aus dem "Korb" der Affixe eines auszusuchen, das in dieser Wortfamilie das passendste ist. Es ist naheliegend, dass man für vergleichbare Wortfamilien eine ähnliche Wahl trifft, aber das ist nicht zwingend. In dieser Betrachtungsweise haben Affixe keine vollständig feste Bedeutung, sie können in verschiedenen Wortfamilien in gewissen Grenzen unterschiedlich verwendet werden. Diese Grenzen werden im Allgemeinen durch die Verständlichkeit des Ausdruckes bestimmt.
(4) Dazu einige Beispiele: Da bei dem Stamm
puntạ keine Verwechselung möglich ist,
können pumuntạ und magpuntạ verwendet werden.
Ebenso schafft buksạn kein
Problem, da der Stamm bukạs keinen semantisch wesentlichen lokalen
Fokus besitzt. Damit ist allerdings nicht erklärt, warum die Sprache
buksin nicht bildet. Und in der Wortfamilie
tawag (ebenso ohne wesentlichen
lokalen Fokus) besteht eine Konvention, tawagin zu verwenden, wenn der
Gerufene in Sichtweite ist und tawagan außerhalb (früher zur
Götteranrufung, heute am Telefon).
Wenn man ein vom Allgemeinen abweichendes Gebilde wählen will, so macht man in dem "Korb" eine sorgfältigere Wahl, die dem besonderen Gebilde entspricht. So ist es nicht verwunderlich, dass der seltene Werkzeugfokus (nahezu) stets mit den Affixen ipang- oder i- gebildet wird. Aber auch hier gibt es einige ipang- Verben, die keinen Werkzeugfokus besitzen {7-6.1}, ebenso wie die meisten i- Verben.
Diese Korbhypothese wird quantitativ unterstützt, wenn man betrachtet, wieviel unterschiedliche Affixe oder Affixkombinationen zur Darstellung eines bestimmten Fokus verwendet werden können. Nach den Daten der Abschnitte {6-3..} sind dies 23 für Tatobjektfokus, 10 für Empfängerfokus und nur 7 für Werkzeugfokus.
Die Bildung der Verbformen erfolgt in zwei Schritten. In einer Derivation werden vom Wortstamm durch Affigierung Verben gebildet. In einem zweiten Schritt werden die Zeitformen der Verben durch eine veränderte Affigierung gebildet.
Wortstamm | ||||||||||||
↓ ↓ ↓ | ↓ ↓ ↓ | |||||||||||
D | Aktivverben | Passivverben | ||||||||||
mang- Verben | -in Verben | |||||||||||
magpa- Verben | pag--an Verben | |||||||||||
… Verben | … Verben | |||||||||||
↓ ↓ ↓ | ↓ ↓ ↓ | |||||||||||
F | Flexion | Flexion | ||||||||||
Präteritum | Präteritum | |||||||||||
Präsens | Präsens | |||||||||||
Futur | Futur | |||||||||||
Infinitiv | Infinitiv | |||||||||||
Gerundium |
(1) Bei der D-Affigierung können nur die Affixe ma-, mang-, mag-, -um-, i-, -an und -in allein Verben bilden. Da wir die Verben in Aktiv- und Passivverben einteilen, können wir diese Affixe den Genera zuordnen. In Affixkombinationen können zwei verschiedene dieser Affixe zu stehen kommen, daher haben wir genauer einzuteilen:
(2) Bei der F-Affigierung werden folgende Wege gegangen.
(3) Ein Verb besitzt kein oder nur eines der Präfixe ma-, mang- oder mag-. Dieses Affix steht – auch in Affixkombinationen – am Anfang des Verbs und ist flexionsfähig. Soll ein weiteres dieser Affixe in der Kombination verwendet werden, so ist ein Allomorph pa-, pang- oder pag- zu wählen. Die Allomorphe pang- und pag- sind keine dominanten Aktivaffixe und können daher auch für Passivverben verwendet werden.
Für Affixkombinationen mit i- gilt nach den obigen Regeln: Enthält die Kombination ma- (mang- und mag- kommen in diesen Kombinationen nicht vor), so wird mai- am Wortanfang gebildet, das als ma- Präfix flexionsfähig ist. In allen anderen Fällen steht i- aufgrund seiner Dominanz vor anderen Affixen und bestimmt damit die Flexion.
Nur -um- oder eines der Affixe ma-, mang- und mag- können Aktivverben bilden.
(4) Die filipinische Sprache erlaubt, Verbformen durch Weglassen aller D- und F-Affixe zu vereinfachen. Dabei wird auf die Anzeige von Merkmalen verzichtet, wenn diese aus dem Sinnzusammenhang erkenntlich sind (Beispiel Argumentstruktur) oder diese nicht wichtig zum Verständnis sind (Beispiel Tempus). Als verkürzte Verbform verbleibt der Wortstamm {6-6.3}. Die Verständlichkeit der verkürzten Form muss gewahrt bleiben; diese Verkürzung ist nicht möglich, wenn der Wortstamm mit abweichender Bedeutung als Stammwort verwendet wird.
(5) Hinzu kommt, dass die Sprache bei der Verbformenbildung Silbendoppelung verwendet:
(6) Eine Besonderheit verdient Beachtung. Bei der Bildung der magpa- Verben ist mag- Allomorph für ma-, mang- und -um- {7-1.4 (6) Θ}.
(7) Für das Präfix pang- besteht eine deutlich sichtbare Homomorphie. Das mang- Allomorph pang- und das Affix pang- mit instrumentaler Bedeutung sind Homomorphe. Die pang- Verben sind zwei getrennte Gruppen, die eine (ausschließlich ipang- Verben) hat instrumentalen Fokus, die andere (alle pang--an, pang--in Verben, makapang- Aktivverben und wenige ipang- Verben) hat Bezug zu mang- Aktivverben in der Wortfamilie.
Zu erwähnen ist die beschränkte Allomorphie von F-Infix -in- nach dem F-Präfix na- {6-6.1.1 4.}.
Syntaktisch und semantisch sind Gerundien Substantive. Morphologisch sind die Teil des Flexionsparadigmas der Aktivverben. Entsprechend deren Affigierung werden die Gerundien von den verschiedenen Aktivverben der Wortfamilie abgeleitet [1a|b 2a|b 3a|b].
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Wortstamm → Aktivverb → Gerudium ist die Reihenfolge der Ableitung. Nach der D-Ableitung wird vom Aktivverb als Teil des Flexionsparadigmas die F-Ableitung Gerundium gebildet.
Einige mag- und mag--an Verben zeigen Besonderheiten bei der Betonung. Anders als beim Wortstamm, erhält die letzte Silbe dieser Verben die Betonung {7-1.4 *} und {7-8.2 *}. Die Betonung der D-Ableitung und des Gerundiums sind gleich und weicht vom Wortstamm ab (Beispiel: basa, magbasạ → pagbabasạ, aber bumasa → pagbasa).
(1) Die Präfixe pa-, pang- und pag- werden bei der Bildung der Gerundien (F-Ableitung) verwendet. Daneben bilden diese Affixe zusammen mit anderen Affixen Verben (D-Ableitung). Diese sind Aktivverben (Beispiele: magpa-, makapang-, makipag-) oder Passivverben (Beispiele: pa--in, pang--an at ipag-). Ein weiteres Aktiv- oder Passivaffix wird zum Bau des Verbs benötigt. Die Affixe pa-, pang- at pag- sind "neutral", wenn sie als D-Affix verwendet werden. Andererseits sind sie "aktivisch" als F-Affix eines Gerundiums.
(2) Dem D-Affix pa- wird die Modalität der Veranlassung zugewiesen (magpa-, pa--in, pa--an und ipa-). Ein Zusammenhang mit ma- Verben und deren pa- Gerundien besteht offenbar nicht. Wir betrachten daher das F-Allomoph pa- zur Bildung der Gerundien der ma- Verben und das D-Affix pa- für die Modalität der Veranlassung als Homomorphe. Den wenigen pa- Gerundien stehen viel mehr pa- Verben der Veranlassung in völlig anderen Wortfamilien gegenüber (Beispiel paliligo ↔ magpadalạ).
(3) Die Funktion die D-Affixe pang- und pag- ist wenig deutlich (mit Ausnahme der besonderen Funktion von pang- für instrumentalen Fokus). pang- und pag- treten in Kombination mit anderen D-Affixen auf, ohne dass sie eine Aktiv/Passiv-Zuordnung vornehmen, sondern dies einem anderen D-Affix überlassen. pang- und pag- sind also nur ergänzende Affixe. Die D-Affixe pang- und pag- (mit der Ausnahme von instrumentalem pang-) besitzen keine einheitliche semantische Bedeutung, und das Zufügen von pang- oder pag- ändert das Verb irgendwie, aber nicht in eine für das Affix spezifische Richtung.
(4) Mit den F-Affixen pang- und pag- werden Gerundien gebildet. Hier erhebt sich die Frage, ob sie gleich den D-Affixen pang- und pag- sind. Beide Gruppen sind Allomorphe der D-Affixe mang- und mag- in grundsätzlich verschiedene Richtungen. Wir folgern daraus, dass die Affixe pang- und pag- als F-Affixe der Gerundien und als D-Affixe Homomorphe geworden sind, obwohl sie gleiche Wurzeln besitzen.
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_D_02.html
Unter Modalität der Verben (pagkakabago ng pandiwa) verstehen wir die Bedeutungswandlung von Verben, die durch Affigierung verursacht wird. Mit Hilfe der Modalität werden neue Verben gebildet, die ihre eigenen Flexionsparadigmen besitzen. Die wichtigsten Modalitäten der filipinischen Sprache sind:
Aktiv | Passiv | |
Tätigkeit | mang- mag- -um- | -an -in i- ipag- ipagpa- ipang- pang--an |
Zustand, selbstablaufender Prozess | ||
ma- mang- -um- ma--an | ||
Fähigkeit {7A-301} | ||
maka- makapạg- makapang- | ma- ma--an mai- mapạg- mapạg--an maipag- maipang- | |
Zufall, fehlende Absicht | ||
maka- | ma- mapa- ma--an mapag- mapag--an | |
Aufforderung, Bitte maki- | [paki- paki--an paki--in ipaki-] | |
Veranlassung, Auftrag, Erlaubnis | ||
magpa- | pa--an pa--in ipa- pag--in | |
Fähigkeit zur Veranlassung | ||
makapạgpa- | mapa- mapa--an maipa- | |
Teilnahme | maki- makipạg- makipạg--an mag--an | |
Richtung | magsa- | isa- |
Ursache | . | ika- ka--an |
Hervorhebung | magkang- | . |
Anstrengung | mag-um- magpaka- | . |
Besitz | magka- | . |
(1) Die filipinischen Verben besitzen eine ausgeprägte Flexion (banghạy). Aktiv- und Passivverben füllen jeweils ein vollständiges Paradigma von vier Formen aus. Drei davon bezeichnen wir als Zeitformen Präteritum (Schlüssel {../N}, pangnagdaạn), Präsens (Schlüssel {../K}, kasalukuyan) und Futur (Schlüssel {../H}, panghinaharạp). An dieser Stelle lassen wir die Frage offen, ob dieses Paradigma Tempora oder Aspekte beschreibt {6-6.2.5 Θ}. Eine vierte Form wird traditionell als Infinitiv bezeichnet (Schlüssel {../W}, pawatạs). Der Infinitiv kann als vierte Zeitform des "Irgendwann, jederzeit" betrachtet werden und gehört somit in das Paradigma der Flexion.
(2) Eine eigenständige morphologische Form des Imperativs besitzt die filipinische Sprache nicht. In Imperativsätzen wird der Infinitiv verwendet. Weiterhin besitzt die filipinische Sprache keine morphologischen Formen, die die Funktion eines Konjunktivs o.ä. ausüben. Hypothetische Tatbestände werden mit Hilfe von Adverbien dargestellt (sakali, sana). Auch können Futurformen (kontemplativer Aspekt) dienen, um hypothetische Tatbestände darzustellen. Daher gibt es wenig Sinn, die Begriffe Modus (panagano), Indikativ (paturọl) und Konjunktiv (pasakali) einzuführen.
(3) Bei Aktivverben ist das Flexionsparadigma um verbale Substantive, die Gerundien, zu ergänzen. Wenn sie auch keine Zeitformen sind, sind sie doch Teile dieses Paradigmas {6-4.2.2 Θ}. Eine weitere Form, das Katatapos, kann in einer Wortfamilie nur einmal gebildet werden, gehört also nicht dem Flexionsparadigma an. Damit kommen wir zu folgender Übersicht der Flexionsformen der filipinischen Verben:
Flexions- paradigma | Zeitformen [Partizipien] | Infinitiv |
Präteritum | ||
Präsens | ||
Futur | ||
Gerundium | ||
Katatapos |
(4) Die filipinischen Verben besitzen keine Genus- und Numerusflexion. Zeitformen und Infinitiv zeigen bei der Flexion gleiches Verhalten. Daher sind die Begriffe 'finit' und 'infinit' nicht geeignet.
Die Tempusflexion wird durch Affixe und Silbendoppelung realisiert, dabei gelten die gleichen Regeln für Aktiv- und Passivverben.
Wird ein Verb von einem bereits affigierten Wort abgeleitet, so gelten die Affixe der ersten Ableitung nicht als Verbaffixe (Beispiel: Bei magmakaawa |mag-makaawa| ist ma- kein Verbaffix, sondern wird als doppelungsfähiges Stammaffix betrachtet; die Futurform ist magmamakaawa).
Tabelle der Flexionsformen → {6A-611}
Bezüglich der Affixe lauten die Regeln wie folgt:
Diese Regeln besitzen eine abnehmende Priorität und schließen sich in Affixkombinationen gegenseitig aus, so dass nur eine Regel mit höherer Priorität zur Anwendung kommt.
Für die Silbendoppelung gelten folgende Regeln, wiederum mit abnehmender Priorität:
Für die Betonung gelten folgende Regeln:
Die Zeitformen werden zur Darstellung von Tempus und Aspekt verwendet. Um dies näher zu betrachten, haben wir ein Romankapitel und eine Kurzgeschichte untersucht {6A-621}. Die Ergebnisse werden in den nächsten Abschnitten verwendet. Eine Zusammenfassung zu Tempus und Aspekt findet sich in Abschnitt {6-6.2.5 Θ}.
Wir bezeichnen die Flexionsformen als Zeitformen, ohne entscheiden zu wollen, ob Verwendung als Tempus oder Aspekt vorliegt.
Die Formen des Präteritum beschreiben Vorgänge, die in der Vergangenheit abgeschlossen sind [1] (Tempus Vergangenheit und perfektiver Aspekt). Ebenfalls wird das Präteritum verwendet, wenn Vorgänge in der Vergangenheit betrachtet werden, die nicht abgeschlossen sind [2-4] (Tempus Vergangenheit und imperfektiver Aspekt). Dies ist besonders dann der Fall, wenn ein temporales Adverb zusätzlich die Vergangenheit anzeigt [3 4b]. In Satz [5] wird eine Tätigkeit beschrieben, die sich in der Vergangenheit oft wiederholt hat; hier liegt die Betonung darauf, dass die Tätigkeit nicht mehr stattfindet (iterativer Aspekt in der Vergangenheit).
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Die Formen des Präsens werden verwendet, wenn ein Vorgang jetzt stattfindet und noch nicht abgeschlossen ist [1]. Für Vorgänge, die in der Vergangenheit regelmäßig wiederholt wurden und in der Zukunft wiederholt werden sollen, werden ebenfalls die Präsensformen verwendet [2]. Ähnliches gilt, wenn die wiederholten Tätigkeiten nicht mehr stattfinden [3 4] Weiterhin können die Präsensformen verwendet werden, wenn Tätigkeiten im Rahmen einer Geschichte in der Vergangenheit liegen, aber damals noch nicht abgeschlossen sind [5 6]. In den Sätzen [7 8] zeigt die Form natutulog das Tempus Gegenwart an, während die Adverbien na und pa zusätzlich Aspekt realisieren.
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Die Formen des Futur werden verwendet, wenn Vorgänge noch nicht stattgefunden haben [1 2] (Tempus Zukunft und kontemplativer Aspekt). Satz [3] besitzt ein "relatives" Tempus Zukunft in der Vergangenheit. In [4-6] wird die Futurform verwendet, um eine irreale bzw. beschränkt reale Aussage zu machen. Es ist möglich, eine Futurform statt des Infinitivs zu verwenden [2].
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(1) Der Infinitiv wird verwendet, wenn der genaue Ablauf bezüglich Tempus oder Aspekt nicht wichtig ist. Er beschreibt dann eine allgemeine Zeit des "Irgendwann, jederzeit" [1-3].
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(2) Weitgehend ist die Verwendung des Infinitivs durch grammatische Regeln vorgegeben {*}; nur in wenigen Fällen hat der Sprecher semantisch eine Wahl.
{*} Damit unterscheidet sich der Infinitiv syntaktisch von den drei anderen Zeitformen. Morphologisch besteht kein prinzipieller Unterschied, da auch die anderen Zeitformen keine Person-Numerus-Flexion besitzen.
(3) Eine besondere Verwendung des Infinivs besteht, wenn eine Kombination von Adjektiv und Verb eine Fähigkeit, Gewohnheit oder Eigenschaft ausdrückt [9 13a]. Es wird keine tatsächliche Tätigkeit beschrieben. Häufig besitzen diese Gebilde keine Ligatur. Ohne dieses Adjektiv wird der Satz sinnleer [13a|b|c].
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(1) Als Zusammenfassung der vorigen Abschnitte möchten wir abschließend betrachten, ob
und wann die Zeitformen der Verben zur Beschreibung von Tempus oder Aspekt verwendet
werden {6A-6251 }. Wir verwenden die folgenden Begriffe:
Zeit {*} | Nakaraan - Kasalukuyan - Kinabukasan, panghinaharap Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft |
Zeitformen | Anyong pangnagdaan - Anyong kasalukuyan -
Anyong panghinaharap - Pawatas Präteritum - Präsens - Futur - Infinitiv |
Tempus | Pangnagdaan - Kasalukuyan - Panghinaharap -
Kahit kailan, palagi Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft - Irgendwann/Jederzeit |
Aspekt | Pangganap - Di-pangganap - Pang-ulit
{**} - Mapagdili-dili Perfektiv - Imperfektiv - Iterativ {**} - Kontemplativ |
{*} Im bürgerlichen Leben.
{**} Iterativer Aspekt wird i. Allg. als Sonderform des Imperfektivs betrachtet.
(2) Aus den Tabellen der vorigen Abschnitte sind folgende Beziehungen ersichtlich.
(3) Trotz des prinzipiellen Unterschiedes der Betrachtungsweisen von Tempus und Aspekt ist festzustellen, dass in der übergroßen Zahl der Fälle kein Unterschied zwischen beiden besteht. Das ist dann der Fall, wenn Tätigkeiten in der Vergangenheit abgeschlossen wurden, wenn Tätigkeiten zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch andauern und wenn Tätigkeiten bis jetzt noch nicht begonnen wurden [1-3]. Nur dann besteht ein Unterschied, wenn ausgedrückt werden soll, dass ein Vorgang zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen oder noch nicht begonnen war [4 5]. Hinzu kommen die (wenig wahrscheinlichen) Fälle, dass genau im gegenwärtigen Zeitpunkt eine Tätigkeit abgeschlossen oder begonnen wird [6 7]. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass für eine noch nicht begonnene Tätigkeit deren Andauern oder Abschluss dargestellt werden soll [8 9]. Häufiger kommen die Fälle [4 5 8 9] in zusammengesetzten Sätzen vor, bei denen der eine Teilsatz den Betrachtungszeitpunkt festlegt, und der andere eine Tätigkeit mit dazu relativem Aspekt darstellt.
Zeitpunkt bzw.Tempus | Aspekt | ||
Kein Unterschied zwischen Tempus und Aspekt | |||
[1] | Vergangenheit | Perfektiv | |
[2] | Gegenwart | Imperfektiv | |
[3] | Zukunft | Kontemplativ | |
Unterschied zwischen Tempus und Aspekt | |||
[4] | Vergangenheit | Imperfektiv | |
[5] | Vergangenheit | Kontemplativ | |
[6] | Gegenwart | Perfektiv (Abschluss) | |
[7] | Gegenwart | Kontemplativ (Beginn) | |
[8] | Zukunft | Imperfektiv | |
[9] | Zukunft | Perfektiv |
(4) Diesen neun Tempus-Aspekt-Beziehungen stehen nur vier
Zeitformen gegenüber, den Infinitiv eingerechnet. Zusätzlich müssen sich wiederholende und
gewohnheitsmäßige Tätigkeiten (iterativer oder habituativer Aspekt) beschrieben werden. Wie
die Beispiele in den vorigen Abschnitten zeigen, sind Mehrfachverwendungen unvermeidbar.
Adverbien werden zu Hilfe genommen, um diese Ausdrücke getrennt vornehmen zu können.
Temporale Adverbien können das Tempusgewicht verstärken und den Aspekt zurücktreten lassen,
während die Adverbien na und
pa Aspektfestlegungen ermöglichen (wir bezeichnen sie
daher als aspektale Adverbien, vgl. na als 'perfective aspectual
particle' bei { Kroeger 1991 p. 238}). Ein temporales Adverb
kann die Verwendung der dem Tempus entsprechenden Form erzwingen. Nur in zusammengesetzten
Sätzen mit mehreren Verben bestehen zusätzliche Möglichkeiten, Tempus und Aspekt getrennt
darzustellen.
Eine zusätzliche Form in der filipinischen Sprache ist das Katatapos, das eine besondere perfektive Vergangenheit des "gerade eben Geschehenen" bezeichnet (und mit dem aspektalen Adverb na inkompatibel ist) {6-6.6}.
(5) In verblosen Sätzen ist eine Tempus- oder Aspektanzeige beim Verb ausgeschlossen. Gleiches gilt, wenn der flexionslose Wortstamm des Verbs statt einer Zeitform verwendet wird. Hinzu kommt, dass syntaktische Gründe die Verwendung des Infinitivs erfordern können, so dass auch hier eine Tempus- oder Aspektanzeige nicht vorgenommen werden kann.
(6) Die Darstellung von Tempus und Aspekt ist nicht auf Verben beschränkt (vgl. die aspektalen Adverbien na und pa {9-4.1.1}). Für Verben ziehen wir für die morphologischen Formen die Bezeichnungen der Zeitformen vor. Dabei ist jedoch im Auge zu behalten, dass sie vom Tempus abweichende Aspekte darstellen können.
An Stelle der Zeitformen kann der Wortstamm ohne Affixe verwendet werden (Schlüssel {DT//X}, wenn ein Aktivverb ersetzt wird und {DB//X} für ein Passivverb {6A-631 Θ}). In der Schriftsprache ist der Gebrauch des Wortstammes statt einer Zeitform weitgehend auf -in Passivverben beschränkt [1 2]. In der Umgangssprache wird diese Verkürzung zum Wortstamm häufig vorgenommen, insbesondere in Imperativsätzen mit tayo [3]. mag- Verben werden in der Regel nicht verkürzt (Ausnahme [4]). Wortstämme können auch als Partizipien verwendet werden [5].
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Siehe auch {6-4.2.1 Θ (4)}.
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_D_03.html
(1) Unter Partizipien verstehen wir Zeitformen der Verben, die ihre globale Wirkung im Satz abgelegt haben, also keine Vollverben sind {*} {2A-431 (2)}. Partizipien besitzen also keine Argumente. Damit können Partizipien im Satz untergeordnete Stellungen einnehmen und als Adjektiv, Adverb oder Substantiv verwendet werden {**}. Da Partizipien keine globale Wirkung besitzen, entfällt im Schlüsselsystem die Angabe der Argumentstruktur.
Somit besteht kein morphologischer Unterschied zwischen Zeitformen für Vollverben und Partizipien. Filipinische Partizipien bilden also keine morphologische Klasse, sondern üben besondere syntaktische Funktionen aus.
{*} Die Verbeigenschaften 'genus verbi', Modalität und Tempus sind im Partizip unverändert enthalten.
{**} {Θ} Genau betrachtet, bleiben Partizipien Verben. Da in der filipinischen Sprache nahezu jede Inhaltsphrase zu jeder Funktionsphrase "passt", sind Partizipien Verben in Funktionsphrasen, deren Inhaltsphrase üblicherweise mit einem Adjektiv, Adverb oder Substantiv gebildet wird.
(2) Alle Zeitformen der Verben können als Partizipien dienen. Dies wird dadurch erleichtert, dass es keine Person- und Numerusflexion gibt. Somit hat jedes Aktiv- oder Passivverb drei Partizipien: des Präteritum, des Präsens und des Futur (die Verwendung des Infinitivs als Partizip ist nur sehr beschränkt möglich).
Ähnlich einem Adjektiv, können Partizipien als Attribute von Substantiven verwendet werden [1-3] (Schlüssel {U//D}, pandiwaring makauri). Sie erhalten eine Ligatur und sind deshalb Subjunkte. Attributiv gebraucht, stellt das Partizip einen Prozess oder einen Zustand dar, jedoch nicht eine Person (oder einen Gegenstand), die an dem Prozess oder Zustand beteiligt ist.
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(2) In [4 5] können die Gebilde als Verbphrasen, die ein Substantiv ergänzen, angesehen werden. Das Partizip ist das Kernwort der Phrase, es ist kein Vollverb. In der Regel werden jedoch diese Gebilde als Ligatursätze betrachtet {13A-451 Θ}.
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Partizipien werden als Adverb nur selten verwendet (Schlüssel {A//D}, pandiwaring makaabay) [1]. Die morphologische Gleichheit mit den Zeitformen der Vollverben schafft Undeutlichkeiten [1]. Um diese zu vermeiden, werden verkürzte Nebensätze gebildet [2 3]. Eine Ausnahme ist der idiomatische Gebrauch von umanọ [4].
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(1) Partizipien können als Substantiv verwendet werden (Schlüssel {N//D}, pandiwaring makangalan). Um eine Verwechselung mit einem Vollverb zu vermeiden, werden Gebilde vorgezogen, die wie "gemeine" Substantive gebaut sind; insbesondere, wenn das Partizip Subjekt oder Prädikat bildet:
(2) Ein Partizip als Substantiv kann als Subjekt [1 2], Objunkt [3], Adjunkt [4] und in einer Präpositionalphrase [5] verwendet werden. Eine Verwendung als Prädikat ist nur dann möglich, wenn keine Verwechselungsgefahr mit einem Vollverb besteht. Substantivisch verwendete Partizipien bilden keine Subjunkte (stets adjektivische Verwendung {6-6.4.1}) und Disjunkte (Verwechselungsgefahr wie bei Prädikat). In der Regel wird eine Zeitform des Partizips verwendet, der Infinitiv ist selten.
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(3) Das als Substantiv verwendete Partizip kann durch Objunkte [1 3], Adjunkte [2] und Subjunkte [5] ergänzt werden. Diese sind Attribute und keine Argumente, da das Partizip die globale Wirkung eines Verbs abgelegt hat. Substantivische Partizipien können die Pluralanzeige mga besitzen [1 4 5].
(4) Semantisch bezeichnen diese Partizipien nicht länger eine Tätigkeit, einen Prozess oder Zustand. Vielmehr ist dies oft bei von Aktivverben abgeleiteten Partizipien die ausführende Person [4], bei Passivverben (insbesondere Präteritumformen) der Gegenstand, der duch den Prozess entstanden ist [1-3 5]. So werden einige Partizipien nicht länger als solche, sondern als Substantive angesehen (Beipiele: tinapay, sinigạng, nilikhạ).
Als Substantiv gebrauchte Partizipien in Existenzphrasen → {10-4.1}
(1) Morphologisch sind filipinische Gerundien (pangngaldiwa) abgeleitete Verbformen, syntaktisch und semantisch sind sie jedoch Substantive [1-3 4a]. Wir ordnen ihnen daher den Schlüssel {ND} zu. In diesem Abschnitt betrachten wir die aspektlosen Gerundien, während wir die perfektiven und iterativen Gerundien in den folgenden Abschnitten {6-6.5.1} und {6-6.5.2} behandeln. Semantisch stellen die Gerundien einen Prozess dar. Von Verben mit der Modalität Fähigkeit werden keine Gerundien gebildet.
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(2) Morphologisch können die Gerundien
den Aktivverben zugeordnet werden. Das Präfix des Aktivverbs bestimmt, wie das Gerundium
gebildet wird. Bei Silbendoppelung bleibt die gedoppelte Silbe unbetont (im Gegensatz zu
den Zeitformen). Von Passivverben werden keine Gerundien abgeleitet. Besitzt die Wortfamilie
kein Aktivverb, so hat sie auch keine Gerundien
(pag-iwan, pag-iiwan).
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(3) Gerundien können ergänzt werden durch Objunkte und Adjunkte. Entsprechend den Argumenten des Aktivverbs, wird aus dem Subjekt ein Objunkt des Gerundiums [5a|b 6a|c], während Objunkt [6b|d] und Adjunkt [7a|b] unverändert bleiben. Besondere Gebilde sind unabhängig im Satz stehenden Gerundphrasen [8] {5-3.2}.
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(4) Eine deutliche Abgrenzung zwischen Gerundien und Substantiven mit Affixen ist kaum möglich. Einige Gerundien haben sich so weit von ihrer Herkunft als Verb entfernt, so dass sie als Substantiv einen Gegenstand darstellen (pagkain). In diesen Fällen werden die gerundiumspezifischen Affixe zu Substantivaffixen.
Die im vorigen Abschnitt dargestellten Gerundien beschreiben keinen besonderen Aspekt. Daneben besitzt die filipinische Sprache weitere Gerundien, mit denen eine abgeschlossene Tätigkeit in der Vergangenheit beschrieben wird. Wir bezeichnen sie als perfektive Gerundien (Schlüssel {ND/G}, pangngaldiwang pangganạp). Sie werden als Subjekt [1], Objunkt [2], Adjunkt [3] und häufig als disjunktive Gerundphrase [4] verwendet. Letztere kann aus nur dem Gerundium bestehen, das dann einem Adverb ähnelt [5].
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(2) Wie die einfachen Gerundien sind die perfektiven Gerundien den Aktivverben zugeordnet. Die perfektiven Gerundien werden mit dem Gerundaffix pag- und mit ka- gebildet, das gedoppelt werden kann.
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(3) Nicht alle mit pagka- und pagkaka- gebildeten Wörter sind perfektive Gerundien. Mit diesen Affixen werden ebenfalls einfache Gerundien (magkaroọn → pagkakaroọn (dito)) und Substantive gebildet (pagkatao). Deutlich wird dies, wenn die Wortfamilie keine entsprechenden Verben besitzt: pagkatatlọ [6] kann kein Gerundium sein, da der Stamm tatlọ keine Verben bildet. Das perfektive Gerundium pagkatapos wird auch als Konjunktion verwendet.
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Mit dem betonten Präfix ka- werden iterative Gerundien (Schlüssel {ND/U}, pangngaldiwang pang-ulit) gebildet {6A-6521}. Sie stellen häufig wiederholte oder gewohnheitsmäßige Tätigkeiten (iterativer Aspekt) in der Vergangenheit dar. Daher werden sie vorwiegend in Adjunktphrasen verwendet, die bezüglich des Verbs im Satz eine Ursachefunktion besitzen [1]. In seltenen Fällen werden sie in Passivsätzen verwendet, in denen sie das Subjekt mit Ursachefokus bilden [2].
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Wie die anderen Gerundien, können die iterativen Gerundien den Aktivverben zugeordnet werden. Das Präfix des Aktivverbs bestimmt, wie das Gerundium gebildet wird. Bei den ka- Gerundien findet Doppelung der ersten Stammsilbe oder des Präfixes ka- statt, die gedoppelte Silbe bleibt unbetont. Die iterativen Gerundien unterscheiden sich in der Betonung von den Katatapos-Formen.
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Bezüglich einer möglichen Ergänzung durch Subjekt, Objunkt oder Adjunkt verhalten sich die iterativen Gerundien wie die anderen Gerundien [3 4].
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(1) Das Katatapos ist eine Verbform mit besonderen morphologischen, syntaktischen und semantischen Eigenschaften (Schlüssel {DP}). Eine Wortfamilie bildet nur ein Katatapos, es wird vom Aktivverb mit Affix -um- abgeleitet [1-3]. Das Affix -um- entfällt, die Form wird mit Präfix ka- und betonter Doppelung der ersten Stammsilbe [1b] oder des Präfixes [1c] gebildet.
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(2) Syntaktisch ähnelt das Katatapos einem Passivverb, es bildet das Prädikat des Satzes. Das Subjekt des -um- Aktivverbs (der Täter) wird ein Objunkt, der Satz ist fokuslos (subjektlos). Im Allgemeinen wird das Katatapos von {DT00} Verben gebildet [1], bei den wenigen Bildungen mit {DT10} und {DT01} Verben bleibt das Objunkt [2] bzw. Adjunkt [3] des -um- Satzes erhalten. In Verbindung mit dem Katatapos entfällt das Adverb na; lamang, lang steht jedoch häufig [1b 1c 2b 3b 4]. Die subjektlosen Sätze mit Katatapos sind Nicht-Regelsätze.
(3) Die Bedeutung des Katatapos ist eine Tätigkeit, die gerade eben stattgefunden hat oder abgeschlossen worden ist. Das Katatapos beschreibt also eine besondere, sonst in der filipinischen Sprache nicht übliche Kombination von Tempus und Aspekt, ein perfektives Präteritum. Häufig wird das Katatapos verwendet, um eine Tätigkeit zu beschreiben, die vor dem Eintritt eines anderen Ereignisses stattgefunden hat [4].
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{Θ} Anzumerken ist, dass das Katatapos keine Zeitform des Flexionsparadigmas ist. Es wird nur einmal in einer Wortfamilie gebildet, und es hat eine von den Zeitformen abweichende Syntax.
Unter Verbphrasen (Schlüssel {P-D}, pariralang pandiwa) verstehen wir Phrasen, die ein Verb als Kernwort besitzen. Die Verbphrase kann das Prädikat oder Subjekt des Satzes bilden [1a 1b], dann besitzt sie eine globale Wirkung im Satz, das Verb ist ein Vollverb. Unter verbundenen Verben verstehen wir zwei aufeinander bezogene Verben in einem Satz {6-7.2}. Gleich mit Verbphrasen können verkürzte Ligatursätze sein, in denen das Subjekt weggelassen ist [2] {13-4.6}.
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Phrasen mit Partizipien sind ebenfalls Verbphrasen.
(1) Vollverben besitzen Argumente:
(2) Neben Argumenten können weitere Attribute Verben ergänzen. In der Regel sind dies Subjunkte mit einem Adverb (oder einem adverbial gebrauchten Adjektiv) [1] {9-5.2}. Auch sind Kurzwörter Attribute [2].
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(3) Auch die Argumente Objunkt, Adjunkt und Subjunkt sind Attribute, da sie Bestandteile der Verbphrase sind {6A-201 Θ}.
(1) Ein Verb kann durch ein weiteres Verb ergänzt werden. Wir sprechen von verbundenen Verben (pandiwang nakakabịt), wenn ein Unterordnungsverhältnis zwischen den beiden Verben besteht. Das übergeordnete Verb steht nahezu stets vor dem untergeordneten Verb (Schlüssel {P-D/B}, pandiwang pang-ibabạ) [1-5]. In der Regel steht das untergeordnete Verb im Infinitiv, um die Unterordnung deutlich zu machen [1-4]. Seltener wird eine Zeitform verwendet, wenn die Unterordnung anderweitig deutlich ist [5]. Mit verbundenen Verben werden zusammengesetzte Sätze [1 2 5] {13-4.6.1} und auch einfache Sätze [3-5] {13-4.6.2} gebildet.
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(2) Zwischen verbundenen Verben steht eine Ligatur, das untergeordnete Verb bildet im einfachen Satz ein Subjunkt. Weitgehend gelten die Regeln, wann eine Ligatur entfallen kann {5-2.2 (1)}.
Zweites Verb als Subjekt → {2-4.5 (2)}
Im Strukturmodell ist die Verbphrase eine Inhaltsphrase.
Verbphrase mit Vollverb ist | Verbphrase enthält neben Verb | ||
[1] | Prädikat {2-4.4} | ||
[2] | Subjekt {2-4.5} | ||
[3] | Kein Argument | ||
[4] | Objunkt (Argument) {6-2.1} | ||
[5] | Adjunkt (Argument) {6-2.2} | ||
[6] | Subjunkt (Argument) {6-2.3} | ||
[7] | Subjunkt (Verbundene Verben) {6-7.2} | ||
[8] | Subjunkt (Adverbphrase) {9-5.2} | ||
[9] | Subjunkt (Potenzialadverb) {9-6.1} |
Verbphrase mit Partizip ist | Verbphrase enthält | ||
[10] | Subjekt | Verb im Infinitiv | {2-4.5 (2)} |
[11] | Untergeordnetes Verb | Verb im Infinitiv | {6-7.2} |
[12] | Partizip als Adjektiv | Verb (Zeitform) | {6-6.4.1} |
[13] | Partizip als Adverb | Verb (Zeitform) | {6-6.4.2} |
[14] | Partizip als Substantiv | Verb (Zeitform) | {6-6.4.3} |
[15] | Partizip als Substantiv (Existenzphrase) |
Verb | {10-4.1} |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_D_04.html
In diesem Kapitel wird in den Verben-Syntax-Tabellen die Häufigkeit der Verben angedeutet. Gezählt werden die Vorkommen der Verbformen einschließlich Partizipien (jedoch keine Gerundien) im Werkstatt-Korpus {1-1.2 (3)}. Ein klein gedrucktes Verb zeigt an, dass das Verb dreimal oder seltener vorkommt. Genauere Angaben finden sich im Wörterbuch. Kommt ein Verb im Werkstatt-Korpus nicht vor, wird es durch eine schwarze Raute ⬧ gekennzeichnet.
(1) Unter einfachen Aktivverben verstehen wir die mit den Affixen ma-, mang-, -um- und mag- gebildeten Aktivverben.
Affixe | D00 | DT../fy | DT00/fg | DT01 | DT10 | DT11 | |
ma- | . | +++ | + | (+) | (+) | . | {7-1.1} |
mang- | . | ++ | +++ | + | + | (+) | {7-1.2} |
-um- | + | + | ++ | ++ | ++ | + | {7-1.3} |
mag- | . | (+) | ++ | ++ | +++ | + | {7-1.4} |
Wie die Tabelle zeigt, gibt es keine eindeutige Zuordnung zwischen syntaktischen Verbgruppen und Affigierung. Es sind gewisse Schwerpunkte vorhanden, die jedoch durch die große Bandbreite innerhalb der einzelnen Gruppen nur schwer erkennbar sind {7A-101}.
(2) Eine Gruppe von {DT00} Verben sind syntaktisch eher als {DT10} Verben mit weggefallenem Objunkt zu betrachten. Sie besitzen kein Objunkt, da semantisch das Verb dieses bereits enthält. Sie können mit allen Aktivaffixen gebildet werden (Beispiele magutom, mangitlọg, umitlọg, lumindọl {D00}, magbahay).
(1) Das Präfix ma- wird nicht nur für Aktivverben verwendet, sondern auch für Passivverben und Adjektive {7A-111 Θ}. Für Verben mit dem Präfix ma- besteht ein fließender Übergang zwischen Aktiv- und Passivverben {6-3.3}; ähnliches gilt für Verben mit den Präfixen ma- und mapa- (Absatz (4)).
DT00 | DT01 | DT00 | DT01 | DT10 | ||
Affix | Verben | fy | fy | fg | fg | fg |
ma- (1) | maanọ mabuhay mawalạ (naritọ {*}) | fy | . | . | . | . |
magalit mahiyạ matakot | fy | fy|fs | . | . | . | |
maawa | . | fy|ft | . | . | . | |
makinịg matulog maupọ | . | . | fg | . | . | |
manoọd | . | . | fg | . | fg|ft | |
mabahala masanay | . | . | . | fg|ft | . | |
mainịs makinabang | . | . | . | fg|fs | . | |
manatili | fy | . | {DT001/fy|P-L} | |||
magịng | . | . | fg | {DT001/fg|P-L} | ||
{*} Wegen der Nebenbetonung auf der ersten Silbe gehören naritọ, nariyạn, naroọn eigentlich nach {7-3.5.1 [3*]}. |
(2) Der erste Schwerpunkt der ma- Verben sind Zustandsverben, die meisten davon benötigen weder Objunkt- noch Adjunktphrase [1] {DT00/fy}. Hinzu kommen einige ma- Zustandsverben mit Adjunkt {DT01/fy|fK}.
Weitere ma- Verben beschreiben einfache Tätigkeiten. In der Regel besitzen sie außer dem Subjekt keine Argumente {DT00/fg} [2], jedoch kommen auch Verben mit Adjunkt und Objunkt vor [3].
Unregelmäßig ist das Verb magịng [4], möglicherweise ist es ein verkürztes ma- Verb. Es hat ein Subjunkt ohne Ligatur als Argument {6-2.3 (3)}. Ein pronominales Subjekt [4] und enklitische Kurzwörter [5] werden nicht zwischen maging und das Subjunkt gestellt. Damit ähnelt des Verb magịng einem Präfix (magindapat {DT00}, magimbata {DT00}).
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(3) Von Ausnahmen abgesehen, wird kein Aktivverb mit Präfix ma- gebildet, wenn vom Wortstamm ein Adjektiv mit Präfix ma- vorhanden ist {7A-112}. Dann werden für Zustände oder Prozesse mang-, -um- und seltener mag- Verben {DT00/fy} gebildet.
(4) Eine Gruppe von ma-, ma- und mapa- Verben kann wegen des fließenden Übergangs zwischen Aktiv und Passiv beiden Genera zugerechnet werden. Werden ma- Verben des Übergangsbereichs als Aktivverben verwendet, so besitzen sie keine Modalität der Fähigkeit. Demgegenüber drücken die ma- und mapa- Verben in der Regel die Modalität des Zufalls aus, auch wenn sie als Aktivverben verwendet werden.
Übergangsbereich Aktiv - Passiv mit ma-, ma- und mapa- Verben | |
Affix | |
ma- | Aktiv siehe obige Tabelle. |
Übergang und Passiv → {7-3.1 [2*]} | |
ma-, mapa- | Passivverben → {7-3.5.1 [1*]} |
Übergangsbereich → {7-3.5.1 [2*]} | |
Aktivverben → {7-3.5.1 [3*]} | |
Anmerkung: ma- und mapa- Verben und ma- Passivverben sind keine einfachen Verben. |
(5) Zu den ma- Verben gehören von Demonstrativpronomen abgeleitete Formen wie naritọ {7A-113}.
(1) Das Präfix mang- bildet Aktivverben. Durch Lautänderung entstehen die Präfixe mam- und man- neben mang- {7A-121}. Häufig entfällt dabei der erste Konsonant des Wortstammes. Dadurch kann ein scheinbares Präfix ma- entstehen, das von dem der ma- Verben zu unterscheiden ist (Beispiel mamulạ (pulạ) [mʌ.mʊ'lʌ] |mang+pula|).
DT | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
Affix | Verben | fy | fg | fg | fg | fg |
mang- (1) | mangilạn-ngilạn (nanditọ) | fy | . | . | . | . |
mangibabaw mamuhay manginịg mamatạy mamulạ | . | fg | . | . | . | |
mamalagi |mang+palagi| manirahan |mang+tirahan| | . | . | fg|fn | . | . | |
maniwala | . | . | fg|fp?ft | . | . | |
mamahala | . | . | fg|fp?ft | fg|fp?ft | . | |
mamilị | . | fg | . | fg|ft | . | |
mamigạy manghingị | . | . | . | fg|ft | fg|ft|fp | |
mangahulugạn | {DT001/fg|P-L} |
(2) Einige mang- Verben beschreiben Zustände oder vergleichbare Prozesse [1]. Einen Schwerpunkt bilden mang- Verben, die einfache Tätigkeiten darstellen und deshalb ebenfalls keine weiteren Argumente außer dem Subjekt besitzen {DT00/fg} [2]. Hinzu kommen einige mang- Verben mit Täterfokus und Adjunkt oder/und Objunkt [3 4].
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Affix | Verben | D00 | D../fy | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 |
-um- (1) | lumindọl ⬧ kumidlạt ⬧ umulạn | f0 | . | . | . | . | . |
bumahạ | f0 | . | . | fg|fn | . | . | |
lumipas | . | fy?fg | . | . | . | . | |
lumitạw sumagọt tumayọ | . | . | fg | . | . | . | |
dumaạn sumama sumunọd tumulong | . | . | fg | fg|fK | . | . | |
tumigil (1) | . | . | fg | fg|ft | . | . | |
umalịs lumabạs pumasok umuwị | . | . | fg | fg|fn | fg|fn | . | |
kumain tumawag | . | . | fg | . | fg|ft | . | |
bumalịk dumatịng lumapit pumuntạ tumigil (2) tumingịn | . | . | . | fg|fK | . | . | |
umakyạt lumipat | . | . | . | fg|fn | fg|fn | . | |
bumarịl ⬧ pumatạy | . | . | . | fg|ft | fg|ft | . | |
bumaling | . | . | . | fg|fn | . | fg|ft|fn | |
bumilị gumamit gumawạ kumuha | . | . | . | . | fg|ft | . |
(1) Wie die Tabelle zeigt, gibt es keine eindeutige Zuordnung der -um- Verben zu einer syntaktischen Verbgruppe. {DT01} und {DT10} bilden die Schwerpunkte, wobei es etwa ebenso viele {DT01} Verben mit Affix -um- gibt wie {DT10} Verben. {D00} und {DT../fy} Verben sind selten.
(2) Die filipinische Sprache besitzt einige -um- Verben {D00/f0}, die stets ohne Subjekt gebraucht werden und die Naturereignisse beschreiben [1]. Einige {DT00/fy} Zustandsverben werden mit -um- gebildet. Sie werden dann mit -um- (oder mang-) gebildet, wenn das Affix ma- bereits für ein Adjektiv verwendet wird [2a|b] {7A-112}.
Die -um- Verben der Gruppe {DT00/fg} beschreiben einfache Tätigkeiten, die weder Adjunkt noch Objunkt besitzen [3]. Ebenso werden -um- Verben für einfache Tätigkeiten verwendet [4], auch wenn sie in der Regel Adjunkt oder Objunkt besitzen. Bei einigen {DT00/fg} Verben beschreibt der Wortstamm bereits das Tatobjekt [5].
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(3) Zu den {DT01} -um- Verben zählen Verben der Bewegung, die ein Adjunkt besitzen (lokative Funktion, [6]). Hinzu kommen Verben, bei denen das Adjunkt den Empfänger bezeichnet [7]. Wird einem {DT01} Verb ein Objunkt (das Tatobjekt) hinzugefügt, so entsteht ein {DT11} Verb [8]. Eine weitere Gruppe sind {DT10} Verben, deren Objunkt das Tatobjekt ist [9]. Einige -um- Verben können statt eines Adjunktes ein Objunkt mit lokaler Funktion besitzen [10a|b]
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(4) Eine Art Tabu (Meidungsgebot) gibt es bei Verben, die ausdrücken, dass ein Täter einem Tatobjekt großes Leid oder großen Schaden zufügt. Dazu gehören Verben wie bumarịl, pumalo, pumatạy, sumakạl. Diese Verben werden bei Tieren als Tatobjekt nahezu regelmäßig mit Objunkt verwendet, bei Menschen im Allgemeinen weniger, bei einem Menschen sehr selten, und die Nennung eines Namens in diesen Gebilden ist nahezu tabuisiert.
(5) Eine Anzahl Wortfamilien besitzt neben dem -um- Verb ein mag- Verb {7-1.4 (3)}.
(1) Mit mag- gebildete Wörter werden mit Aktivverben identifiziert, da dieses Präfix auch in Affixkombinationen nicht für Passivverben und kaum für andere Wortarten verwendet wird. Alle Flexionsformen von mag- Verben lassen den Wortstamm phonologisch unangetastet (kein Infix im Wortstamm, keine Betonungsänderung). Deshalb werden Bildungen mit mag- stets als Aktivverben verstanden, auch wenn sie im Einzelfall neu und zunächst ungebräuchlich sind; wir bezeichnen diese Verben als uneigentliche mag- Verben.
(2) Übersicht der mag- Verben
Affix | Verben | DT | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 |
fy | fg | fg | fg | fg | ||
mag- (1) | magtakạ magkamalị |mag+kamali| | fy | . | . | . | . |
magsawa | fy|fs | . | . | . | . | |
mag-isạ magkita magsalitạ magtrabaho | . | fg | . | . | . | |
maghintạy magtanọng | . | fg | fg|fK | fg|ft | . | |
mag-aral magbago | . | fg | . | fg|ft | . | |
maglingkọd magmulạ magpatulọy |mag+patuloy| | . | . | fg|fK | . | . | |
magdalạ maghandạ magtapọs {*} | . | . | fg|ft | fg|ft | . | |
magbayad | . | . | . | fg|ft | . | |
magbigạy maglagạy | . | . | . | . | fg|ft|fK | |
mag- | Verben mit -um- Verb in der Wortfamilie | |||||
magsayạ | fy | . | . | . | . | |
maglakạd {*} | . | fg | . | . | . | |
magsulạt {*} | . | fg | . | fg|ft | . | |
magbalịk magpuntạ magtungo | . | . | fg|fK | . | . | |
magbilị maghanạp {*} magpasok | . | . | . | fg|ft | . | |
{*} !! Diese Verben sind endbetont, obwohl ihr Wortstamm auf der vorletzten Silbe betont wird. |
(3) Einen Schwerpunkt bilden die mag- Verben mit Täterfokus und ohne weitere Argumente [1]. Häufig kommt eine Tatobjektfunktion als Objunkt hinzu {DT10/fg|ft} [2a]. Einige dieser Wortfamilien besitzen ebenfalls -um- Verben [2a|b], die lexikalischen Abweichungen können groß sein (Beispiel bumilị - magbilị).
Werden mag- Gebilde noch mit einem lokativen oder einem Empfängeradjunkt ergänzt, entstehen {DT11/fg|ft|fK} Verben [3].
|
Neben diesem Schwerpunkt gibt es wenige mag- Verben {DT00/fy} und eine größere Anzahl mag- Verben mit Adjunkt; in vielen Fällen werden von einem mag- Verb Adjunkt oder Objunkt gebildet [4a|b].
|
(4) In einer Anzahl von Wortfamilien werden regelmäßig Passivverben verwendet und nur dann ein Aktivverb mit Präfix mag-, wenn die Verwendung eines Aktivverbs zwingend vorgeschrieben ist. So wird in der Familie von sabi das Passivverb sabihin fast ausschließlich verwendet [5b]. In wenigen Fällen steht ein mag-Verb; dazu gehören die Frage nach dem Täter [5a] und die Ableitung des Gerundiums, weil beides mit Passivverben nicht möglich ist {12-4.3} {6-6.5}.
|
(5) mag- Verben können nicht nur vom Wortstamm abgeleitet sein, sondern auch von Verben (Beispiel magpumilit (pilit) |mag+(um+pilit)| {7-8.3}) oder von Adjektiven mit Affix (Beispiel magmalupịt |mag+(ma+lupit)|). Auch können mag- Verben zu Nominalphrasen mit Attribut gebildet werden (magmagandạng umaga, magdalawạng isip (dalawa ) {7A-141 (2)}).
(6) {Θ} Die Affixe mag- und pag-:
[9] | {6-4 [1]} | ma- | mang- | -um- |
|
mag- (B) | |
[10] | {6-4 [4]} |
|
mag- (K) | ||||
[11] | {6-4 [2]} | makapang- | maka- |
|
pag- (B) | ||
[12] | {6-4 [5]} |
|
pag- (K) | ||||
[13] | {ND} | pa- | pang- |
|
pag- (B/K) |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_D_09.html
(1) Als einfache Passivverben bezeichnen wir die -in, -an und i- Verben, die keine weiteren Affixe besitzen. Diese Verben können in zwei Gruppen getrennt werden, Verben mit Tatobjektfokus {DB../ft} und Verben mit K-Fokus {DB../fK}.
Affix | DB10/ft | DB10/fK | DB11/ft | DB20/fK | |
-in | +++ | (+) | . | (+) | {7-2.2} |
-an | ++ | +++ | . | ++ | {7-2.3} |
i- | ++ | (+) | +++ | + | {7-2.4} |
Ähnlich wie bei den einfachen Aktivverben, gibt es keine eindeutige Zuordnung zwischen syntaktischen und morphologischen Verbgruppen. Es sind gewisse Schwerpunkte ersichtlich, die jedoch wegen der großen Bandbreite innerhalb der einzelnen Gruppen nur schwer erkennbar sind.
(2) Verben wie antukịn, gabihịn, lagnatịn, malasin, tamarịn, aber auch pawisan sind semantisch Aktivverben, können jedoch als Passiv im Sinn von 'von etwas befallen werden' erklärt werden.
(1) Den einfachen Passivverben können Aktivverben gegenübergestellt werden {*}.
{*} Wir sagen nicht, dass die Passivverben von den Aktivverben abgeleitet sind.
(2) {DB10/ft|fg} Verben sind Passivverben mit folgender Eigenschaft: Das Objunkt des Aktivsatzes wird das Subjekt des Passivsatzes, und das Subjekt des Aktivsatzes wird zum Objunkt des Passivsatzes. {DB10/ft|fg} entspricht dem klassischen Passiv der europäischen Sprachen ('patient voice'). Semantisch bilden diese Verben Sätze mit Tatobjektfokus; dieses {DB10/ft|fg} Passiv wird vorwiegend mit -in Verben gebildet [1 2], aber auch mit -an [3] und i- Verben [4]. {DB00} Gebilde entstehen, wenn der Täter nicht dargestellt wird [5].
|
(3) Das {DB10/fK|fg} Passiv besitzt neben dem Subjekt ein Objunkt, das im Aktivsatz das Subjekt war. Der Unterschied zum Passiv {DB10/ft|fg} ist, dass das Subjekt des Passivsatzes im Aktivsatz ein Adjunkt, also eine K-Funktion war. In der Regel bilden -an Verben dieses Passiv [6 7], jedoch gibt es auch einige -in Verben mit {DB10/fK} Passiv [8]. Wird der Täter nicht dargestellt, entstehen {DB00} Gebilde [9]. In vielen Fällen ist ein Empfänger oder ein lokaler Begriff im Fokus ('locative voice').
|
(4) Das {DB11} Passiv besitzt einen entsprechenden Aktivsatz vom Typ {DT11}, der also ein Objunkt und ein Adjunkt enthält. Im Passivsatz tauschen Subjekt und Objunkt des Aktivsatzes ihre Rollen, während das Adjunkt erhalten bleibt ('conveyance voice'). Dieses Passiv wird mit i- Verben gebildet [10]. {DB11} Verben besitzen Tatobjektfokus. In diesen Sätzen kann der Täter entfallen, dann entstehen {DB01} Gebilde [11].
|
(5) Eine besondere Bildung ist das Passiv {DB20}. Diese Verben besitzen als Subjekt das Adjunkt des entsprechenden Aktivsatzes. Da das Subjekt des Aktivsatzes ein Objunkt wird, enthält der Passivsatz zwei Objunkte, die semantisch Täter und Tatobjekt darstellen. Dieses Passiv wird vorwiegend mit -an Verben gebildet [12 13], aber auch mit i- Verben [14]. {DB20} Verben haben in der Regel Empfängerfokus [12 14] oder lokativen Fokus [13].
|
Affix | Verben | DB10 | DB11 | DB20 |
-in Verben mit Tatobjektfokus | ||||
-in (1) | gamitin gawịn hanapin hintayịn isipin mahalịn tanggapịn kausapin |kausap+in| | ft|fg | . | . |
alisịn banggitịn sabihin | ft|fg | ft|fg|fK | . | |
kilalanin {DB001/ft|P-L} | . | . | . | |
haluin ⬧ {DB21/ft|fg|fm|fn} | ft|fg | ft|fg|fn | . | |
-in Verben mit K-Fokus | ||||
dalawin pukulịn sundịn tanungịn tawagin | fK|fg | . | . | |
batiin | fp|fg | fp|fg|fs | ||
alukịn | . | . | fp|fg|ft |
Im Allgemeinen bringt das Suffix -in das Tatobjekt in den Fokus, während der Täter ein Objunkt ist [1] {DB10/ft|fg}. Bei einigen Verben kann ein Adjunkt zugefügt werden, so dass {DB11} Verben gebildet werden [2]. Damit besitzen -in Verben eine einfache und deutliche Argumentstruktur. Als Ausnahme können -in Verben mit K-Fokus betrachtet werden [3].
|
Erwähnenswert ist der Wortstamm tawag, der neben dem {DB10/ft|fg} Verb tawagin ein weiteres Verb tawagan mit Suffix -an und gleicher Syntax {DB10/ft|fg} bildet. Die beiden Verben unterscheiden sich also nicht in der Syntax und im Fokus. tawagin wird verwendet, wenn der Gerufene in Sichtweite bzw. in der Nähe ist; tawagan wird heute beim Telefonieren verwendet [4a|b].
|
Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 | |
-an (1) | kilabutan | ft | . | . | . | |
asahan balikạn daanạn iwan pakinggạn lapitan puntahạn tawagan tingnạn tulungan | . | fK|fg | . | . | ||
hayaan | . | fp|fg, ft(S-L)|fg | ||||
saktạn | . | fp|fg | fp|fg|fs | . | ||
bayaran | . | fp|fg | . | fp|fg|ft | ||
bawasan bigyạn bilhạn dalhạn lagyạn | . | . | . | fK|fg|ft | ||
{DB/ft|fg} Verben ohne -in Verb in Wortfamilie | ||||||
-an | buksạn {*} dagdagạn | . | ft|fg | . | . | |
palitạn | . | ft|fg | . | fl1|fg|fl2 | ||
. | bansagạn | . | {DB101/ft|fg|P-L} | |||
{*} In der Umgangssprache werden gelegentlich -in Verben wie bukasịn gebildet. |
Schwerpunktmäßig besitzen -an Verben Empfänger- oder lokativen Fokus [1-3], während der Täter ein Objunkt bildet. Häufig sind {DB20} Verben, bei denen noch ein Tatobjekt als zweites Objunkt hinzutritt [2]. Daneben gibt es eine nicht unbeträchtliche Zahl von -an Verben, die Tatobjektfokus besitzen. Die Mehrheit dieser Verben besitzt kein -in Verb in der Wortfamilie (es kann ein -in Adjektiv geben) [3]. Selten sind Verben mit zusätzlichem Werkzeugobjunkt [4]. Eine besondere Argumentstruktur hat das Verb saktạn , das neben dem Täterobjunkt ein Adjunkt mit Ursachefunktion besitzt [5].
|
Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
i- Verben mit Tatobjektfokus | |||||
i- (1) | itulọy | ft | ft|fg | . | . |
ilabạs isulat | . | ft|fg | . | . | |
iabọt ibalịk ituro | . | ft|fg | ft|fg|fK | . | |
ibigạy ihatịd ilagạy ipasok itanọng | . | . | ft|fg|fK | . | |
i- Verben mit Tatobjektfokus ohne -in Verb in der Wortfamilie | |||||
i- | ihandạ ipangako |i+pangako| isama itapon | . | ft|fg | . | . |
Uneigentliche i- Verben {7-2.4.1} | |||||
isarạ i-edit ⬧ i-save ⬧ | . | ft|fg | . | . | |
i- Verben mit K-Fokus | |||||
i- | idaạn | . | . | fp|fg|fn | . |
ihambịng ipalịt | . | . | fl|fg|fl | . | |
ibilị ihanap | . | . | . | fp|fg|ft |
(1) i- Verben können in zwei Klassen eingeteilt werden; die übergroße Klasse besitzt Tatobjektfokus und der Täter ist ein Objunkt. Eine mehrheitliche Gruppe dieser Klasse besitzt zusätzlich ein Adjunkt mit lokativer oder Empfängerfunktion, seltener einer anderen A-Funktion; sie sind {DB11/ft|fg|fK} Verben [1]. Die i- Verben sind die einzigen einfachen Verben (mit Ausnahme einiger weniger -in Verben), die dieses Passiv bilden ('conveyance voice').
(2) Eine zweite kleinere Gruppe dieser ersten Klasse besitzt nur ein Objunkt und kein Adjunkt, ihre Argumentstruktur ist also {DB10/ft|fg}. Damit gleichen sie syntaktisch der Mehrheit der -in Verben. Einige Wortfamilien besitzen kein -in Verb und gebrauchen stattdessen ein i- Verb [2]; andere haben neben dem i- Verb ein -in Verb [3a|b], wobei es keine bis größere semantische Unterschiede geben kann. Hinzu kommen uneigentliche i- Verben mit {DB10/ft|fg} Syntax {7-2.4.1}.
|
(2) Kleiner ist die zweite Klasse von i- Verben, die K-Fokus besitzen [4-6]. Es gibt in dieser Klasse Verben mit Empfänger-, lokativem, Ursache-, Werkzeug- und Austauschfokus; der Täter ist ein Objunkt. Eine Gruppe besitzt ein weiteres Objunkt für das Tatobjekt, bildet also {DB20/fK|fg|ft} Verben [4]. Eine kleine Gruppe mit Austauschfokus besitzt neben dem Täterobjunkt ein Austauschadjunkt {DB11/fl|fa|fl} [5]. Andere Verben haben nur das Täterobjunkt und sind {DB10/fK|fg} Verben [6].
|
Mit dem Präfix i- können uneigentliche Passivverben gebildet werden (ähnlich wie die Bildung von uneigentlichen Aktivverben mit mag- {7A-141}). Ihre Bildung ist mehr von der Phonologie und weniger von der Syntax her begründet.
Aus dem Englischen übernommene Fremdwörter passen häufig phonologisch schlecht zur filipinischen Sprache. Werden sie importiert, verlieren sie ihren Wortartcharakter. Um sie als Verben verwenden zu können, müssen sie filipinisch affigiert werden. Bei zwei- und mehrsilbigen englischen Wörtern findet sich meist eine akzeptable Möglichkeit, -in oder -an Verben zu bilden (Beispiele sind kinikidnapped, lipstickan). In einigen Fällen wird statt des Infixes -in- auf das Präfix ni- ausgewichen (Beispiel ni-released).
Vorgezogen werden jedoch i- Verben, insbesondere bei einsilbigen Fremdwortstämmen. i- ist ein Präfix, im Gegensatz zu den alternativen Passivsuffixen -in und -an. So können durch eine Bildung mit i- phonologische Probleme vermieden werden. Phonologisch problematisch bleibt, dass auch i- Verben in Präteritum und Präsens ein Infix -in- erhalten. Dann wird auf die -ni- Form dieses Infixes ausgewichen (Beispiel: ini-save).
(1) In den obigen Abschnitten haben wir dargestellt, welche einfachen Verben die Sprache für welche Funktionen bildet. Im Folgenden versuchen wir, die verschiedenen Bildungen zueinander in Beziehung zu setzen.
Zu einem Vergleich der Aktivverben untereinander kann vereinfachend folgendes Schema herangezogen werden.
Zustand | Nur Täter | Adjunkt | Objunkt | O. und A. | |
DT../fy | DT00/fg | DT01 | DT10 | DT11 | |
ma- | +++ | + | (+) | (+) | . |
mang- | ++ | +++ | + | + | (+) |
-um- | + | ++ | ++ | ++ | + |
mag- | (+) | ++ | ++ | ++ | + |
Die breite Verteilung der mag- Verben findet eine einfache Erklärung. Die uneigentlichen mag- Verben sind naturgemäß ziemlich zufallsverteilt {7-1.4 (1)}. Entfernt man diese Verben, so ergibt sich folgendes Bild:
Zustand | Nur Täter | Adjunkt | Objunkt | O. und A. | |
DT../fy | DT00/fg | DT01 | DT10 | DT11 | |
ma- | +++ | + | (+) | (+) | . |
mang- | ++ | +++ | + | + | (+) |
-um- | + | ++ | ++ | ++ | + |
mag- echt | (+) | ++ | + | +++ | + |
(2) Wir betrachten die wesentlichen Überlappungen.
| Die erste davon liegt bei den Zustandsverben zwischen ma-, mang- Verben und -um- Verben (Syntax {DT/fy}). Ein "Notverb" mit mang- oder -um- wird gebildet, wenn das Affix ma- bereits von einem Adjektiv belegt ist {7-1.1 (3)}. Wann mang- und wann -um- Verben gebildet werden, ist nicht ersichtlich. | |||||||||||||||||||||||||||||||
| Eine weitere Überlappung tritt bei einfachen Tätigkeiten zwischen mang- und -um- Verben auf (Syntax {DT00/fg}). Auch hier sind die Gründe für die unterschiedliche Wahl nicht offensichtlich. | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Für die Bildung von {DT01} mag- Verben, die nahezu alle als echt zu betrachten sind, ist keine offensichtliche Begründung anzugeben. Eine Anzahl Wortfamilien bildet neben einem {DT01} -um- Verb ein mag- Verb mit gleicher Syntax und häufig nahezu gleicher Bedeutung. | |||||||||||||||||||||||||
| Eine größere Anzahl Wortfamilien bildet -um- Verben mit {DT10} Syntax. Diese können ein {DT10} mag- Verb ersetzen, oder es sind {DT10} Verben mit beiden Affixen vorhanden. |
(3) Ein vereinfachtes Schema für die Passivverben sieht wie folgt aus.
Tatobjektfokus | K-Fokus | |||
DB10/ft | DB11/ft | DB10/fK | DB20/fK | |
-in | +++ | . | (+) | (+) |
-an | ++ | . | +++ | ++ |
i- echt | ++ | +++ | (+) | + |
(4) Der Schwerpunkt der -in Verben liegt bei {DB10/ft} Gebilden, jedoch gibt es hier Überlappungen mit -an und i- Verben..
| Es können in einer Wortfamilie zwei {DB10/ft} Verben gebildet werden, mit oder ohne semantischen Unterschied. |
(5) Erheblich komplizierter liegen die Verhältnisse, wenn man Aktivverben den entsprechenden Passivverben zuordnen will. Bei einem morphologischen Vergleich werden Aktivaffixe und Passivaffixe in Verbindung gebracht.
A k t i v |
Passiv | |||
-in | -an | -i | ||
ma- | + | |||
mang- | +++ | + | ||
-um- | +++ | ++ | + | |
mag- | ++ | ++ | ++ |
(6) Da dieser Vergleich wenig verständliche Ergebnisse zeigt, nehmen wir stattdessen einen gemischten syntaktisch-morphologischen Vergleich vor. Wir vergleichen den Bau des Aktivsatzes bezüglich seiner Objunkt- und Adjunktphrasen mit dem Affix des Passivverbs. Dieser Methode liegt die Annahme zugrunde, dass die Sprache das Passiv abhängig von ng und sa im Aktivsatz bildet (bzw. umgekehrt das Aktiv abhängig vom Affix des Passiv).
A k t i v |
Passiv | |||
-in | -an | -i | ||
DT/fy | ||||
DT00/fg = |
||||
DT01
= |
+ | +++ | + | |
DT10
= {P-W} |
+++ | ++ | ++ | |
DT11 = {P-W} {P-K} | + | ++ | +++ |
Diese Darstellung lässt einige Beziehungen deutlich werden. Das Aktivverb mit alleinigem Objunkt (Tatobjekt) bildet den Passivsatz vorwiegend mit einem -in Verb. Besitzt das Aktivverb nur ein Adjunkt, so werden -an Verben gebildet. Besitzt das Aktivverb Objunkt und Adjunkt, so werden vorzugsweise i- Verben gebildet.
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_D_10.html
(1) Die Verben, die mit dem Präfix ma- und dessen Zusammensetzungen gebildet werden, stellen recht inhomogene Gruppen dar. Dies ist verständlich, da das Präfix ma- in der filipinischen Sprache für sehr unterschiedliche Zwecke verwendet wird {7A-111 Θ}. Zunächst ist zwischen unbetontem ma- und betontem ma- zu unterscheiden.
(2) Mehrheitlich besitzen die mit unbetontem ma- gebildeten Verben die Modalität der Fähigkeit {7A-301}. Dazu gehören die Passivverben mit ma- als alleinigem Präfix {7-3.1}; weiterhin die Passivverben mit ma--an {7-3.2} und mai- {7-3.3}. Aktivverben mit der Modalität einer Fähigkeit sind die maka- Verben {7-3.4}.
Die Passivverben mit den Affixen mapa-, mapa--an, maipa- und die makapạgpa- Aktivverben, die die Fähigkeit zu einer Veranlassung ausdrücken, werden als pa- Verben in {7-4.2} behandelt.
Neben den ma-, ma--an, mai- Verben gibt es einige Verben mit der Modalität der Fähigkeit, die ein zusätzliches Affix -pag- erhalten. Diese mapạg-, mapạg--an, maipag- Verben behandeln wir bei den pag- Verben in Abschnitt {7-5.4}. Hinzu kommen einige maipang- und mapang--an Verben, die wir zu den ipang- bzw. pang--an Verben zählen {7-6.1} {7-6.2}.
(3) Verben wie mabutihin, mahalagaịn sind nur scheinbar ma--in Verben, sie sind von einem ma- Adjektiv abgeleitete -in Verben und haben deren Flexion. Die filipinische Sprache besitzt keine ma--in Verben.
(4) Von den Verben mit unbetonten ma- Affixen sind die mit betontem ma- zu unterscheiden. Betontes ma- zeigt eine zufällige oder unbeabsichtigte Tätigkeit an (Modalität des Zufalls) und bildet – auch in Kombination mit anderen Affixen – Passiv- und Aktivverben {7-3.5.1}. Die (wenigen) mapag-, mapag--an und maipag- Verben werden in {7-5.5} behandelt. Die Affixkombination maka- bildet Aktivverben {7-3.5.2}.
(5) Neben diesen mit einer Modalität behafteten Verben gibt es weitere Gruppen von Verben, die das Präfix ma- besitzen. Die einfachen ma- Aktivverben werden in {7-1.1} behandelt. Weitere Aktivverben sind eine kleine Gruppe der ma--an Verben {7-3.6}. Eine Sonderstellung nehmen die aktiven maki- Verben ein, die keine sichtbare Verbindung zu anderen ma- Verben besitzen {7-9.1}.
(6) Das unbetonte Flexionsaffix na- kann das Flexionsaffix -in- in Präteritum und Präsens ersetzen {6A-6112}. Dieses na- steht vermutlich in keinem Zusammenhang mit der Zeitform na- der ma- Verben; insbesondere besitzen die an Stelle von -in- verwendeten Formen keine Modalität der Fähigkeit.
Passivverben mit unbetontem ma- als Präfix zeigen die Fähigkeit an, etwas zu tun [1a] und besitzen in der Regel Entsprechungen mit dem Affix -in [1b]. Daher entspricht die Argumentstruktur dieser ma- Verben der der -in Verben, {DB10/ft|fg} herrscht vor. Verben des fließenden Übergangs von Aktiv nach Passiv fehlt die Eigenschaft der Fähigkeit, vielmehr drücken sie einen Zustand, eine einfache oder unbeabsichtigte Tätigkeit aus [2] {7-1.1 (4)}.
|
Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
[1*] Passivverben der Fähigkeit mit -in Verb in der Wortfamilie | |||||
ma- | matiyạk | . | ft|fy | . | . |
mabasa magawạ makuha mapigil mapuntạ masulat matanggạp | . | ft|fg | . | . | |
magamit | . | ft|fg | {DB001/ft|P-L} | ||
Passivverben der Fähigkeit ohne -in Verb in der Wortfamilie | |||||
ma- | maratịng maiwan | . | ft|fg | . | . |
mapạg- | → {7-5.4}. |
Affix | Verben | |
[2*] Verben im Übergangsbereich von Passiv und Aktiv | ||
ma- | mabasag mahulog malunod matapos | DT00/fg?DB00/ft, DB10/ft|fg |
Beispielsätze mit ma- Übergangsverben →
{7A-311}.
Flexionsformen mit na- statt -in- →
{6A-6112}.
Eine Gruppe der ma--an Passivverben besitzt K-Fokus [1a] mit der Modalität der Fähigkeit. Eine zweite Gruppe besitzt Tatobjektfokus; beide Gruppen können als Ableitung von entsprechenden -an [2a|b] und seltener -in Verben [3a|b] betrachtet werden, um die Modalität der Fähigkeit auszudrücken.
|
Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
Verben der Fähigkeit mit K-Fokus | |||||
ma--an | maasahan maiwan mapasalamatan | . | fK|fg | . | . |
maalisạn masaktạn | . | . | . | fp|fg|ft | |
{DB10/ft|fg} Verben der Fähigkeit, denen {DB10/ft|fg} Verben mit -an entsprechen | |||||
ma--an | mabalikạn mabayaran masugatan matandaạn | . | ft|fg | . | . |
{DB10/ft|fg} Verben der Fähigkeit, denen {DB10/ft|fg} Verben mit -in entsprechen | |||||
ma--an | maintindihạn mapigilan | . | ft|fg | . | . |
mapạg--an | → {7-5.4}. |
Weiterhin gibt es ma--an Aktivverben {7-3.6}.
Mit Präfix mai- werden Passivverben gebildet, die die Modalität einer Fähigkeit anzeigen [1a]. Sie besitzen entsprechende i- Verben [1b]. In der Regel ist die Argumentstruktur von i- und mai- Verben einer Wortfamilie gleich.
|
Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
mai- | mailabạs maitanọng maitayọ | . | ft|fg | . | . |
maibalịk maibigạy maituro | . | . | ft|fg|fp | . | |
maipa- | mapa- → {7-4.2} | ||||
maipag- | → {7-5.4} | ||||
maipang- | ipang- → {7-6.1} |
Die Verben mit den Präfixen maka-, makapang- und makapạg- sind eine semantisch homogene Gruppe von Aktivverben und drücken eine Fähigkeit aus. maka- Verben sind nahezu stets Entsprechungen von Aktivverben mit Affixen ma- und -um- [1 2]. makapạg- Verben besitzen eine mag- Entsprechung [4]. Gleiches gilt für mang- und makapang- [3].
|
Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
maka- | makahiyạ makalipas | fy | . | . | |||
maka- | makabasa makalabạs makapikịt makatulog | fg | . | . | . | ||
makabalịk makaratịng makapansịn makatulong makaupọ | . | fg|fK | . | . | |||
makagawạ makakain makasulat | . | . | fg|ft | . | |||
makapang- | makapaniwala | fg | . | . | . | ||
makapanghingị | . | . | fg|ft | fg|ft|fp | |||
makapạg- | makapạgtakạ | fy | . | . | . | ||
makapạgsalita makapạg-usap | fg | . | . | . | |||
makapạglingkọd | . | fg|fp | . | . | |||
makapạg-aral makapạgtindạ | . | . | fg|ft | . | |||
makapạgbigạy | . | . | . | fg|ft|fp |
Die maka- Verben bilden Flexionsformen mit naka- und naka-&-. Diese sind Adjektiven mit gleichen Präfixen ähnlich.
Mit betontem Präfix ma- werden Passiv- und Aktivverben gebildet. Beide Gruppen besitzen in der Regel die Modalität des Zufalls. Sie drücken also aus, dass etwas unbeabsichtigt, versehentlich oder zufällig geschieht.
Um die betonte ma- Vorsilbe nicht zu entwerten, folgen diese Verben bei der Flexion abweichenden Betonungsregeln {6-6.1.3 4.}.
(1) Die betonten Affixe ma-, mapa- und ma--an bilden Passivverben mit der Modalität des Zufalls. Zwischen diesen Affixkombinationen bestehen syntaktisch und semantisch kaum Unterschiede und wir betrachten sie gemeinsam [1]. In der Regel ist {DB10/ft|fg} die Argumentstruktur. Das Präfix mapasa- betrachten wir als Ableitung von mapa- [1d].
(2) Wie bei den Verben mit unbetontem ma- besteht auch bei betontem ma- ein fließender Übergang zu Aktivverben [2]. Andere Verben werden ausschließlich als Aktivverben mit der Modalität des Zufalls verwendet [3].
|
Affix | Verben | DB00 | DB01 | DB10 |
[1*] Passivverben | ||||
ma- | maalaala madamạ marinịg maisip makilala makita {*} mapansịn makausap |ma+kausap| {*} | . | . | ft|fg |
mapa- | mapatali ⬧ | . | . | ft|fg |
mapasa- | mapasaakin | ft | . | . |
ma--an | malaman |ma+alam+an| maramdamạn maranasan matagpuạn matutuhan {*} | . | . | ft|fg |
mamalayan | . | ft(S-L)|fy | ||
mapag-, mapag--an, maipag → {7-5.5} |
Affix | Verben | |
[2*] Verben im Übergangsbereich von Passiv und Aktiv | ||
ma- mapa- ma--an |
madapạ | DT00/fg?DB00/ft |
magulat | DT01/fy|fs?DB01/ft|fs | |
mabakas mapahiyạ | DT00/fy?DB00/ft |
Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 |
[3*] Aktivverben | ||||
ma- mapa- ma--an |
(naritọ) {*} mapaiyạk maibạ malagạy | fy | . | . |
magisịng malapit mapalundạg | fg | . | . | |
matuto {*} | fg | . | fg|ft | |
mapahamak | . | fy|fn | . | |
maparaạn mapatingịn mauwị | . | fg|fn | . |
{*} Keine Modalität des Zufalls.
Aktivverben mit einer schwach ausgeprägten Modalität des Zufalls oder der Fähigkeit werden mit der Affixkombination maka- gebildet [1].
|
Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
maka- | makakita | fg | fg|ft | . | |||
makadamạ makaranas makarinịg makakuha | . | . | fg|ft | . | |||
maka- {*} | makatulog | fg | . | . | . | ||
{*} Die maka- Verben sind i.A. ma- Verben, die von Substantiven oder Adjektiven mit Affix ka- abgeleitet sind (makausap {7-3.5.1}). |
Eine kleinere Gruppe Aktivverben mit der Affixkombination ma--an beschreibt Zustände oder Gefühle, der Besitzer dieses Zustandes oder Gefühles ist im Fokus; im Gegensatz zu den oben behandelten ma- Passivverben besitzen sie keine Modalität der Fähigkeit. Wir betrachten diese Verben als aktive ma--an Verben. Ein Adjunkt kann die Ursache des Gefühles oder Zustandes beschreiben [1].
|
Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 |
ma--an | maguluhạn mahirapan matigilan | fy | fy|fs | . | . |
mapilitan mawalạn | . | . | fy|ft | . |
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Das Affix pa- wird häufig in Affixkombinationen zur Bildung von Verben verwendet. In der Regel bewirkt das Affix pa-, dass ein Auftrag oder eine Erlaubnis ausgedrückt wird; wir bezeichnen dies als Modalität der Veranlassung (pagkakabago ng paghimok). Von Ausnahmen abgesehen, steht der Veranlasser (Initiator, tagahimok) im Vordergrund {6-3.4.2 (5)}. Der ausführende Täter ist bei diesen Verben oft weniger bedeutend und wird daher seltener ausgedrückt.
Die mit den Affixen magpa-, pa--an, pa--in und ipa- gebildeten Verben einer Wortfamilie stehen häufig in einer engen Beziehung zueinander und sind eine Art einfache Verben mit der Modalität der Veranlassung {7-4.1}. Entsprechend bilden die Präfixe makapạgpa-, mapa-, mapa--an und maipa- Verben, die die Fähigkeit einer Veranlassung ausdrücken {7-4.2}. Das Präfix pa- kann alleiniges Affix sein, diese Gebilde sind als Verkürzungen zu betrachten {7-4.3}.
Ohne Modalität der Veranlassung werden magpaka- Verben gebildet {7-8.4}. Eine Sonderstellung nimmt das Präfix paki- ein, das wir nicht der pa- Gruppe zurechnen {7-9.2}. Die papag--in Formen sind vermutlich keine pa- Verben, sondern Futurformen von pag--in Verben {7-5.1 (3)}. Weiterhin wird das Präfix pa- bei der Bildung der Gerundien der ma- Verben verwendet {6-6.5 (2)}.
(1) Bei den Verben mit den Affixen magpa-, pa--an, pa--in und ipa- wird der Veranlasser (Initiator; Anordnender oder Erlaubender) betrachtet. Im Aktivsatz mit magpa- Verb ist der Veranlasser das fokustragende Subjekt [1], in den Passivsätzen mit pa--an, pa--in oder ipa- Verben ist er ein Objunkt [2-4] (Übersicht {7A-411}). ipa- Verben besitzen Tatobjektfokus, pa--in Verben setzen den ausführenden Täter in den Fokus, während pa--an Verben vorwiegend K-Fokus besitzen.
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(2) Der Ausführende (Täter) ist bei magpa- und ipa- Verben oft nicht bedeutend und wird dann nicht bezeichnet. Er kann jedoch durch ein zusätzliches Adjunkt dargestellt werden [5 6]. Dieses Gebilde kann damit erklärt werden, dass aus der Sicht des Auftragenden der Täter die Richtung zum ausführenden Täter anzeigt. Um das zusätzliche Adjunkt deutlich zu machen, fügen wir zum Schlüssel des Verbs {..+01} hinzu {*}. Präpositionen werden verwendet, um den Empfänger usw. vom ausführenden Täter zu unterscheiden [5] und damit nur ein Adjunkt als Argument zu haben. Eine Ausnahme ist Satz [7] mit zwei Adjunkten.
{*} Beispiel: {DT10+01} ist ein Verb, das zum ursprünglichen Objunkt noch ein zusätzliches Adjunkt zur Erwähnung des Täters besitzt. Bei der Argumentstruktur wird ein zusätzliches Argument kursiv geschrieben.
Bei einigen magpa- Verben ist der ausführende Täter das Objunkt (Schlüssel {..+10}); in der Regel, wenn diese Verben kein anderes Objunkt besitzen ([8a|b 9]. Einige magpa- Verben werden ohne Objunkt verwendet (als {DT00} Verb), um auszudrücken, dass man etwas an sich selbst geschehen lässt [10] {7A-412}.
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(3) Die pa--in Verben setzen den ausführenden Täter in den Fokus, während der Veranlasser ein Objunkt ist [11]. Damit unterscheiden sie sich von einfachen -in Verben mit Tatobjektfokus [12a|b]. In vielen Fällen kann zu einem pa--in Verb ein entsprechender magpa- Aktivsatz gebildet werden, in dem der Täter als zusätzliches Adjunkt (Schlüssel {..+01}) [13a|b] bzw. Objunkt (Schlüssel {..+10}) [14a|b] dargestellt wird.
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(4) Die pa--an Verben besitzen in der Regel Empfänger- oder lokativen Fokus. In einigen Fällen kann der ausführende Täter als Adjunkt zugefügt werden [15].
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(5) {Θ} Wenn man die magpa- Verben mit den einfachen Aktivverben vergleicht, so stellt man fest, dass den vier Affixen ma-, mang-, -um- und mag- nur das Präfix magpa- gegenübersteht; magpa- hat also nicht nur mag- Entsprechungen {7-1.4 (6) Θ}. Bei den Passivverben haben die pa--in Verben in der Regel -in Entsprechungen, desgleichen pa--an ↔ -an, ipa- ↔ i-; dabei gibt es Ausnahmen.
(6) Umgangssprachlich können die Affixe magpa-, pa--an, pa--in und ipa- zu pa- verkürzt werden {7-4.3}.
(7) Aktivverben | DT00 DT00+ |
DT01 DT01+ | DT10 DT10+ |
DT20 | |
magpa- | |||||
magpa- Verben mit entsprechendem ma- Verb | |||||
magpawalạ | fh|fg | . | . | . | |
magpa- Verben mit entsprechendem mang- Verb | |||||
magpagamọt | fh|fg | . | fh|ft|fg | . | |
magpa- Verben mit entsprechendem -um- Verb | |||||
magpatabạ {**} | fh | . | . | . | |
magpadaạn | fh|fg | . | . | . | |
magpapasok | . | fh|fg|fn | . | ||
magpagawạ | . | . | fh|ft | . | |
magpabilị | . | . | fh|ft|fg | . |
Aktivverben | DT00 DT00+ |
DT01 DT01+ | DT10 DT10+ |
DT20 | |
magpa- Verben mit entsprechendem mag- Verb | |||||
magpahatịd | fh | . | . | ||
magpahirap | fh|fg | . | . | . | |
magpakilala | fh | . | fh|ft | . | |
magpadalạ | . | . | fh|ft | . | |
magpakita | . | . | fh|ft|fg | . | |
magpa- Verben ohne entsprechendes einfaches Aktivverb | |||||
magpaalala magpakasạl | fh|fg | . | . | . | |
{**} "Reflexive" magpa- Verben → {7A-412} |
(8) Passivverben | DB01 | DB10 +01 | DB11 | DB20 | |
pa--an | pabayaan pahalagahạn pahirapan | . | fp|fh=fg | . | . |
pabinyagạn | . | fp|fh | . | . | |
paliitạn | . | fn|fg/fh | . | . | |
patunayan | . | ft|fh=fg | . | . | |
padalhạn | . | . | . | fp|fh|ft | |
Einfache -an Verben sind pakinggạn und pasalamatan; sie sind von pakinịg und pasalamat abgeleitet. |
(9) Passivverben | DB01 | DB10 | DB11 | DB20 | |||
pa--in Verben mit -in Verb mit Tatobjektfokus in der Wortfamilie | |||||||
pa--in | paalisịn pakainin pasayahịn | . | fg|fh | . | . | ||
pa--in Verben ohne -in Verb in der Wortfamilie | |||||||
pa--in | pabalikịn paiyakịn patawarin panatilihin paunlarịn paupuịn | . | fg|fh | . | . | ||
panoorịn | . | ft|fh=fg | . | . |
(10) Passivverben | DB01 | DB10 +01 | DB11 | DB20 | |
ipa- | ipadalạ | ft|fh | . | ft|fh|fn | . |
ipagamọt ipakuha ipatawag | . | ft|fh | . | . | |
ipaalala ipakita | . | ft|fh|fg | . | . | |
ipakilala | . | . | ft|fh|fp | . |
(1) Die Präfixe makapạgpa-, mapa-, mapa--an und maipa- bilden Verben, die die Fähigkeit einer Veranlassung (kakayahan ng paghimok) ausdrücken. Dabei bildet makapạgpa- Aktivverben mit dem Veranlasser im Fokus [1]. Bei den mapa- Verben ist der ausführende Täter in der Regel das Subjekt und der Veranlasser ein Objunkt [2]. Bei den Passivverben mit mapa--an und maipa- ist der Veranlasser ein Objunkt [3 4]. Der ausführende Täter kann als Adjunkt hinzugefügt werden, was im Schlüsselsystem durch {..+01} angezeigt wird [1 5]. Zu nahezu allen maipa- Verben gehört ein ipa- Verb in der Wortfamilie. Mit Ausnahme einiger maipa- Verben werden die Verben dieser Gruppen selten verwendet.
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(2) Zu anderen Modalitäten gelten die Beziehungen in der folgenden Tabelle.
Einfaches Verb | Fähigkeit | Veranlassung |
Fähigkeit zur Veranlassung |
ma- -um- | maka- | magpa- | makapạgpa- |
mang- | makapang- | magpa- | makapạgpa- |
mag- | makapạg- | magpa- | makapạgpa- |
-in | ma- | pa--in | mapa- |
-an | ma--an | pa--an | mapa--an |
i- | mai- | ipa- | maipa- |
Affix | Aktivverben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
+01 +10 | |||||||
makapạgpa- | makapạgpabaryạ | fh | . | . | . | ||
makapạgpagalịng | fh|fg | . | . | . | |||
makapạgpaligaya | . | fh|fp | . | . |
Affix | Passivverben | DB01 | DB10 +01 | DB11 | DB20 | |||
mapa- | mapaalịs ⬧ mapabuti ⬧ mapatakas ⬧ | . | fg|fh | . | . | |||
mapabilị ⬧ | . | . | . | fg|fh|ft | ||||
mapa--an | mapagalitan | . | ft|fh | . | . | |||
mapatunayan | . | ft|fh=fg | . | . | ||||
maipa- | maipakilalạ | . | ft|fh | . | . | |||
maipainọm maipakita | . | ft|fh|fg | . | . | ||||
maipadalạ | . | . | ft|fh|fn | |||||
maipatayọ | . | . | . | fp|fh|ft |
Die Affixe magpa-, pa--an und ipa- können zu pa- verkürzt werden. Diese pa- Abkürzungen gehören der Umgangssprache an und werden dort häufig verwendet. In der Schriftsprache finden sie sich fast nicht.
Die von den magpa- Aktivverben verkürzten pa- Verben bilden in erster Linie umgangssprachlich den Infinitiv in Imperativsätzen [1b]. Mit Ausnahme des umgangssprachlich gern verwendeten Futur mit Präfix papa- [2b] gibt es kaum Zeitformen. Auch kann Präfix pa- eine Verkürzung der Affixe pa--an oder ipa- sein [3 4], um umgangssprachliche Zeitformen zu bilden. Die Verkürzung von pa--in zu pa- kommt kaum vor
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Von diesen Verkürzungen zu unterscheiden sind die verkürzten Formen von paki- {7-9.3}.
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Mit dem Affix pag- werden in Affixkombinationen Passivverben und seltener Aktivverben gebildet, jedoch nicht mit pag- als alleinigem Affix. Im Allgemeinen gibt das Affix pag- dem Verb keine besondere Bedeutung. In einer Anzahl von Fällen wird statt eines einfachen Passivverbs ein pag- Verb gebildet {7A-501}.
Mit den Affixkombinationen pag--in, pag--an und ipag- werden Passivverben gebildet; sie werden in den folgenden Abschnitten {7-5.1}, {7-5.2}, {7-5.3} beschrieben. Hinzu kommen die mapạg-, mapạg--an, maipag- Verben, die wegen des Affixes ma- die Modalität der Fähigkeit besitzen {7-5.4}. Weiterhin gibt es Verben, deren zusätzliches Affix ma- die Modalität des Zufalles anzeigt {7-5.5}.
Die Aktivverben, die mit makapạg- gebildet werden, werden in {7-3.4} bei Präfix maka- beschrieben; die wenigen makapạgpa- Verben in {7-4.2}. Die Zusammensetzung magsipạg- bildet Pluralverben {7-8.5}. Die makipạg- und makipạg--an Verben gehören zu den maki- Verben {7-9.1}.
Mit dem Präfix pag- werden die Gerundien der -um- und mag- Verben gebildet {6-6.5}.
(1) Eine erste Gruppe der pag--in Verben besitzt Täter und Tatobjekt als Argumente [1a 2a], ählich den einfachen -in Verben [2b]. Häufig besitzt die Wortfamilie kein -in Verb (einige ein -in Adjektiv wie mabuti {U}, butihin {U} ↔ pagbutihin {DB10}).
(2) Eine zweite (sehr kleine) Gruppe der pag--in Verben besitzt die Modalität der Veanlassung [3]. Ähnlich den pa--in Verben {7-4.1 (3)} sind Veranlasser (Objunkt) und ausführender Täter (Subjekt) die Argumente. Als weiteres Argument kann das "echte" Objunkt des Verbs hinzukommen [3].
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Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
[1*] Ohne -in Verb in der Wortfamilie | |||||
pag--in | pagbutihin paghambingịn pagpalain ⬧ pagsamahin pagtibayin | . | ft|fg | . | . |
[2*] Mit -in Verb in der Wortfamilie | |||||
pag--in | pag-isahịn pagkiskisịn | . | ft|fg | . | . |
[3*] Modalität der Veranlassung | |||||
pag--in | pagsabihin | . | fg|fh | . | . |
(3) Eine besondere Stellung nehmen die (selten gebrauchten) mit papag--in gebildeten Formen ein [4] {7A-511}.
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(1) Die Affixkombination pag--an bildet Passivverben. Eine Gruppe dieser Verben sind semantische Verstärkungen von -in Verben [1a|b], sie besitzen daher eine {DB10/ft|fg} Syntax. Einige dieser Verben werden gebildet, obwohl die Wortfamilie kein -in Verb besitzt [2].
Ein zweite Gruppe hat K-Fokus {DB../fK} [3]. Sie können ein einfaches -an Verb ersetzen (Beispiel pagsalitaạn ↔ salitaan ist ein Substantiv) oder neben dem einfachen -an Verb verwendet werden (masdạn ↔ pagmasdạn).
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Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
[1*] Verben mit Tatobjektfokus und mit -in Verb in der Wortfamilie | |||||
pag--an | pag-aralan pag-isipan pagsisihan | . | ft|fg | . | . |
[2*] Verben mit Tatobjektfokus und ohne -in Verb in der Wortfamilie | |||||
pag--an | pagbigyạn (1) pag-ukulan pag-usapan | . | ft|fg | . | . |
[3*] Verben mit K-Fokus | |||||
pag--an | paglingkurạn pagmasdạn pagmulạn pagsabihan pagsalitaạn pagsilbihạn | . | fK|fg | . | . |
pagbawalan | . | . | fp|fg|ft | fp|fg|ft | |
pagbigyạn (2) | . | . | . | fp|fg|ft |
(1) Wie die i- Verben besitzen auch die ipag- Verben eine große syntaktische Diversität, am häufigsten ist Tatobjektfokus [1a]. In einigen Wortfamilien ersetzt das ipag- Verb das einfache Passivverb (ipagbawal ). Eine Anzahl von ipag- Verben besitzt K-Fokus [2] und einige davon zwei Objunkte [2c] {DB20/fK|fg|ft}. Verben mit Präfix ipag- unterscheiden sich häufig syntaktisch und semantisch von dem einfachen i- Verb der Wortfamilie [2a|b].
Einige ipagpa- Verben werden gebildet.
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Affix | Verben | DB10 | DB11 | DB20 | |
[1*] Verben mit Tatobjektfokus | |||||
ipag- | ipagbawal ipagpalagạy ipagpatuloy | ft|fg | . | . | |
ipagsabị ipagtapạt | . | ft|fg|fp | . | ||
ipag--an | ipagpilitan | ft|fg | . | . | |
ipagpa- | ipagpaliban | ft|fg | . | . | |
[2*] Verben mit A-Fokus | |||||
ipag- | ipaglaban | fn|fg | . | . | |
ipagbalot ipagluto ipagtahị ipagpatahị |ipag+patahi| ipagpatayọ |ipag+patayo| | . | . | fp|fg|ft |
(2) Einige Verben mit Affixkombination ipagpa- sind als Ableitungen zu betrachten; das Präfix pa- gehört zum Stammwort, und daher sind diese Verben ipag- Verben (Beispiel ipagpatayọ |ipag+patayo|).
Die mapạg- [1a 1b], mapạg--an [2] und maipag- Verben [3] besitzen die Modalität der Fähigkeit (in [1b] Fähigkeit der Veranlassung wie in {7-5.1 (2)}). Einige dieser Verben haben entsprechende pag--in, pag--an und ipag- Verben.
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Affix | Verben | DB10 | DB11 | DB20 |
mapạg- | mapạghulo mapạgsama mapạgtantọ | ft|fg | . | . |
mapạg--an | mapạg-aralan mapạghandaạn mapạgsabihan mapạgtiwalaan | ft|fg | . | . |
mapạgdaanạn | fn|fg | . | . | |
maipag- | maipagkailạ maipagtapạt | ft|fg | . | . |
Selten werden mapag- und mapag--an Passivverben mit [1] oder ohne [2] Modalität des Zufalls gebildet.
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Ebenso wie das Affix pag- kann pang- (bzw. pam- oder pan- {7A-121}) nicht allein verwendet werden, um Verben zu bilden. Es wird mit den Affixen i-, -an oder -in zu (einigen wenigen) Passivverben kombiniert. Das Präfix ma- kann vorangestellt werden, um die Modalität der Fähigkeit anzuzeigen.
Mit pang- werden in der Affixkombination makapang- Aktivverben gebildet {7-3.4}. Hinzu kommen Verben wie makipangagaw und magpangagawan. mapạng- Verben (in Analogie zu mapạg- Verben) werden nicht gebildet, da diese Affixkombination für Adjektive verwendet wird (mapạng-akit).
Bei einer Gruppe der ipang- Verben besteht eine Verbindung zu mang- Aktivverben [1a|b]. Die zweite Gruppe besitzt Werkzeugfokus [2a], zu ihnen passen pang- Substantive und Adjektive [2b]. Diese ipang- Verben können als i- Verben betrachtet werden (ipambalot |i+pambalot|).
Die maipang- Verben besitzen die Modalität der Fähigkeit.
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Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
[1*] Verbindung zu mang- Aktivverben | |||||
ipang- | ipanganạk ipamahagi ipamigạy | ft | ft|fg | . | . |
maipang- | maipamahagi | . | ft|fg | . | . |
[2*] Werkzeugfokus | |||||
ipang- | ipambalot | fm | fm|f.. | . | . |
In der kleinen Gruppe der pang--an Passivverben zeigt das Präfix pang- kaum Besonderheiten an [1]. Die Wortfamilie besitzt ein mang- Aktivverb.
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Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
pang--an | pangalagaan pamahalaan | . | fp?ft|fg | . | |
panggalingan | . | fn|fg | . | . | |
mapang--an | mapaniwalaan mapangatwiranan ⬧ | . | ft|fg | . | . |
Die Gruppe der pang--in Passivverben ist klein [1a]. In ihren Wortfamilien ist ein mang- Aktivverb enthalten [1b].
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Die mit dem Bestimmungswort sa zusammengesetzten Präfixe isa- und magsa- bilden Verben mit einer Richtungsangabe im direkten oder übertragenenen Sinn, die im Wortstamm ausgedrückt wird. Die isa- Passivverben haben Tatobjektfokus [1], die magsa- Aktivverben haben für das Tatobjekt ein Objunkt [2]. Es gibt also weder lokativen Fokus, noch lokative Funktion.
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Affix | Verben | DT00 | DT10 | DB00 | DB10 |
isa- | isaayos isagawạ isakatuparạn isauli | . | . | ft | ft|fg |
maisa- | maisaalang-alang | . | . | . | ft|fg |
magsa- | magsagawạ magsaulo | . | fg|ft | . | . |
Eine Anzahl isa- Verben sind von ka--an Substantiven abgeleitet (Beispiel isakatuparạn |isa+katuparan|). Das Verb isailalim betrachten wir als ein einfaches i- Verb |i+sailalim|.
(1) Mit dem Präfix ka- werden Affixkombinationen gebildet, deren Passivverben Ursachefokus haben [1a 1b]. Das Affix ika- kann zu ka- verkürzt werden [1c]. Einige ka--an und ka--an Verben haben Tatobjektfokus [2a]. ka--an und ka--an Verbformen werden gern als substantivische oder adjektivische Partizipien verwendet [2b].
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Affix | Verben | DB00 | DB10 | DB11 | DB20 |
[1*] Verben mit Ursachefokus | |||||
ka--an | katakutan katuwaạn | . | fs|fg | . | . |
ika- | ikatakot | . | fs|fy | . | . |
ikabuhay {*} ikagalit ikatuwạ | . | fs|fg | . | . | |
ikapạg- | ikapạg-antọk ⬧ ikapạg-away ⬧ | . | fs|fg | . | . |
ikang- | ikamatạy | . | fs|fg | . | . |
ipagkang- | ipagkanggagalit ⬧ ipagkamatạy ⬧ | . | fs|fg | . | . |
[2*] Verben mit Tatobjektfokus | |||||
ka--an | kabakasạn kagalitan | . | ft|fg | . | . |
ka--an | kabukasan {*} kahinatnạn {*} kagisnạn katayuạn {*} kaupuạn {*} | . | ft|fg | . | . |
{*} Wird nur oder vorwiegend als substantivisches Partizip und nicht als Verb verwendet. |
(2) Die von ka- Substantiven abgeleiteten Verben betrachten wir nicht als ka- Verben (Beispiel kausapin {DB10/fp|fa} |kausap+in|).
(1) Mit mag- werden Affixkombinationen gebildet. Sie sind Aktivverben, und mag- ist das erste Präfix des Verbs. Die häufig gebildeten magpa- Verben haben der Modalität der Veranlassung {7-4.1}. Die magsa- Verben sind in {7-7.1} behandelt. Viele der selteneren und im Folgenden beschriebenen Verben besitzen weder Objunkt noch Adjunkt, gehören also der Klasse {DT00} an.
(2) Es gibt Verben mit Präfix mag- und Suffix -in. Sie sind jedoch keine mag--in Verben, sondern von Adjektiven mit Suffix -in abgeleitete mag- Verben. Beispiele: mag-alanganin (von Adjektiv alanganin), maglambitin (von Adjektiv lambitin (bitin)).
(1) Die magka- Aktivverben mit unbetontem Präfix zeigen einen Besitz an [1a 1b]. Sie besitzen nur dann ein Objunkt, wenn das Verb den Besitz noch nicht vollständig beschreibt [1b].
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Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
magka- | magkasakịt | fg | . | . | . | ||
magkaanạk | fg | . | fg|ft | . | |||
magkaroọn | . | . | fg|ft | . |
(2) Die magka- Aktivverben mit betontem Präfix zeigen das Ergebnis eines oft zufälligen Vorgangs an [2], sie besitzen in der Regel weder Objunkte noch ein Adjunkt.
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Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
magka- | magkaibạ | fy | fy|ft | fy|ft | . | ||
magkaisạ magkasundọ | fg | . | . | . |
(3) Eine kleine Gruppe von magka--an Verben hat reziproken Fokus (Beispiel magkabalikạn).
(4) Mit magkạng- werden Aktivverben gebildet [3a]. Sie besitzen bereits im Infinitiv eine unbetonte Doppelung der ersten Stammsilbe. Im Präsens und Futur (beide werden selten gebildet) kommt eine weitere Doppelung des Präfixes hinzu zu nagkakang- oder magkakang- [3b].
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Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
magkạng-&- | magkạng-aantọk ⬧ magkạmbabali ⬧ magkạndarapa magkạngsisigạw ⬧ magkạngtatakbọ ⬧ | fg | . | . | . |
Mit der Affixkombination mag--an werden Aktivverben gebildet, die eine gemeinsame oder gegenseitige Tätigkeit ausdrücken [1]. Sie besitzen reziproken Fokus {DT../fr}.
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Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
mag--an | magmahalan {*} magtulungạn {*} | fr | . | . | . | ||
{*} !! Verb mit Unregelmäßigkeiten in der Betonung. |
Die mag-um- Aktivverben drücken aus, dass eine Tätigkeit ernsthaft oder ausdauernd durchgeführt wird [1]. Morphologisch wird zunächst ein -um- Verb gebildet, dem das Präfix mag- vorangestellt wird.
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Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | ||
mag-um- | magpumiglạs magpumilịt | fg | . | . | . | ||
mag-umapaw | fg | fg|fs | . | . |
Mit dem zusammengesetzten Präfix magpaka- werden Aktivverben gebildet, die eine Anstrengung beschreiben, um den Wortstamm zu erreichen.
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Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 |
magpaka- | magpakababa magpakabuti | fg | . | . | . |
magpakalunod | . | fg|fn | . | . |
Die filipinische Sprache besitzt Pluralverben. Aktivverben mit Infix -um- und Präfix ma- bilden Pluralverben mit Präfix magsi- [1a|b], desgleichen mag- Verben mit Präfix magsipag- [2a|b] und mang- mit magsipang-. Diese Pluralverben sind als veraltet zu betrachten und werden hier nicht weiter behandelt.
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Weitere Pluralverben werden mit manga- und mangag- gebildet (abgeleitet
von ma- und mag- mit einem Infix -ang-), Beispiele
mangatuwạ und mangagtawạ { VCS manga-};
jedoch mangahulugạn
|mang+kahulugan|.
Die maki- Verben zeigen keine sichtbare Verbindung zu anderen ma- Verben. Affix ki wird nur dort (und in dem Allomorph paki-) als Verbaffix verwendet. Deshalb betrachten wir maki- als ein eigenständiges Präfix und behandeln es gesondert. Mit paki- werden keine Verben mit vollständiger Flexion gebildet, wir sprechen daher von paki- Verbformen.
Das Präfix maki- bildet Aktivverben. In vielen Fällen drücken maki- Verben die Teilnahme an etwas aus [1a]. Hierzu gehören auch die Affixkombinationen makipạg- und makipạg--an [1b 1c]. Eine zweite Gruppe von maki- Verben drückt eine Bitte aus [2]. Diese Aktivverben entsprechen den paki- Passivverbformen {7-9.2}.
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Affix | Verben | DT00 | DT01 | DT10 | DT11 | |
[1*] Teilnahme | ||||||
maki- | makialạm | . | fg|ft | . | . | |
makiramay | . | fg|fp | . | . | ||
makibagay makihalubilo makisama | . | fg|fr | . | . | ||
makipạg- | makipạg-away makipạglaban | fg | fg|fr | . | . | |
makipạgkita makipạg-usap | . | fg|fr | . | . | ||
makipạg--an | makipạg-ugnayan | fr | fg|fr | . | . | |
[2*] Bitte | ||||||
maki- | ||||||
makiusap | . | . | . | fg|ft|fp |
(1) paki- ist ein Präfix, mit dem Passivverbformen gebildet werden, die Bitten ausdrücken. Verwendet wird nur der Infinitiv in Imperativsätzen, ein Flexionsparadigma besteht nicht.
Es gibt eine regelmäßige Syntax, die der eines entsprechenden -in Passivverbs ohne paki- gleich ist [1a|b 1c]. Häufig wird jedoch eine besondere Syntax verwendet. Die erbetene Sache wird als Objunkt gesetzt, der Satz ist dann subjektlos [1d 1e]. In beiden Formen kann auf die Angabe der Person, die um etwas erbeten wird, verzichtet werden [1c 1e]. Bestimmte Passivverben mit den Affixen -an und i- können entsprechende Formen mit den Affixen paki--an [2a|b] und ipaki- bilden [3a|b], um eine höfliche Bitte auszudrücken. Auch hier wird nur der Infinitiv gebildet.
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(2) Nur schwer zu unterscheiden von paki- Verbformen sind mit paki- gebildete Substantive. Von diesen können -an Verben gebildet werden, die dann zufällig die Affixe paki--an besitzen. Diese Verben besitzen alle Zeitformen (Beispiel: alam ↔ pakialạm ↔ pakialamạn |pakialam+an|; pakiusapan |pakiusap+an|).
(1) Die paki- Verbformen können verkürzt werden, wobei nur das Präfix pa- verwendet wird. Die meisten pa- Abkürzungen gehören der Umgangssprache an, werden dort sehr häufig verwendet [1a|b]. In der Schriftsprache finden sie sich, von Ausnahmen abgesehen, nicht. Im Allgemeinen werden die besonderen Formen ohne Angabe der Person in subjektlosen Sätzen verwendet [1b]. Häufig werden auch verkürzte Sätze gebildet, die nur aus einer pa- Form bestehen [2]. Einige pa- Kurzformen werden gebildet, obwohl keine paki- Form vom Verb gebildet wird [3a|b].
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(2) Das Präfix pa- wird ebenfalls als Verkürzung der Präfixe magpa-, pa--in und ipa- verwendet {7-4.3}. Von den pa- Verbformen sind mit pa- gebildete Adjektive und Adverbien zu unterscheiden, die keine Bitte ausdrücken (pauwị {U}, palagi {A}).
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_D_14.html
(1) Nomina (ngalan) sind Substantive (Schlüssel {N}, pangngalan) und Pronomen (Schlüssel {H}, panghalịp). Substantive sind Inhaltswörter, Pronomen sind in der Regel Inhaltswörter, können sich jedoch wie enklitische Kurzwörter verhalten.
Filipinische Substantive besitzen keine Eigenschaften, die sie deutlich von anderen Wortarten unterscheiden. Eindeutig den Substantiven zuzuordnen sind:
Insbesondere gibt es Abgrenzungsprobleme zu Adjektiven ({9-1 (3)}, auch bei Farben und Numeralien) und Adverbien, aber auch zu Partizipien und anderen Verbformen (Beispiele: inihaw, pakiusap, sabi).
Gerundien verhalten sich syntaktisch wie Substantive; Partizipien können substantivisch verwendet werden.
(2) In unserem Strukturmodell ist die Nominalphrase {*} (Schlüssel {P-N}, pariralang makangalan) die Inhaltsphrase, die ein Nomen als Kernwort besitzt. Sie ist die einzige Inhaltsphrase, die zusammen mit allen sechs Funktionsphrasen Phrasen bildet. Die Nominalphrase kann das Prädikat oder Subjekt eines Satzes bilden. Sie ist als Objunkt, Adjunkt und Subjunkt Argument von Verben oder Attribut von Substantiven. Als disjunktive Nominalphrasen bezeichnen wir Nominalphrasen, die unabhängig im Satz stehen.
{*} Nach unserem Verständnis sollte die Inhaltsphrase, die ein Nomen als Kernwort besitzt, Nomenphrase heißen. Trotzdem belassen wir es bei der traditionellen Bezeichnung Nominalphrase.
In knapp der Hälfte der filipinischen Wortfamilien ist das Stammwort ein Substantiv. Die Mehrzahl der Substantive sind jedoch durch Affigierung abgeleitet. Seltener sind durch Zusammensetzung gebildete Substantive.
Häufige Substantive ohne Affixe (Stammwörter) | |||||
bahay | bansạ | buhay | isip | sagọt | taọn |
(1) Die filipinische Sprache besitzt eine große Anzahl von Affixen, mit denen Substantive gebildet werden. Mit vielen dieser Affixe werden auch Verben, Adjektive und Adverbien gebildet. In einigen Fällen ist eine Abgrenzung zwischen Substantiv und Gerundium nahezu unmöglich.
Affixe von Substantiven | |||||
-an (2) | i- (2) | -in (2) | |||
ka- (1) | ka-&- (5) | ka--an (ka- (10)) | |||
ka-&--an (ka- (11)) | kapa--an (ka- (14)) | kapang--an (ka- (15)) | |||
kina--an (ka- (16)) | mag- (2 3) | mag-&- (5) | |||
mang-&- (2) | may- | pa- (6) | |||
pa-&- (10) | pa--an (pa- (12)) | pagka- (pag- (7)) | |||
pagkaka- (pag- (11)) | pagkama- (pag- (7a)) | pagkang- (pag- (7b)) | |||
paki- (2) | pala--an (pala- (2)) | pampa- (pang- (9)) | |||
pang- (1) | pang--an (pang- (5)) | pang--in (pang- (7)) | |||
pinaka- (1) | sang- | tag- | |||
taga- (1 2) | tagapag- (taga- (3)) |
(2) Zu erwähnen sind die spanischen Lehnaffixe -era, -ero und -deryạ, die auch mit filipinischen Wortstämmen verbunden werden (pakialamero, karinderyạ). Mit den Suffixen -ay und -oy werden Koseformen von Namen gebildet (Tinay, Totoy, Pinọy). Diese sind geschlechtsspezifisch, was möglicherweise auf spanischen Einfluss hindeutet.
Zusammengesetzte Substantive (Schlüssel {N/Tb}, pangngalang tambalan) können mit, aber auch ohne Ligatur gebildet werden, wobei in der Regel die -ng Form verwendet wird [1] , während das Wort na weggelassen wird [2 3]. In einigen Fällen wird ein Bindestrich gesetzt [1 2 5]. Entsprechend dem Prinzip der Rechtsverzweigung {1-5.4} ist das Grundwort (Gattungswort, salitạng batayạn) der erste Bestandteil, dem das Ergänzungswort (salitạng nagtuturing) folgt. Daneben gibt es Zusammensetzungen von Substantiven mit vorangestelltem Adjektiv [4], wobei die Ligatur entfällt. Stammdoppelung ist eine weitere Methode der Bildung von Substantiven [5].
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Hier betrachten wir einige Wörter, die wir zu den Substantiven zählen, obwohl diese Zuordnung nicht zwingend ist.
(1) In Filipino wird kaum zwischen Geschlechtern unterschieden (kasarian = Genus [nominis]), alle Nomina sind geschlechtsneutral (walạng kasarian) in morphologischer Sicht, das gilt auch für die meisten Personen und Tiere (pịnsan). Nur eine Anzahl Substantive, jedoch keine Pronomen sind semantisch-lexikalisch männlich oder weiblich (amạ, inạ).
(2) Spanische und andere Lehnwörter können männliche und weibliche Formen haben: Pilipino - Pilipina {N/Es}, ingkọng - impọ {N/Ch}. Bei einigen spanischen Lehnwörtern wird die weibliche Form in Filipino für beide Geschlechter verwendet (Beispiel: dentịsta {N/Es}).
(1) Filipinische Substantive sind in der Regel numerusneutral [1]
{8A-321 }. Eine Pluralanzeige wird nicht vorgenommen, wenn der Numerus aus dem
Sinnzusammenhang deutlich erkenntlich ist [2b 3]. Trotzdem unterscheidet die Sprache zwischen
verschiedenen Numeri (kailanạn),
in erster Linie zwischen Singular und Plural
(isahan und
maramihạn), in einigen
Fällen gibt es einen Numerus Dual (dalawahạn).
Der Singular kann angezeigt werden durch
Der Plural kann angezeigt werden durch:
|
(2) Bei Personalpronomen besteht eine strenge Trennung zwischen Singular und Plural, ebenso bei den Artikeln si/sinạ. Demonstrativpronomen sind numerusneutral, mit mga können Pluralformen gebildet werden {8-4.2 (3)}. Interrogativa sind ebenfalls numerusneutral, besitzen jedoch besondere Pluralformen, die durch Stammdoppelung gebildet werden {12-2.1 (1)}.
Pronomen ersetzen Phrasen mit Substantiven; daher sind sie in der Regel Inhaltswörter. Andererseits können Pronomen enklitisches Verhalten annehmen, dann sind sie Kurzwörter {11-4}. Wir bezeichnen Pronomen (panghalịp) mit dem Schlüssel {H}.
In den folgenden Abschnitten betrachten wir Personal-, Demonstrativ- und Indefinitpronomen, während Interrogativpronomen in {12-2.1} behandelt werden. Die filipinische Sprache besitzt keine gesonderten Possessivpronomen, für Besitzbeziehungen werden die NG- und SA-Pronomen verwendet {8-4.7}. Ebenso gibt es keine Relativpronomen und -sätze (panghalịp na pamanggịt), stattdessen wird die Ligatur in Ligatursätzen verwendet. Wir verwenden den Begriff Reflexivpronomen nicht (panghalịp na pasarili); das Wort sarili ist für uns Substantiv oder Adjektiv.
Paradigma der Pronomen → {8A-401 Θ}
(1) Die filipinischen Personalpronomen (Schlüssel {HT}, panghalịp na panao [tao]) besitzen drei Personen (panauhạn). Diese sind Sprecher (nagsasalitạ), Angesprochener (kinakausap) und Dritter (pinag-uusapan); jeweils in Singular und Plural (Schlüssel {HT/1I} bis {HT/3M}, isahan, maramihạn). Für die zweite Person Singular {HT/2I} gibt es eine Vollform ikạw und eine enklitische Kurzform ka für das Subjekt. tayo {HT/lM} schließt den Angesprochenen ein, während kamị ihn ausschließt. Als Höflichkeitsformen werden kayọ {HT/2M} oder silạ {HT/3M} verwendet, dem deutschen 'Sie' vergleichbar. Veraltet ist das Dualpronomen katạ 'wir beide'.
Sprecher | Angesprochener | Dritter | |
1. Person | 2. Person | 3. Person | |
Singular | akọ
{HT/1I} |
ikạw, ka {HT/2I}, {HT/2I/HG} | siyạ
{HT/3I} |
Plural | tayo {HT/1M} |
kayọ {HT/2M} |
silạ {HT/3M} |
kamị {HT/1M} |
(2) Personalpronomen werden für Personen verwendet. Das Personalpronomen siyạ {HT/3I} ist geschlechtsneutral, es kann also nur eine Person mit siyạ bezeichnet werden, für weitere Personen sind Demonstrativpronomen zu verwenden [1]. Pluralformen der Personalpronomen können durch Objunktphrasen ergänzt werden, um die Teilnehmer genauer zu beschreiben [2].
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(3) Personalpronomen werden, wenn möglich, am Satzende vermieden. Dies gilt für Argumente von Verben (Subjekt und Objunkt), strenger für einsilbige als für zweisilbige Pronomen, jedoch nicht für Attribute zu Substantiven. Dazu bieten sich folgende Möglichkeiten an.
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(1) Es gibt drei 'Entfernungen' der filipinischen Demonstrativpronomen (panghalịp na pamatlịg [patlịg], ähnlich den drei Personen der Personalpronomen). Sie bezeichnen etwas nahe beim Sprecher, nahe beim Angesprochenem oder entfernt von Sprecher und Angesprochenem (Schlüssel {HP/1} bis {HP/3}).
Nahe Sprecher 1. Entfernung |
Nahe Angesprochenem 2. Entfernung | Entfernt 3. Entfernung |
itọ {HP/1} |
iyạn {HP/2} | iyọn, yaọn
{HP/3} |
(2) Demonstrativpronomen können pronominal für Personen oder Sachen stehen [1a 1b]. Für Personen werden Demonstrativpronomen gern verwendet, um weitere Personen zu bezeichnen, da die filipinische Sprache nur ein Personalpronomen dritte Person Singular besitzt [2]. Für Nicht-Personen sind Demonstrativpronomen nahezu zwingend, da für sie Personalpronomen nicht verwendet werden [3].
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(3) In der Regel sind Demonstrativpronomen numerusneutral. Wird das Demonstrativpronomen 'pro nomen' (d.h. nicht attributiv (4)) verwendet, kann eine Pluralform mit dem vorangestellten Artikel mga gebildet werden [3-6].
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(4) Demonstrativpronomen können attributiv als Adjektive verwendet werden [7] {8-7.3}. Weiterhin gibt es von Demonstrativpronomen abgeleitete Adjektive {9-2.3} und die Interjektionen eto, heto, ayạn, hayạn, ayụn, hayụn 'Hier! Dort!'.
Zum Demonstrativpronomen iyọn {PD/3} gibt es eine Nebenform yun (itọ), die in der Umgangssprache häufig verwendet wird, attributiv [8a 8b] und prädikativ [9]. Mit yun werden (unbedeutende) Dinge beschrieben [8a], für Personen ist es nicht sehr höflich [8b 9].
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Das Pronomen irị, irẹ (statt itọ) ist veraltet (bzw. eine Dialektform in der Provinz Batangas). Es kommt z.B. im Werkstatt-Korpus nicht vor gegenüber zweihundert Mal itọ.
(1) Mit Hilfe der Konjunktionen kung, kahit und man werden aus Interrogativa unbestimmte Mengenbegriffe (Indefinita) {8A-4311}. Während kung [1] und kahit [2] vorangestellt werden (wie die meisten Konjunktionen), ist man ein enklitisches Kurzwort [3]. Häufig werden die mit kahit und man gebildeten Konjunktionssätze stark verkürzt. Die mit kung, kahit und man gebildeten Ausdrücke haben nahezu die gleiche Bedeutung. Sie werden nur verwendet, wenn das Vorhandensein an sich nicht in Frage steht [1|6].
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(2) Die in diesen Gebilden verwendeten Interrogativa verändern ihre semantische Funktion vom Frage- zum indefiniten Aussagewort. Die Wortart wird nicht verändert; es werden Indefinitpronomen [1-3] {8-4.3.2}, Indefinitadjektive [4 6] {9-2.4} und Indefinitadverbien [5] {9-4.3.3} gebildet.
(1) Interrogativpronomen können zu Indefinitpronomen (Schlüssel {HS}, panghalịp na panaklạw [saklạw]) gewandelt werden. Dies geschieht mit den Konjunktionen bzw. Adverbien kahit, man und kung.
Wenn ein Infinitpronomen das Subjekt ist, kann ang stehen oder auch nicht [1|2]. ng steht häufiger [3a], da Zusammensetzungen mit nino ungern verwendet werden [3b]. Für Adjunkte werden die Pronomen kanino oder saạn verwendet [4]. In [5] ist eine Existenzphrase mit Indefinitpronomen das Prädikat. Indefinitpronomen können attributiv verwendet werden [6-8].
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Entsprechend den Phrasen, die Pronomen ersetzen, haben Personal- und andere Pronomen verschiedene Formen, die ANG-, AY-, NG- und SA-Pronomen genannt werden.
Für Prädikat und Subjekt werden die gleichen Pronomen verwendet (mit Ausnahme von ikạw - ka). Wir können daher von ANG-AY-Pronomen oder kurz ANG-Pronomen sprechen. Dies sind die Grundformen, ihr Schlüssel wird nicht besonders gekennzeichnet. Für die Formen siehe die Tabelle {8-5}.
Die mit mga gebildeten Pluralformen der Demonstrativpronomen sind ANG-Pronomen, Objunkt- und Adjunktphrasen werden mit ihren Bestimmungswörtern gekennzeichnet [1] {11-2 (2)}.
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Bei Interrogativpronomen gibt es keine ANG-Pronomen, sondern nur AY-Pronomen {12-2.1}.
(1) Personal- und andere Pronomen haben besondere Formen, die als Objunktphrase verwendet werden. Wir nennen diese Formen NG-Pronomen (Schlüssel {TW.H..}), sie sind in der Tabelle {8-5} den anderen Formen gegenübergestellt.
NG-Pronomen | |||||
ko | mo | niyạ | |||
natin namin | ninyọ | nilạ | |||
nito | niyạn | niyọn |
In Verbindung mit NG-Pronomen steht das Wort ng nicht. Man kann sagen, dass die Grundform des Pronomens morphologisch mit dem Wort ng verschmolzen ist. Zumindest besitzen 8 von 10 Formen ein n als Anlaut, das in der Grundform nicht vorkommt.
Wie andere Objunktphrasen werden NG-Pronomen als Argument [1] und Attribut [2] verwendet, sie zeigen nachlaufendes Verhalten. Sie können einen Objunktinterklit bilden [3].
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(2) Weiterhin ist das Dualpronomen
kitạ {HT/21I} zu erwähnen, das an Stelle
von ko ka tritt [5]. Es ersetzt also zwei Personalpronomen im Singular,
die Objunkt und Subjekt sind; es bildet eine Dualphrase bzw. ein Dualkurzwort im Interklit.
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(1) Pronomen haben besondere Formen, die SA-Pronomen genannt werden. Sie sind in der Tabelle {8-5} den anderen Formen gegenübergestellt. SA-Pronomen sind Inhaltswörter.
SA-Pronomen | |||||
akin | iyọ | kanyạ, kaniyạ | |||
atin amin | inyọ | kanilạ | |||
dito | diyạn | doọn |
(2) Die SA-Personalpronomen {HT/K)} werden als Inhaltsphrase in Adjunktphrasen mit dem Bestimmungswort sa verwendet {P-K=P-N(HT/K)}. Auf diese Weise werden Adjunkte als Argumente von Verben gebildet [1]. Diese Adjunkte werden ebenfalls als Attribut zu einem Substantiv verwendet [2] oder als Attribut in der Präpositionalphrase [3]; weiterhin als unabhängiges Adjunkt [4] und als Prädikat [5].
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(3) SA-Personalpronomen werden attributiv in Subjunktphrasen verwendet {U//HT/K}. In Possessivbeziehungen {8-4.7} ist das SA-Personalpronomen ein vorangestelltes Adjektiv mit Ligatur; das Gebilde ist ein Subjunkt [6]. Dieses Adjektiv / Pronomen kann als Interklitbezugswort dienen [7]. In [8] ist das SA-Pronomen als Argument des Verbs magịng ein Subjunkt ohne Ligatur. Eine Ausnahme ist das Gebilde mit nachgestelltem Adjektiv/Pronomen (ganạn [9]).
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(4) Als "echtes" Pronomen {HT/K} kann das SA-Pronomen das Prädikat bilden [10].
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(5) Wie die SA-Personalpronomen verhält sich das SA-Interrogativpronomen kanino [11-13] {HN/K}.
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(6) Die SA-Demonstativpronomen sind Adjunktphrasen, auch wenn sie kein Bestimmungswort sa erhalten (Schlüssel {TK.HP}; ähnlich den NG-Pronomen {8-4.5}). In der Regel haben sie lokative Funktion [14] (und werden deshalb oft zu den Adverbien gezählt); sie werden jedoch auch in nicht lokativer Funktion als Argument eines Verbs verwendet [15]. Entsprechend ist das Verhalten des SA-Interrogativpronomens saạn [16] (Schlüssel {TK.HN}).
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(7) Veraltet ist der Gebrauch von SA-Personalpronomen mit nasa. SA-Demonstrativpronomen werden nicht mit nasa verwendet.
(1) SA- oder NG-Personalpronomen werden verwendet, um attributiv Possessivbeziehungen auszudrücken. Die filipinische Sprache besitzt keine besonderen Possessivpronomen (panghalịp na paari). SA-Pronomen werden vor das Bezugswort gestellt [1]. Nachlaufend sind NG-Pronomen; sie stehen nach dem Bezugswort oder bilden einen Objunktinterklit [2 3].
In der Umgangssprache werden vorwiegend die nachgestellten NG-Pronomen verwendet. In der gehobenen Schriftsprache werden die vorangestellten SA-Pronomen bevorzugt.
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(2) Objunktphrasen können nicht erfragt werden {12-4.3}; also auch nicht NG-Pronomen. Zur Erfragung der Besitzbeziehung wird das SA-Pronomen kanino verwendet [4a]. SA- oder NG-Pronomen können als Antwort dienen [4b-d].
NG-Demonstrativpronomen werden ebenfalls in Possessivbeziehungen verwendet [5 6].
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(3) Adjektivisch werden einige SA-Personalpronomen verwendet (auch mit Stammdoppelung), um Reflexivbeziehungen anzuzeigen [7 8].
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Subjekt | Prädikat | Objunkt | Adjunkt | |||
Best.Wort {11-2} | ang | ay | ng | sa | ||
Artikel {8-6.2} |
M | ang mga | {ay} mga | ng mga | sa mga | |
Pers. | I | si ang .. si |
{ay} si {ay} .. si | ni ng .. si |
kay sa .. si | |
M | sinạ ang .. sinạ |
{ay} sinạ {ay} .. sinạ | ninạ
ng .. sinạ |
kinạ sa .. sinạ | ||
Personal- pronomen {8-4.1} | 1 | I | akọ | {ay} akọ | ko | {sa} akin |
2 | I | ka ikạw | {ay} ikạw | mo | {sa} iyọ | |
21 | I I | kitạ | ||||
3 | I | siyạ | {ay} siyạ | niyạ | {sa} kanyạ | |
1 | 2 | katạ | {ay} katạ | nitạ | {sa} kanitạ | |
1 | M | tayo | {ay} tayo | natin | {sa} atin | |
1 | M | kamị | {ay} kamị | namin | {sa} amin | |
2 | M | kayọ | {ay} kayọ | ninyọ | {sa} inyọ | |
3 | M | silạ | {ay} silạ | nilạ | {sa} kanilạ | |
Demonstrativ- pronomen {8-4.2} |
1 | - | itọ | {ay} itọ | nito | dito |
M | ang mga itọ | {ay} mga itọ | ng mga itọ | sa mga itọ | ||
2 | - | iyạn | {ay} iyạn | niyạn | diyạn | |
M | ang mga iyạn | {ay} mga iyạn | ng mga iyạn | sa mga iyạn | ||
3 | - | iyọn yaọn |
{ay} iyọn {ay} yaọn | niyọn niyaọn | doọn | |
M | ang mga iyọn | {ay} mga iyọn | ng mga iyọn | sa mga iyọn | ||
Interrogativ- pronomen {12-2.1} | Pers. | - | --- | sino | nino | {sa} kanino |
M | sinu-sino | ninu-nino | {sa} kani-kanino | |||
Dinge | - | anọ | --- | saạn | ||
M | anụ-anọ | saạn-saạn |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_N.html
Häufig sind Pronomen der einzige Bestandteil der Nomialphrase [1]; es gibt jedoch eine Pluralform des Demonstrativpronomens [2]. Es werden auch Verbindungen mit Adjektiven [3] oder Substantiven [4 5] gebildet. Diese Verbindungen erhalten eine Ligatur, wir betrachten sie als attributive Subjunkte.
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(1) Unter einem Artikel (Schlüssel {Y}, pantukoy) verstehen wir ein Wort, das stets in Verbindung mit einem Substantiv verwendet wird. In der filipinischen Sprache werden Artikel nur in besonderen Fällen verwendet, sie sind also keine allgemeinen Begleiter von Substantiven. si, mga und sinạ sind die einzigen Artikel der filipinischen Sprache, wir zählen sie zu den Kurzwörtern. Die Artikel sind zusammen mit Pronomen tabellarisch dargestellt in {8-5}.
(2) Die Artikel si/sinạ (Schlüssel {Y/Ta}) stehen vor Personennamen (pangngalang pantangi ng tao), wenn die Person nicht direkt angeredet wird. Im Singular steht si, im Plural sinạ [1b 1a].
Da Personen mit Artikel si/sinạ Bestimmtheit besitzen, entfällt das Bestimmungswort ang, wenn ein Substantiv mit si/sinạ Subjekt ist [1 2a] {*} {2-4.1 (2)}. In Objunkt und Adjunkt werden ng oder sa und si/sinạ zu ni/ninạ und kay/kinạ zusammengezogen [3]. Wenn ein Attribut zwischen Bestimmungswort und Artikel steht, unterbleibt die Zusammenziehung [4 5]. In Prädikat und Subjunkt bleibt si/sinạ zwischen Bestimmungswort und Substantiv stehen [2b 6 7].
{*} {Θ} Das Bestimmungswort ang entfällt, es wird nicht durch den Artikel si "ersetzt"; der Artikel si wird kein Bestimmungswort.
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(3) mga ([mʌ'ŋʌ], Schlüssel {Y/M}) ist ein pluralanzeigender Artikel {8-3.2}. Er steht vor Substantiven, substantivisch verwendeten Partizipien und Adjektiven. Dieser Artikel ist ebenfalls proklitisch, steht jedoch nicht immer unmittelbar vor dem Substantiv [10] {8-7.1 (2)}. mga kann ebenfalls mit Demonstrativpronomen verwendet werden [11] {8-4.2 (3)}.
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(4) Vom Pluralartikel mga ist zu unterscheiden die Verwendung von mga als proklitisches Adverb mit der Bedeutung 'etwa, ungefähr' (mga alas tres) {9-4.2 (2)}.
(1) Häufig wird ein Adjektiv dem Kernwort der Nominalphrase attributiv vorangestellt [1], auch kann die nachgestellte Form gewählt werden [2 3]. Attributive Adjektive werden mit einer Ligatur verbunden, sie bilden Subjunktphrasen. Partizipien können ebenfalls attributiv verwendet werden und verhalten sich dann wie Adjektive [4a 4b] {6-6.4.1}. Interrogativadjektive können als Attribut zu Substantiven verwendet werden [5] {12-2.2}. Gleiches gilt für vorangestellte possessivisch verwendete SA-Pronomen [6] {8-4.7}.
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(2) In der Regel steht das Adjektiv vor einem Pluralartikel mga [7 8] bzw. das SA-Pronomen [9]. Das Adjektiv kann auch zwischen Pluralartikel und Substantiv gesetzt werden [10 11].
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(3) Vorangestellt werden Numeralien, wenn sie Attribut zu einem Substantiv sind [12]. In der Regel wird das Numerale vor andere Adjektive gestellt [13]. Wenn ein Personalpronomen das Kernwort der Nominalphrase ist, wird das attributive Numerale nachgestellt [14].
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(4) Vor dem Substantiv katao (tao) kann die Ligatur entfallen [15a|b], jedoch nicht vor tao [15c|d].
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(1) Semantisch zeigt das attributiv verwendete Numerale isạ einen Singular an [1], stellt also einen Unterschied zu 'mehreren, vielen' dar (Häufigkeit von isạ {8A-721}). Es schafft wie alle Numeralien ein Maß an Bestimmtheit. In disjunktiven Nominalphrasen findet sich isạ oft als Attribut [2].
(2) isạ wird ebenfalls verwendet, um eine bestimmte, aber unbekannte Person (oder einen Gegenstand) zu beschreiben [3 4]. Es wird dabei an den unbestimmten Artikel der europäischen Sprachen ('ein', spanisch 'un - una - unos - unas' {*}) "angeglichen", den es in der filipinischen Sprache nicht gibt {2A-301 (2)}. isạng findet sich daher häufig im westlichen Stil [5] {13-5.1}.
{*} Wie im Deutschen sind im Spanischen Numerale 'un …' und unbestimmter Artikel gleich.
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Die Grundformen der Demonstrativpronomen (ANG-Pronomen) können attributiv gebraucht
werden; sie verhalten sich dann wie Adjektive [1] (Schlüssel {U//HP/1} bis {U//HP/3}). Ein direktes
Zusammentreffen von mga itong … oder itong mga …
usw. wird bei attributivem Gebrauch vermieden. Dann wird das Demonstrativpronomen
nachgestellt [2].
In der gehobenen Umgangssprache und in der Schriftsprache folgen vorangestelltes Demonstrativpronomen nicht unmittelbar auf ang, ng oder sa. Es ist in diesen Fällen die nachgestellte Form zu verwenden [3 4]. Wird umgangssprachlich ein vorangestelltes Demonstrativpronomen im Subjekt verwendet, so entfällt ang [5], vor allem vor yung [6] {8-4.2 (4)}.
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(1) Substantive können der Nominalphrase attributiv beigefügt werden. Dies kann als Objunkt oder Adjunkt geschehen, aber auch als Subjunkt. In allen Fällen gilt das Prinzip der Rechtsverzweigung, bei diesen Subjunkten folgt das beigefügte Substantiv (Ergänzungswort) dem Kernwort (Gattungswort) [1-6].
Es wird wie bei Adjektiven eine Ligatur gesetzt [1-4], wobei jedoch die na Form der Ligatur entfallen kann [5 6]. In [4] wird ein Personalpronomen durch ein Subjunkt ergänzt. Die Gebilde mit halịp sind mehr idiomatisch [7].
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(2) In [8] ist ebenfalls eine Nominalphrase Attribut zu einem Substantiv, das Gebilde ist jedoch kein Subjunkt.
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Die Mehrheit der Adverbien (Inhaltswörter) passt schlecht zu Nominalphrasen; nur in wenigen Fällen können sie attributiv verwendet werden [1].
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(1) Präpositionalphrasen mit nasa [1] und Existenzphrasen [2] können Nominalphrasen ergänzen. Diese Attribute besitzen eine Ligatur, sie sind Subjunkte.
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(2) Eine Anzahl Präpositionalphrasen der Gruppe tungkol sind syntaktisch und semantisch einer Nominalphrase zugeordnet. Sie folgen nach den Substantiv und besitzen eine Ligatur [3]. Diese Gebilde mit Ligatur zeigen eine große Nähe des Attributs zum Substantiv an {10-2 (2)}.
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Die Objunktphrase als Attribut in einer Nominalphrase drückt vorwiegend eine Possessivbeziehung aus [1 2]. Eine weitere Gruppe wird verwendet, um das übergeordnete Substantiv genauer zu beschreiben [3 4] (spezifierendes Objunkt). Nach einem Pluralpersonalpronomen kann ein Objunkt dazu dienen, die beteiligten Personen genauer anzugeben [5].
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Häufig sind Adjunkte Argumente von Verben oder unabhängige Phrasen. Außerdem können Adjunktphrasen Attribut zu einem Substantiv sein [1 2]. In vielen Fällen ist das semantische Verständnis eines attributven Adjunkts gleich dem eines Arguments [3a|b].
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In unserem Strukturmodell sind Nominalphrasen Inhaltsphrasen, sie können wie folgt dargestellt werden.
Nominalphrase ist | Nominalphrase enthält | |
[1] | Subjekt {2-4.1} | |
[2] | Prädikat {2-4.2} | |
[3] | Objunkt {3-2.1} | |
[4] | Adjunkt {4-3.1} | |
[5] | Subjunkt (Argument von Verb) {6-2.3} | |
[6] | Subjunkt (Attribut in Nominalphrase) {8-7.4} | |
[7] | Disjunktive Nominalphrase {5-3.1} | |
[9] | Kernwort Substantiv | |
[10] | Kernwort Pronomen {8-6.1} | |
[11] | Artikel {8-6.2} | |
[12] | Subjunkt als Attribut: Adjektiv {8-7.1} Demonstrativpronomen {8-7.3} Substantiv {8-7.4} Adverb {8-7.5} Präpositionalphrase {8-7.6} | |
[13] | Objunkt als Attribut {8-8.1} | |
[14] | Adjunkt als Attribut {8-8.2} |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_N_2.html
(1) Im Allgemeinen beziehen Adverbien sich auf Verben und Adjektive auf Nomina {*}. Die Mehrzahl der Adjektive kann als Adverb verwendet werden. Alle Adjektive sind Inhaltswörter und ein großer Teil der Adverbien.
{*} Wir folgen der traditionellen Einteilung in Adjektive und Adverbien. Vermutlich ist es der filipinischen Sprache angemessener, die Inhaltswörter Adjektive und Adverbien von den Kurzwörtern Adverbien zu unterscheiden.
(2) Die Definition der Adjektive (Schlüssel {U}, pang-uri) ist schwierig und nicht immer eindeutig. Jedoch haben größere Gruppen von Adjektiven gemeinsame Merkmale. Als semantische Eigenschaft zeichnet die Komparation einen Großteil der Adjektive aus. Eine weitere große Gruppe sind die ma- Adjektive, die in einem kleinen Paradigma charakteristische Pluralformen besitzen.
Im Strukturmodell sind Adjektivphrasen die Inhaltsphrasen, die ein Adjektiv als Kernwort besitzen. Häufig besteht die Adjektivphrase nur aus dem Adjektiv. Ein Adjektiv kann Inhaltsphrase von Prädikat oder Subjekt sein. Daneben wird es als Attribut in Nominalphrasen verwendet (Subjunkt). Eine Anzahl der Adjektive kommt nur in einer der beiden Funktionen vor.
Die Mehrzahl der Numeralien sind Adjektive.
(3) Schwierig können Adjektive von Substantiven zu unterscheiden sein. Semantisch beschreiben Adjektive eine Eigenschaft. Eine Gruppe von Personen oder Dingen mit einer bestimmten Eigenschaft wird zum Substantiv. Bei Adjektiven wird die Verneinung mit hindị gebildet, bei Substantiven häufig mit walạ.
Die Syntax von Attributen ist gleich, wenn sie von Adjektiven oder Partizipien gebildet werden. Die beiden Gruppen können morphologisch unterschieden werden.
(4) In der filipinische Sprache bilden die Adverbien (Schlüssel {A}) eine sehr inhomogene Wortart. Neben Inhaltswörtern gibt es Kurzwörter als Adverbien. Ferner kann die Mehrzahl der Adjektive als Adverb verwendet werden..
Entsprechend der filipinischen Bezeichnung pang-abay (abay = 'Gefolge, festliche Begleitung') begleitet das Adverb eine Phrase als Attribut. Auch kann eine Adverbphrase unabhängig im Satz stehen. Entsprechend der semantischen Funktion können temporala, kausale und modale Adverbien unterschieden werden {**}. Hinzu kommen Interrogativadverbien (pang-abay na pananọng) {12-2.3}.
{**} Wir haben keine lokalen Adverbien gefunden. Wörter wie pataạs (taạs) sind adverbial verwendete Adjektive. Die Wörter dito, diyạn und doọn sind SA-Formen der Demostrativpronomen. Ein Indefinitpronomen ist saanmạn (sa).
(5) Nahezu alle Adjektive können attributiv mit Nomina verbunden werden. Eine entsprechende Eigenschaft fehlt den Adverbien. Somit können Adjektive von Adverbien unterschieden werden. Im Gegensatz zu Adjektiven werden nur bestimmte Adverbien und nur selten als Prädikat verwendet.
Die überwiegende Zahl der filipinischen Stammwörter sind Substantive. Jedoch gibt es auch einige Stammwörter, die Adjektive sind [1]. Eine weitere Gruppe von Adjektiven ist dem substantivischen Stammwort gleich [2] {9A-211} oder wird davon abgeleitet, indem die Betonung verändert wird ([3], bei [4] Ableitung vom Wortstamm). In diesen Fällen ist das Adjektiv endbetont, während beim Substantiv die vorletzte Silbe die Betonung trägt. Einige wenige Adjektive werden durch Stammdoppelung vom Wortstamm abgeleitet [5].
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Die filipinische Sprache besitzt eine große Anzahl von Affixen, mit denen Adjektive gebildet werden. Mit vielen dieser Affixe werden auch Substantive, Adverbien und Verben gebildet.
Affixe von Adjektiven | |||||
-an (3) | -in (3) | di- (2) | |||
ka- (2 3 4) | kaka- (ka- (12)) | ma- (5) | |||
ma-&- (ma- (6)) | ma--in (ma- (10)) | magka- (mag- (8)) | |||
maka- (2 3) | makaka- (maka- (9)) | mala- (1 2) | |||
mapag- (2) | mapagpa- (mapag- (6)) | mapạng- (ma- (12)) | |||
may- | naka- (2) | naka-&- (naka- (3)) | |||
pa- (7) | pala- (1) | pampa- (pang- (9)) | |||
pang- (2) | pang--in (pang- (8)) | ||||
Affixe von Numeralien → {9-2.8} |
(1) Das Präfix ma- wird zur Bildung von Verben und Adjektiven verwendet {7A-111 Θ}. Alle mit Präfix ma- gebildeten Adjektive besitzen eine Pluralform mit Silbendoppelung [1b 2b] (Schlüssel {U/M}). Wir können hier von einem, wenn auch kleinen Paradigma sprechen. Die gedoppelte Stammsilbe bei Pluraladjektiven ist unbetont. Die Pluralform wird attributiv [1b] und seltener prädikativ verwendet [2b]. Mit ma--in gebildete Adjektive besitzen eine entsprechende Pluralform [3]. Bei der Superlativbildung mit napaka- entfällt das Präfix ma- [4], während es bei dem Superlativ mit pinaka- erhalten bleibt [5].
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(2) Einige Wortfamilien besitzen ein Adjektiv ohne Affix und ein weiteres mit ma- (Beispiele: itịm - maitịm, payapa - mapayapa).
Mit dem Präfix pa- werden Adjektive abgeleitet [1a], die in der Regel auch adverbial verwendet werden können [1b]. Einige pa- Adjektive sind endbetont, obwohl der Wortstamm auf der vorletzten Silbe betont wird [2]. Daneben gibt es "echte" pa- Adverbien, die nicht als Adjektive verwendet werden [3].
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pa- Adjektive | |||||
paakyạt | palipat-lipat | papuntạ | pataas | paunạ | |
pauwị | paulit-ulit |
Von Demonstrativpronomen werden Adjektive abgeleitet und besitzen wie diese drei Entfernungen [1 2] (Schlüssel {U/HP/1} bis {U/HP/3}). In der Regel werden sie attributiv [5 6] oder als Adverb verwendet [7]. Die Formen [3 4] sind keine Adjektive, sondern Verbformen {7A-113}. Diese können als attributive Partizipien verwendet werden.
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Die Konjunktionen man und selten kahit können in wenigen Fällen mit Interrogativadjektiven verbunden werden {8-4.3.1}. Dadurch entstehen Indefinitadjektive (Schlüssel {US}) [1]. Mit attributiv verwendeten Interrogativpronomen {12-2.2 (3)} kommen entsprechende Bildungen vor [2 3].
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Durch Stammdoppelung können Adjektive gebildet werden (Beispiel: sunụd-sunọd). Wird der Wortstamm bereits als Adjektiv verwendet, hat das Adjektiv mit Stammdoppelung häufig eine verstärkende Bedeutung (Beispiel: ibạ - ibạ-ibạ, ibạng-ibạ und ibạ't ibạ).
Zwei Substantive oder Adjektive können zu einem Adjektiv zusammengesetzt werden. Bezüglich der Verwendung einer Ligatur gelten die gleichen Regeln wie bei zusammengesetzten Substantiven {8-2.2}. Beispiel: kapụs-palad {U.N}.
Die ANG-Formen der Demonstrativprononomen können wie Adjektive attributiv verwendet werden {8-7.3}.
Adjektive können als Substantive verwendet werden. Sie beschreiben dann einen Gattungsbegriff; das Adjektiv gibt eine gemeinsame Eigenschaft der Gattung an. Da in der filipinischen Sprache ein substantivisch verwendetes Adjektiv morphologisch keine besondere Form besitzt, ist eine Trennung nur schwer möglich. Wir sprechen dann von substantivischer Verwendung, wenn ein solches Gebilde in der Regel mit Adjektiven nicht möglich ist. Beispiele sind die Verwendung des Pluralartikels mga [1 2].
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Zur Komparation (kaantasạn)
der Adjektive werden verschiedene syntaktische und morphologische Werkzeuge verwendet.
Daher sollte man die Komparationsformen als semantische Funktionen betrachten, denen keine
einheitliche Grammatik und kein Paradigma zu Grunde liegen. Deshalb können zur
Komparation auch Gebilde ohne Adjektive gezählt werden. Wir folgen im
Wesentlichen der Einteilung von { Aganan 1999
p. 44 ff.}.
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Die Tabelle zeigt, dass die Steigerungsformen in der Regel mit Präfixen oder Adverbien gebildet werden. Das spanische Lehnwortadverb mas [11] hat bei der Bildung des Komparativs weitgehend die indigenen Adverbien lalo, higịt und labis verdrängt [12-14], aber deren Syntax im Prinzip beibehalten. Der einzige Unterschied ist, dass mas ein einsilbiges Wort ist und keine Ligatur erhält {5A-221 (4)}.
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Unter unbestimmten Numeralien (pamparami) versteht man eine Gruppe von Ausdrücken, die eine nicht zahlenmäßige Mengenaussage machen. Dabei gibt es eine Anzahl grammatischer Möglichkeit, dies auszudrücken [1-3].
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(1) In der Regel sind Adjektivphrasen Attribut, Prädikat oder Subjekt.
(2) Eine kleine Gruppe von Adjektiven (wir nennen sie bawat
Gruppe) zeigt besonderes Verhalten. Diese Adjektive können nicht das Prädikat oder Subjekt
bilden (Schlüssel { P-P=P-U }). Als Attribut
werden sie vorangestellt, bei diesen Subjunkten wird nur die -ng
Ligatur verwendet [1], die na Ligatur entfällt [2].
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Adjektive, die nicht das Prädikat bilden | |||||
bala | bawat | labis | lalo | para (3) | tuwị |
(3) Eine weitere kleine Gruppe von Adjektiven werden nur als Prädikat
(oder Subjekt) verwendet, jedoch nicht als Attribut (Schlüssel
{ P-L=P-U }).
Adjektive, die keine Attribute bilden | |||||
kapos | kulang | kumustạ | lampạs | magkano |
(1) Einige Adjektive werden durch Objunktphrasen ergänzt [1-3]. Häufig drücken diese Adjektive etwas Vergleichendes aus [1].
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Adjektive mit Objunktphrasen | |||||
maalam ng | kaayon ng | dulot ng | marunong ng | ||
gaya ng | kagaya ng | kasabạy ng | kasama ng | ||
katabị ng | katulad ng |
Eine Anzahl von Adjektiven werden durch Adjunkte ergänzt [1-4]; zwischen Adjektiv und Adjunkt kann das Pronomen eines Subjektinterklits eingeschoben werden [3 4a]. Einige dieser Adjektive können als Präpositionen verwendet werden [4b].
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Adjektive mit Adjunktphrasen | |||
ayon sa | bahala sa | kabilang sa | kasabạy sa |
sawa sa | katulad sa | ukol sa |
(1) Verb als Attribut in der Adjektivphrase.
Einige Adjektive werden durch Verben ergänzt [1-3]. Das Verb in der Adjektivphrase steht
im Infinitiv. Eine Ligatur wird verwendet [1 3b], die na Form kann jedoch entfallen
[2 3a]; diese Gebilde sind Subjunkte.
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(2) Adverb als Attribut in der Adjektivphrase.
Einige Adjektive werden bei der Bildung des Komparativs durch Adverbien ergänzt [4 5]
{9-2.7 (2)}. Diese geschieht ebenso in Gebilden
wie [6 7] (in [7] Interrogativadverb). In [8-10] ist das Attribut ein als Adverb verwendetes
Adjektiv. In der Regel steht eine Ligatur.
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Attribut und ergänzte Phrase → {5A-201 Θ}
In unserem Strukturmodell ist die Adjektivphrase eine Inhaltsphrase.
Adjektivphrase ist | Adjektivphrase enthält neben Adjektiv | ||
[1] | Prädikat {2-4.7} | ||
[2] | Subjekt {2-4.7} | ||
[3] | Subjunkt (Attribut zu Substantiv) {8-7.1} | ||
[4] | Adjektiv als Substantiv {9-2.6} | ||
[5] | Adjektiv als Adverb {9-4.4} | ||
[6] | Objunkt als Attribut {9-3.1} | ||
[7] | Adjunkt als Attribut {9-3.2} | ||
[8] | Subjunkt als Attribut {9-3.3} |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_U.html
Unterschieden werden zwei Arten von Adverbien. Enklitische und proklitische Kurzwörter bilden die erste Gruppe (Schlüssel {A/HG} und {A/UG}). Die zweite Gruppe sind Inhaltswörter, die Phrasen bilden können (Schlüssel {A/LM}).
Enklitische Adverbien sind Attribute zu Verben [1], Substantiven [2], Adjektiven [3], Adverbien [4 5] oder zu einer Phrase [6 7]. Sie können ihre Phrase nicht verlassen. Das Adverb daw in [8] bezieht sich auf den gesamten Satz.
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Enklitische Adverbien | ||||||
ba | daw, raw | din,rin | họ | kayạ | man | |
lamang, lang | muna | na → {9-4.1.1} | namạn | |||
ngạ | pa → {9-4.1.1} | palạ | pọ | sana | ||
tulọy | ulị | yata | ||||
Das Adverb sana wird auch als Inhaltswort verwendet. |
(1) Die enklitischen Kuzwörter na und pa sind aspektale Adverbien. Zusammen mit ihren Verneinungen hindi na [hɪn'di:.nʌ] und hindi pa [hɪn'di:.pʌ] können vier Aspekte ausgedrückt werden [1-4]. Die Aspektbeschreibungen sind nicht auf Verben beschränkt, sie können für Existenzphrasen [5-8], Adjektive [9] und Substantive [10] verwendet werden.
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(2) Die Kurzwörter na und pa können mit dem Suffix -ng der Ligatur zu nang oder pang verknüpft werden [12-14], wobei das dabei entstehende nang nicht mit anderen [nʌŋ] ausgesprochenen Wörtern zu verwechseln ist {5-3.4 (2)}.
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(1) Die proklitischen Adverbien (pang-abay na untagạ) stehen vor ihrem Bezugswort [1 2]. Wie andere Kurzwörter können sie keine Phrasen bilden, keine Attribute besitzen und nicht Interklitbezugswort sein.
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(2) Ebenfalls als proklitische Adverbien betrachten wir:
- adverbiales ANG [3] {2-3.3}.
- mga mit der Bedeutung 'etwa, ungefähr' [4]
{8-6.2 (4)}.
- may mit der Bedeutung 'etwa, ungefähr' [5]
{10-4 (4)}.
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Proklitische Adverbien | |||||
ang | bakạ | halos | may | mga | oo |
patị | pulọs | sakạ | tila | ||
Die Adverbien bakạ, patị und sakạ werden auch als Inhaltswort verwendet. |
Neben den oben beschriebenen Kurzwörtern gibt es Adverbien, die Inhaltswörter sind. Sie können ein Bestimmungswort erhalten, Attribute besitzen und enklitsches Bezugswort sein. Als Inhaltswörter bilden sie Phrasen. Syntaktisch können drei Gruppen unterschieden werden:
In den folgenden Abschnitten betrachten wir ihre morphologische Bildung: Stammwörter, Adverbien mit Affixen und weitere Adverbien.
Wir können mehrere Gruppen dieser Adverbien, die Stammwörter und Inhaltswörter sind, unterscheiden; sie zeigen unterschiedliches syntaktisches Verhalten.
Mit Präfix pa- können Adverbien gebildet werden [1 2], obwohl die meisten dieser Formen adverbial verwendete Adjektive sind [3]. Ferner bildet einige andere Präfixe Adverbien [4-6].
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Affixe von Adverbien | ||||
kama- (ka- 13) | ma- (5) | mag- (4) | pa- (8) |
Durch Stammdoppelung werden Adverbien gebildet (araw-araw, mayạmayạ).
Beispiele für zusammengesetzte Adverbien sind bukas-makalawạ, habang-daạn.
Interrogativadverbien können mit den Adverbien kahit und man vereint werden. Dadurch entstehen Indefinitadverbien (Schlüssel {AS}) [1-4] {8-4.3.1}.
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Adjektive können ohne morphologische Veränderung in Adverbphrasen verwendet werden (Schlüssel {A//U}). Sie stehen unabhängig im Satz [1] oder ergänzen ein Verb [2], selten eine andere Phrase [3].
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(1) Die Inhaltsphrase, deren Kernwort ein Adverb ist, bezeichnen wir als Adverbphrase [1] (Schlüssel {P-A}, pariralang pang-abay). Hinzu kommen die Phrasen, deren Kernwort ein als Adverb verwendetes Adjektiv bildet [2]. Die Mehrzahl der Adverbphrasen besteht nur aus dem Adverb [1 2].
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(1) Adverbien können durch Nominalphrasen ergänzt werden [1 2 3a]. Häufig wird eine Ligatur verwendet, um das Attribut anzubinden. Dann ist das Attribut ein Subjunkt. Gebilde wie [4] können ein Attribut ergänzen. Auch Kurzwörter (im Allgemeinen enklitische oder proklitische Adverbien) können das Attribut bilden [5].
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(2) Die Nominalphrase ist das Attribut des Adverbs und nicht umgekehrt. In [6a] wird das Adverb noọn durch die Nominalphrase isang linggo ergänzt. Das Attribut isang linggo kann weggelassen werden, jedoch nicht das Adverb noọn [6b|c].
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Attribut und ergänzte Phrase → {5A-201 Θ}
(1) Es gibt drei Möglichkeiten, eine Adverbphrase einem Verb zuzuordnen [1-3].
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In [1 2] ist das Adverb dem Verb mit Hilfe einer Subjunktphrase mit Ligatur untergeordnet {*}. Diese Anbindung ist möglich, wenn das Adverb unmittelbar vor oder nach dem Verb steht. Das schließt Fälle ein, wenn zwischen Adverb und Verb Enklite stehen (Interklit in [1b 2b]). In [3] bildet das Adverb eine Disjunktphrase. In diesem Fall besteht keine syntaktische Unterordnung des Adverbs, obwohl das Adverb semantisch untergeordnet sein kann.
{*} Die na Form der Ligatur kann entfallen {5-2.2}.
(2) In sehr vielen Fällen steht das Adverb mit einer Ligatur vor dem Verb (Möglichkeit [1]). In [4-8] ergänzt es das prädikative Verb. Ähnlich sind Gebilde, bei denen das Adverb ein anderes Inhaltswort ergänzt, das Kernwort des Prädikats ist (Adjektiv [9 10], Existenzphrase [11]).
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(3) Wenn zwischen Adverb und prädikativem Verb eine andere Phrase steht, wird ein Disjunkt gebildet (Möglichkeit [3]), da in diesem Fall die Bildung eines Subjunkts nicht möglich ist. Besonders zu betrachten sind die Fälle, in denen das Adverb unmittelbar auf das Verb folgt. Die Bildung eines Subjunkts mit Ligatur ist syntaktisch möglich (Möglichkeit [2]). Trotzdem wird häufig die Bildung eines Disjunkts (Möglichkeit [3]) vorgezogen {9-5.3 (2)}.
Bei nachgestelltem Adverb sind möglich:
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(4) Neben dem Prädikat können Adverbien auch andere Phrasen ergänzen [17 18]:
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(5) Adverbien, die Inhaltswörter sind und als Subjunkt vorangestellt werden | |||||
bakạ {*} | hindị {*} | lalo | mas {*} | mukhạ | para (3) |
patị {*} | sakạ {*} | sakali | samantala | sana | wari |
{*} Adverb bildet Subjunke ohne Ligatur. | |||||
Die Adverbien bakạ, patị und sakạ werden auch als proklitische Kurzwörter verwendet. | |||||
Das Adverb sana wird auch als enklitisches Kurzwort verwendet. |
(6) Adverbien, die vorangestellt Subjunkte und nachgestellt Disjunkte bilden | |||||
higịt | labis | lagi | magdamạg (damạg) | mulị | palagi |
(1) Zwei Gruppen von unabhängigen Adverbphrasen können unterschieden werden. Die Adverbien der kanina Gruppe (Schlüssel {A/KN}) bilden in der Regel Disjunkte. Vorwiegend sind dies temporale Adverbien. In vielen Fällen sind sie nicht deutlich von den anderen Phrasen des Satzes getrennt [1-4]; vor allem wird das Bestimmungswort nang nicht verwendet. Als Inhaltswörter können sie Attribute besitzen und Attribut sein (Subjunkt). Auch können Adverbien dieser Gruppe als Interklitbezugswort dienen und bilden dann Subjunkte. Die Adverbien mịnsan und ngayọn sind der kanina Gruppe zuzurechnen, zeigen jedoch einige Besonderheiten. Die kanina Adverbien können als Prädikat dienen {2-4.7 (2)}.
Die Interrogativadverbien bakit und kailạn (ilạn) stehen als Disjunkt am Satzanfang [5] {12-2.3}. Zur kanina Gruppe können die mit den spanischen Lehnwörtern ala und alas gebildeten Zeitangaben gezählt werden [6]; sie können jedoch das Bestimmungswort nang erhalten [6b].
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Adverbien der kanina Gruppe | ||||
agạd | araw-araw | araw-gabị | bukas | kagabị |
kahapon | kanina | mamayạ | minsạn | ngayọn |
noọn | ulit | bakit | kailạn | alas |
(2) In der zweiten Gruppe bildet das Adverb (oder das adverbial verwendete Adjektiv) ein Disjunkt, wenn es in der Satzmitte oder am Ende steht [7]. Einige Adverbien erhalten dann das Bestimmungswort nang [8]. Auch kann ein Disjunkt am Satzanfang gebildet werden [9 10]. Jedoch wird ein Subjunkt vorgezogen, wenn das Adverb vor dem prädikativen Verb steht [11] {9-5.2 (2)}; maaari {A//AH} (ari) bildet stets Subjunkte.
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In unserem Strukturmodell ist die Adverbphrase eine Inhaltsphrase.
Gebrauch der Adverbphrase | |||
[1] | Subjunkt {9-5.2} - Potenzialadverb {9-6} | ||
[2] | Disjunkt {9-5.3} | ||
[3] | Prädikat {2-4.7 (3)} | ||
[4] | Attribut in der Präpositionalphrase {10-2} |
Bestandteile der Adverbphrase (neben dem Adverb) | ||||
[5] | Subjunkt als Attribut {9-5.1} - Nominalphrase |
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_U_2.html
(1) Eine Gruppe von Adverbien modifizieren Verben so stark, dass keine Tätigkeit, sondern
der Wunsch, das Bedürfnis, der Zwang o.Ä. nach dieser Tätigkeit ausgedrückt wird bzw.
das Gegenteil davon [1-3]. Aus dem Täter wird ein 'Erwäger' (Schlüssel für Fokus und Funktion
{/fa},
tagaakala {*}). Daneben
können der 'potenzielle Täter' (Schlüssel {../fg}
tagagawạng pangmarahil
und das 'potenzielle Tatobjekt'
(Schlüssel {../ft},
tagatiịs na pangmarahil) dargestellt werden. Diese Adverbien entsprechen semantisch den
europäischen Modalverben, sind in der filipinischen Sprache jedoch keine Verben
{9A-611 Θ}. Wir nennen diese Adverbien
'Potenzialadverbien' (Schlüssel {AH},
pang-abay na
pangmarahil).
{*} = Fokus und Funktion
{/fa} beschreiben die potenziale Benutzung des Verbs, jedoch
nicht das Verb an sich.
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Modalwörter in der Linguistik → {9A-612 }
(2) Da die Tätigkeit nicht wirklich ausgeführt wird, wird statt einer Zeitform in der Regel der Infinitiv verwendet. Potenzialadverbien stehen vor dem Verb, zwischen beiden steht im Allgemeinen eine Ligatur; die Potenzialadverbien bilden Subjunktphrasen. Zwischen Potenzialadverb und Verb können nichtpronominale Argumente des Verbs gestellt werden. Wegen der Analogie zum Interklit bezeichnen wir diese Gebilde als 'Interpotenzial' {9-6.1.1}.
(3) Potenzialadverbien können nicht nur mit Verben verwendet werden. Sie bilden auch Gebilde, bei denen sie sich wie Substantive [4], Adjektive [5] oder wie "echte" Adverbien [6] verhalten.
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(4) Die Potenzialadverbien sind bezüglich ihrer Syntax in zwei Gruppen einzuteilen. Eine Gruppe mit 'nominalem Verhalten' verhält sich ähnlich wie Nomina. Abweichend davon sind die Potenzialadverbien mit 'nichtnominalem Verhalten'.
Potenzialadverbien (Reihenfolge: Nichtnominal → Nominal) | |||||
maaari | puwede | huwạg | dapat | kailangan | ayaw |
gustọ | alạm | ibig | nais | kaya | ugali |
hilig |
(5) Auffallend sind die morphologischen Unterschiede der Potenzialadverbien. Neben den zwei spanischen Lehnwörtern gustọ und puwede besitzt die Gruppe Wörter ohne Affigierung. Das Potenzialadverb maaari entspricht einer Verbform, kailangan hat die Struktur eines affigierten Substantives (obwohl es den dazu gehörigen Stamm ilang vermutlich nicht gibt) und huwạg steht in morphologischer Verbindung zu hindị.
(1) Beim 'Interpotenzial' (panggitahịl) wird zwischen Potenzialadverb und Verb ein Objunkt oder das Subjekt gesetzt, wir sprechen von Objunktinterpotenzial (Schlüssel {GHW}) bzw. Subjektinterpotenzial (Schlüssel {GHT}). Diese Phrasen behalten ihre Bestimmungswörter, und vor das Verb wird eine Ligatur gesetzt, die nicht entfallen kann [1-4]. Diese Ligatur stammt vom Subjunkt des Potenzialadverbs.
(2) In [1-4] bildet das Subjekt den Interpotenzial. Ein Objunktinterpotenzial wird nur für den Erwäger gebildet [5 6]. In [7] bilden Erwäger und potenzieller Täter den Interpotenzial, der Täter folgt dem Erwäger. Werden Interpotenzial und Interklit in einem Satz gleichzeitig gebildet, so stehen Interklitpronomen vor den Interpotenzialphrasen [2 4]; wie bei Interklitkurzwörtern untereinander gilt hier ebenfalls die Regel "kurz vor lang".
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(1) Eine Gruppe der Potenzialadverbien zeigt ein Verhalten, das wir als nominal bezeichnen (Schlüssel {AH/N}, gawịng makangalan). Ist das Verb ein Aktivverb, wird die Syntax erheblich geändert; das Subjekt (der zum Erwäger gewordene Täter) wird zu einem Objunkt, das dem Potenzialadverb zugeordnet und damit Teil des Prädikats wird [1-3]. Der Satz wird subjektlos. Falls das Aktivverb bereits ein Objunkt besitzt (in der Regel das potenzielle Tatobjekt), besitzt der Satz nun zwei Objunkte (in Satz [3b] ist bata der Erwäger und manggạ das potenzielle Tatobjekt). Damit rücken diese Potenzialadverbien in die Nähe von Nomina mit einer oder zwei Objunktphrasen.
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Ist das Verb ein Passivverb und der Täter/Erwäger bereits ein Objunkt, tritt keine Änderung der Syntax ein [4-6]. Vorzugsweise werden mit nominalen Potenzialadverbien Passivverben verwendet [5 6]. Eine Änderung der Syntax mit Verlust des Subjekts findet nicht statt.
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Nominal verhalten sich die Potenzialadverbien ayaw, gustọ, alạm, ibig, nais. Hinzu kommen mit Einschränkungen kaya, ugali und hilig. Nominal und nichtnominal wird kailangan verwendet.
(2) Das Potenzialadverb kann Bezugswort für einen Interklit sein, in der Regel für einen Objunktinterklit [7 8], seltener für Objunkt- und Subjektinterklit [9].
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(3) In [10-12] wird ein Objunktinterpotenzial gebildet; zwischen Potenzialadverb und Verb wird das Objunkt (Erwäger) gestellt. Das Objunkt vor dem Verb besitzt eine Ligatur.
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(4) In obigen Sätzen und in [13b] ist der Erwäger auch der potenzielle Täter. In Sätzen mit nominalem Potenzialadverb und Aktivverb ist kein Subjekt mehr vorhanden. Diese Sätze können ein neues Subjekt erhalten, um neben dem Erwäger auch einen vom Erwäger abweichenden potenziellen Täter darzustellen [13c 13d 13e]; das Subjekt kann einen zweiten Interklit bilden [13e]. In Sätzen mit Passivverb kann der potenzielle Täter durch ein zusätzliches Objunkt ausgedrückt werden [14b].
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Werden Interklit und Interpotenzial gebildet, folgt die Phrase des Interpotenzials dem Kurzwort des Interklits. [15a 16]. Wenn zweifacher Interpotenzial gebildet wird, steht der Erwäger zuerst [15b].
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(5) In den obigen Beispielen und in [17a] ist das Potenzialadverb Bestandteil des Prädikats. Wegen der Symmetrie von Prädikat und Subjekt können diese getauscht werden (sofern der Satz ein Subjekt besitzt). Davon wird vorwiegend in Fragesätzen Gebrauch gemacht [17b], seltener in den Antwortsätzen [18].
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(1) Bei nichtnominalem Verhalten (Schlüssel {AH/DN}, gawịng di-makangalan) wird das Subjekt durch das Potenzialadverb nicht verändert [1a|b 2]. Nahezu ausschließlich nichtnominal verhalten sich maaari, puwede, huwạg und dapat. Nichtnominal und nominal wird kailangan verwendet. Aktiv- und Passivverben werden gleichermaßen mit nichtnominalen Potenzialadverbien verwendet. Bei diesen Potenzialadverbien können Erwäger und potenzieller Täter nicht getrennt werden.
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(2) Nichtnominale Potenzialadverbien können einen Interklit bilden [3]. Bei Personalpronomen wird dieser nahezu regelmäßig gebildet [3a 3c]. Das oder die Interklitpronomen stehen in der Regel vor dem Potenzialadverb, wenn vor diesem ein geeignetes Interklitbezugswort steht [4 5].
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(3) Auch bei nichtnominalem Verhalten können Argumente des Verbs zwischen Potenzialadverb und Verb gestellt werden, also ein Interpotenzial gebildet werden (Erwäger in [6], Tatobjekt in [7]).
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(4) In den obigen Beispielen ist das Potenzialadverb Bestandteil des Prädikats. Wegen der Symmetrie von Prädikat und Subjekt können diese getauscht werden [8].
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In verblosen Sätzen können nichtnominale Potenzialadverbien als Substantive verwendet werden (Schlüssel {N//AH}). Der potenzielle Täter {*} wird zu einem Attribut des Potenzialadverbs (Objunkt), das als Substantiv verwendet wird und das Prädikat oder Subjekt des Satzes bildet.
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{*} Genau genommen gibt es wegen des fehlenden Verbs keine Argumente.
Potenzialadverbien mit nichtnominalem Verhalten können als Adjektiv (Prädikat) [1] oder als echtes Adverb (Attribut innerhalb des Prädikats) in Sätzen ohne Verb [2-5] verwendet werden. In Sätzen mit Verb als Prädikat betrachten wir Potenzialadverbien als echte Adverbien, wenn Vorgänge in der Vergangenheit oder Zukunft kommentiert werden [6].
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Bei { Aganan 1999 p. 75}
werden Phrasen wie in Satz [1] pariralang
modal genannt.
(1) Die Verneinung wird realisiert durch das allgemeine Verneinungswort hindị, das dann verwendet wird, wenn keine spezifische Verneinung möglich ist:
(2) Die Verneinung wird mit dem Adverb hindị ausgedrückt, wenn eine Tätigkeit, Eigenschaft oder ein Umstand verneint wird. hindị ist proklitisch und erhält keine Ligatur {5A-221 (1)}. Mit hindị werden Inhaltswörter [1-3] und Phrasen [4] verneint. Häufig ist es Interklitbezugswort [2]. Adjektive können mit dem Präfix di- (mit Bindestrich) verneint werden [5]. Das verkürzte Wort di kann als Interklitbezugswort dienen [6].
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(3) Mit dem Existenzwort walạ wird eine Verneinung ausgedrückt, wenn das Vorhandensein [7 8] verneint wird; walạ ist hier die Verneinung des das Vorhandensein ausdrückenden may, mayroọn. Mit walạ als Adjektiv wird die Anwesenheit verneint [9]; walạ ist auch die verneinende Antwort auf Entscheidungsfragen mit may oder mayroọn [10].
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Wir verstehen unter Gesprächswörtern (salitạng pang-usapan) Kurzwörter oder Phrasen, die syntaktisch nicht in den Satz integriert sind. Im Allgemeinen sind sie semantisch zum Verständnis des Satzes nicht erforderlich {9A-801}. Sie können eine besondere Intensität, Hervorhebung, Abschwächung, Zweifel o.Ä. ausdrücken. Zu diesem Zweck verwendet die filipinische Sprache:
Besonders häufig finden sich Gesprächswörter in der Umgangssprache. Interjektionen werden bevorzugt am Satzanfang oder -ende verwendet.
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09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_U_3.html
(1) Die Präpositionen sind eine Gruppe von Wörtern, deren Phrasen einen lokalen, temporalen kausalen oder modalen Inhalt besitzen (Schlüssel {O}, pang-ukol). Die Präpositionen zählen zu den Inhaltswörtern.
Daneben zählen wir zu den Präpositionen das Wort nasa und die Existenzwörter, da sie sich häufig wie die "gemeinen" Präpositionen verhalten (letztere nennen wir Präpositionen der 'tungkol Gruppe').
(2) Die Präposition ist das Kernwort der Präpositionalphrase (Schlüssel {P-O}). Die Präposition steht am Kopf ihrer Phrase. Die Phrase enthält neben der Präposition ein Attribut, ohne Attribut werden Präpositionen nicht verwendet. Das Attribut kann eine Funktionsphrase (Adjunkt oder Subjunkt) sein, jedoch auch eine Inhaltsphrase (Adverb, Nomen oder substantivisches Partizip).
{Θ} Wenn nicht eine Adjunkt- oder Subjunktphrase das Attribut ist, wird die Inhaltsphrase Präpositionalphrase durch eine zweite Inhaltsphrase ergänzt {1-6.3 (4)}.
Präpositionen in der Linguistik → {10A-101 }
(1) Mehrheitlich ist eine Adjunktphrase das Attribut der Präpositionen der tungkol Gruppe [1-3]. Auch kann eine Adverbphrase das Attribut bilden [4 5], selten ein Teilsatz [12-14]. Bei einigen Präpositionen ist eine Nominalphrase als Attribut möglich (hanggạng, kaysạ, mulạ), bei bilang ist es stets eine Nominalphrase [6].
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Zwischen der Präposition und ihrem Attribut steht keine Ligatur (mögliche Ausnahme hanggạng).
(2) Die Mehrzahl der Präpositionalphrasen ist unabhängig im Satz und sind daher Disjunktphrasen [1 4-6]. Dazu gehören auch Phrasen, die syntaktisch unabhängig sind, und semantisch einer Phrase zugeordnet sind, einem Substantiv [2] oder einem Verb (manchmal scheinbar als Argument) [3]. Mehrheitlich stehen unabhängige Präpositionalphrasen am Satzanfang [1 4-6]. Auch an anderer Stelle im Satz besitzen sie kein Bestimmungswort [2 3].
Einige Präpositionalphrasen sind ein echtes Attribut zu einem Substantiv [7 8]; sie besitzen eine Ligatur {8-7.6 (2)}. Diese Gebilde werden gewählt, um eine enge Verbindung zwischen Attribut und Bezugswort anzuzeigen.
Selten bildet eine Präpositionalphrase das Prädikat [9], seltener das Subjekt [10].
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(3) Zwischen Präposition und Attribut können enklitische Kurzwörter eingeschoben werden [11, {13A-101 [3]}]; sie sind als zweites Attribut der Präposition neben dem oben beschriebenen ersten zu betrachten. Die Präpositionalphrase kann nicht gespalten werden, um einen Interklit zu bilden.
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(4) Zu einigen Präpositionen gehören gleiche Wörter, die Adjektiv, Adverb oder Substantiv sind. Auch können einige als Konjunktion verwendet werden, wobei der Übergang fließend ist:
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Präpositionen der tungkol Gruppe | |||||
alang-alang | alinsunod (sunọd) | ayon | batay | ||
bilang | buhat | bukọd | dahil | galing | hanggạng |
hinggịl | kaysạ {10A-201} | laban | maliban | mulạ | |
para | simulạ | tungkọl | tungo | patungo | ukol |
(1) Phrasen mit nasa (sa) können das Prädikat [1 2], das Subjekt [3], ein Objunkt [4], ein Subjunkt [5] (Attribut zu Nominalphrase) oder selten ein Adjunkt [6] bilden. Die nasa Phrase steht nach dem Bestimmungswort ihrer Funktionsphrase [2-6]. Sie kann nicht unabhängig im Satz stehen.
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(2) Das Attribut in der nasa Phrase ist eine Nominalphrase. Nur selten werden damit Personen beschrieben, dann wird ein SA-Pronomen verwendet [7]. nasa wird nicht mit Demonstrativpronomen verwendet, es wird eine Verbform wie nandoọn gebraucht [8] {7A-113}. Auch bildet nasa Phrasen ähnlich den SA-NG-Phrasen [9] {4-3.2}. Das Interrogativum nasaạn kann als Interrogativpräposition betrachtet werden [10] {12-2.1}.
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(1) Existenzsätze werden mit den Existenzwörtern mayroọn (may), walạ und marami gebildet. may ist eine Kurzform von mayroọn. Wir zählen die Existenzwörter (Schlüssel {OD}, pangkaroọn [doọn]) zu den Präpositionen.
(2) Syntaktisch verhalten sich Existenzphrasen (Schlüssel {P-OD}) ähnlich wie Präpositionalphrasen mit nasa. Sie werden in Funktionsphrasen verwendet, als Prädikat [1 2], Subjekt [3], Objunkt [4] oder Subjunkt [5]. Es gibt keine unabhängigen Existenzphrasen.
Bildet die Existenzphrase das Prädikat, besitzt der Satz häufig kein Subjekt [1] {13-2.2.2}.
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(3) Das Attribut in den Existenzphrasen mit mayroọn, walạ und marami ist ein Subjunkt mit Ligatur [1 3 5]. Die -ng Form wird dem Existenzwort angehängt, sie steht also vor der Nominalphrase, die den Inhalt des Subjunktes bildet. Das Existenzwort kann als Interklitbezugswort dienen {11-6.5}. Die Kurzform may [2 4] erhält weder eine Ligatur (das Attribut ist eine Nominalphrase und kein Subjunkt ohne Ligatur), noch kann sie Interklitbezugswort sein.
(4) In der Regel ist walạ ein Existenzwort, es wird auch als Adjektiv verwendet [7]. Während marami in der Regel Adjektiv ist [3], kann es auch Existenzwort sein [8]. Proklitisches Adverb ist may in Gebilden wie [9 10] {9-4.2 (2)}; es bedeutet 'etwa, ungefähr'. may wird als Vorsilbe von Substantiven [11a] und Adjektiven [11b] verwendet. Groß ist die Wortfamilie von walạ [12]. Damit werden zusammengesetzte Substantive [12a], Adjektive [12b] und Verben [12c 12d] gebildet.
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(5) Existenzphrasen werden gern verwendet, um eine nicht näher bekannte Person (oder einen Gegenstand) zu bezeichnen. Die eigentliche Aussage steht in einem Ligatursatz [14].
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(6) Das Existenzwort mayroọn besitzt die Nebenformen meroọn und meron in der Umgangssprache; selten hört man me statt may.
(1) An Stelle eines Substantivs kann ein substantivisches Partizip das Attribut in der Existenzphrase sein {6-6.4.3} [1b]. Häufig werden Partizipien von Passivverben verwendet [1b 2-4]. Diese Sätze werden gebildet, wenn ein Argument nicht erwähnt werden soll (Empfänger in [1b], Tatobjekt in [2]). Auch können Aktivverben in der Existenzphrase stehen [5]. In der Regel wird eine Zeitform des Verbs gewählt [1-5], nur selten der Infinitiv [6].
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(2) Das Partizip in der Existenzphrase kann durch eine Phrase ergänzt werden [7c], die im Vergleichssatz das Subjekt ist [7a]. Da ein Partizip keine Argumente besitzen kann (also kein Subjekt), wird die entsprechende Phrase wie oder als ein Attribut in Form eines Subjunktes zugefügt. Die Ligatur in diesen Gebilden, die nicht entfallen kann, kommt also aus der Verbindung von Partizip und dessen Attribut [7b|c]. Vorwiegend werden Partizipien von Passivverben verwendet [7], in [8] nur der Wortstamm. Gebilde mit Aktivverben sind ebenfalls möglich [9].
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(2 {Θ}) Die Sätze [7c 8 9] besitzen ein Partizip und ein nachfolgendes Substantiv, die durch eine Ligatur verbunden sind. Dabei erhebt sich die Frage, ob die Nominalphrase tatsächlich ein Attribut zum Partizip ist [9] oder ob umgekehrt das Substantiv das Kernwort der Existenzphrase ist, das durch ein Partizip ergänzt wird {5A-201 Θ}.
(3) Die in Absatz (2) angestellten Überlegungen beziehen sich nur auf das Subjekt. Ist ein Objunkt oder ein Adjunkt einer Verbphrase zugeordnet, so ist es sowohl Argument als auch Attribut [10a] {6A-201 Θ}. Wenn es zu einem Partizip gehört, verliert es seine Eigenschaft als Argument. Das Objunkt oder Adjunkt bleibt jedoch Attribut des Partizips [10b 11 12]. In [13] ergänzt ein Ligatursatz das Partizip.
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(4) Das substativisch verwendete Partizip in einer Existenzphrase kann durch ein Potentialadverb ergänzt werden. Wie in Sätzen mit Potenzialadverbien üblich, steht das Partizip in der Regel im Infinitiv ([14-16], jedoch [17]). Diese Gebilde werden vorwiegend mit Aktivverben gebildet [14 15], seltener mit Passivverben [16 17].
In Sätzen mit Potenzialadverbien mit nominalem Verhalten ist der Erwäger ein Objunkt [14a]. Daher ist eine Erfragung des Erwägers in diesen Sätzen nicht möglich. In einem Satz mit Existenzphrase wird der Erwäger erfragbar [14b] {12-4.3 (3)}.
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(1) Im Strukturmodell ist die Präpositionalphrase eine Inhaltsphrase und kann wie folgt dargestellt werden.
Funktion der Präpositionalphrase | Gruppe / Präposition | ||||
[1] | Prädikat | {O} {*} | nasa | {OD} {**} | {2-4.8} |
[2] | Subjekt | {O} | nasa | {OD} | {2-4.8} |
[3] | Objunkt | {O} | nasa | {OD} | {3-2.2} |
[4] | Subjunkt (Attribut zu Substantiv) | {O} | nasa | {OD} | {8-7.6} |
[5] | Disjunkt (unabängig) | {O} | {5-3} |
Attribut in der Präpositionalphrase | Gruppe / Präposition | ||||
[6] | Adjunktphrase | {O} {*} | {10-2 (1)} | ||
[7] | Adverbphrase | {O} | {10-2 (1)} | ||
[8] | Nominalphrase | {O} | nasa | {10-3} | |
[9] | Nominalphrase {***} | may | {10-4} | ||
[10] | Subjunkt (Nominalphrase {***}) | {10-4} | |||
{*} = Präpositionen der tungkol Gruppe. | |||||
{**} = may, mayroọn, walạ, marami. | |||||
{***} = Auch substantivisches Partizip. | {10-4.1} |
(2) Syntaktisch zeigen Präpositionalphrasen zwei Besonderheiten:
09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_O.html
Neben den Inhaltswörtern besitzt die filipinische Sprache Bestimmungswörter und Kurzwörter. Letztere beiden können nicht Kernwort einer Phrase sein, sie bilden also keine Phrasen. Damit können sie keine Attribute besitzen und nicht Interklitbezugswort sein. Pronomen, die im Interklit als Enklit verwendet werden, sind ebenfalls Kurzwörter, weil sie in ihrem gegenwärtigen Gebilde keine Phrasen sind.
Mit Ausnahme von einigen Konjunktionen sind Kurzwörter ein- oder zweisilbig, also morphologisch kurz.
(1) Bestimmungswörter (panandạ) stehen in Funktionsphrasen, um deren syntaktische Funktion anzuzeigen. Sie besitzen keinen semantischen Inhalt, oder dieser tritt weit hinter die syntaktischen Funktion zurück.
Die Bestimmungswörter sind ang, ay, ng, sa und nang (Schlüssel {TT}, {TP}, {TW}, {TK} und {T0}). Die Ligatur als Bestimmungswort der Subjunktphrase wird in in Abschnitt {11-5} gesondert behandelt.
(2) In den entsprechenden Kapiteln über Subjekt, Objunkt und Adjunkt haben wir die Verwendung der Bestimmungswörter mit Nominalphrasen betrachtet. Die dort auftetenden Besonderheiten möchten wir hier nochmals verdeutlichen:
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Kurzwörter (katagạ, 'particles') gehören unterschiedlichen Wortarten an {1-7.1 (3)}:
(1) In einem Enklitgebilde folgt das Enklit (enklitisches Kurzwort, Schlüssel {../HG}, hutagạ, 'second position clitic') nach einem Bezugswort (salitạng makatukoy) {11-6.1}. Eine Gruppe Adverbien und einige Konjunktionen zählen zu den Enkliten. NG- und ANG-Pronomen können enklitisches Verhalten (gawịng hutagạ) zeigen und damit zu Enkliten werden.
(2) Wie unterscheiden zwei Arten von Enklitgebilden:
(1) Wir sprechen von einem einfachen Enklitgebilde (yaring hutagạng payạk), wenn das Enklit eine syntaktische und semantische Beziehung zum vorangehenden Bezugswort besitzt, jedoch keine Beziehung zu dem folgenden Wort bzw. der folgenden Phrase [1-3]. Die einfachen Enklitgebilde bestehen aus zwei Elementen – Bezugswort und Enklit (bzw. Enkliten). Sie werden mit enklitischen Adverbien [1 2] und Konjunktionen [3] gebildet.
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(2) Nach einem einfachen enklitischen Gebilde [4a 5a] kann ein NG- oder ANG-Pronomen folgen. Das Enklitgebilde und das Pronomen stehen dann nebeneinander, und das Pronomen nimmt enklitisches Verhalten an. Damit wird es zum Enklit und in das Enklitgebilde aufgenommen. Die Regeln für die Reihenfolge von Enkliten gelten auch für das Pronomen [4b|c 5b|c] {11-4.3}.
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(3) {Θ} Wenn ein Pronomen mit enklitischem Verhalten ein einfaches Enklitgebilde bildet, wird die Positionierung des Pronomens in Bezug zu anderen Phrasen nicht geändert. Es bleibt offen, ob das Pronomen ein phrasenbildendes Inhaltswort ist oder ein Kurzwort, das keine Phrasen bilden kann. In den Sätzen [6 7] hat das Pronomen ein Attribut. Dann ist es mit Sicherheit ein Inhaltswort.
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(4) Substantive oder NG-Pronomen sind das Kernwort der Objunktphrase. Sie besitzen nachlaufendes Verhalten {3-1 (3)}. In einfachen Enklitgebilden zeigen NG-Pronomen enklitisches Verhalten. Aus beiden Blickwinkeln ist ihre Positionierung verständlich.
(5) {Θ} Nachfolgend möchten wir einfache Enklitgebilde an Hand einiger Beispielssätze erläutern:
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(1) Ein Enklit steht unmittelbar nach seinem Bezugswort. Das Enklit kann seine Phrase nicht verlassen [1b]. Daher steht es an zweiter Position in der Phrase und – entsprechend der Positionierung der Phrase im Satz – an unterschiedlichen Positionen im Satz. Wenn das Bezugswort dem am Satzanfang stehenden Prädikat angehört, steht das Enklit nur "zufällig" an zweiter Position im Satz [2]. In [3] bezieht sich das Enklit auf den gesamten Teilsatz, steht also "berechtigt" an zweiter Stelle im Teilsatz.
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(1) Häufig kommen mehrere Enklite an die gleiche Stelle im Satz zu stehen (Enklitbündel, kumpọl ng hutagạ). Für deren Reihenfolge gelten feste Regeln, die für einfache Enklitgebilde {HG} und für Interklitgebilde gelten {GG}.
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(2) {Θ} Obige Regeln zeigen folgendes Prinzip der Reihenfolge:
(1) In Kapitel {5-2} haben wir die Ligatur (pang-angkọp, 'linker' oder 'ligature', Schlüssel {L} bzw. {.. .L}) als Bestimmungswort der Subjunktphrase beschrieben.
(2) Die Ligatur wird weiterhin zur Anbindung von Ligatursätzen verwendet. In der Regel steht die Ligatur am Beginn eines nachgestellten Teilsatzes. Auffällig ist die syntaktische und semantische Verwandtschaft der Ligatur in Subjunkten und in Teilsätzen {13A-441 Θ}.
(3) Daneben wird eine Ligatur nach einem enklitischen Kurzwort verwendet, wenn eine Disjunktphrase als Interklitbezugswort dient {5-3.5}.
(4) {Θ} Wir gehen davon aus, dass es sich in allen Fällen (1-3) um die gleiche Ligatur handelt. Obwohl die Funktion der Ligatur in den Fällen (3) uns nicht deutlich ist, ordnen wir sie uneingeschränkt den Bestimmungswörtern und damit den Funktionswörtern zu.
Die Ligatur hat zwei unterschiedliche Formen. Das angehängte Morphem -ng wird nach Vokal, Po [ ʔ ] oder -n Endung [1a 2b 3b] verwendet (wobei Po [ ʔ ] oder -n der Endung wegfallen). Die andere Form ist das separate Wort na [1b 2a]. Eine Anzahl Wörter enden auf -ng, dieses -ng ist mit der Ligatur nicht zu verwechseln [2a]. Angehängtes -ng und separates Wort na haben die gleiche Funktion. In bestimmten Fällen kann die na Form der Ligatur entfallen {5-2.2}.
Statt der -ng Form kann die na Form verwendet werden. Davon wird oft bei Eigennamen Gebrauch gemacht, um die Namen morphologisch nicht ändern zu müssen ([3a], jedoch Mariang Makiling). Ligatursätze, insbesondere längere, werden häufig mit na eingeleitet, auch wenn -ng phonologisch zulässig wäre, vermutlich, um den Ligatursatz deutlicher zu abzutrennen [4].
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Das Wort na der Ligatur ist morphologisch dem Adverb na gleich, hat aber syntaktisch und semantisch nichts mit diesem zu tun.
(1) Ein vorangestelltes Subjunkt mit Ligatur kann zum Bezugswort eines Enklitgebildes werden [1a|b 2a|b 3a|b]. Oder dem Bezugswort folgt ein Subjunkt mit Ligatur [4a|b 5a|b] oder ein Ligatursatz [6a|b]. Das Enklit nach dem Bezugswort übernimmt dessen Ligatur [1b 4b 6b]. Dabei kann eine weggelassene na Ligatur als -ng Form gebildet werden [2a|b]. Stehen mehrere Enklite zusammen, so erhält das letzte die Ligatur [1c 3c 5b]. Dadurch bleibt die enge Beziehung zwischem Bezugswort vor dem Enklit und dem ersten Wort nach diesem erhalten.
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(2) Wenn die -ng Form der Ligatur möglich ist, muss diese stehen. Dies ist bei den meisten Enkliten der Fall. Nach den wenigen abweichenden Enkliten (Beispiele daw, lamang, tulọy) entfällt die Ligatur, eine Bildung mit dem getrennten Wort na ist nicht möglich [3b].
(3) In den obigen Teilen dieses Abschnitts werden Subjunkte mit einer Ligatur behandelt (die entfallen sein kann [2a]). Wenn das Bezugswort eine Unverträglichkeit hat, erhält das Enklit (bzw. das letzte der Enklite) keine Ligatur [7] {5A-221}. Auch andere Gebilde ohne Ligatur können als Bezugswort dienen. Dann besitzt das Enklit ebenfalls keine Ligatur [8a|b 9].
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09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_taga_1.html
Der Interklit (Schlüssel {GG..}, panggitagạ) ist ein besonderes Gebilde der filipinischen Sprache, das auf dem enklitischen Verhalten von Pronomen beruht. Der Interklit besteht aus drei Teilen:
Interklitbezugswort (enklitisches Bezugswort) |
Enklit | Interklitkernwort |
Syntaktische Beziehung Semantische Beziehung |
Das Enklit folgt auf das Bezugswort, aber es steht vor einem Interklitkernwort. Die Beziehung zwischen Bezugswort und Enklit ist rein syntaktisch, während zwischen Enklit und Kernwort eine semantische Beziehung besteht.
(2) Interklitbezugswort. Das Interklitbezugswort ist ein Inhaltswort. Jedoch sind nicht alle Inhaltswörter als Bezugswort qualifiziert {11-6.1}. Das Interklitbezugswort braucht nicht am Satzanfang zu stehen, so dass das Enklit nicht immer an der zweiten Position im Satz steht.
(3) Enklit. In Interklitgebilden sind Personal- und Demonstrativpronomen Enklite, also keine Inhaltswörter {11-6.2}.
(4) Interklitkernwort. Das Kernwort des Objunktinterklits ist das Kernwort der Phrase, dem das NG-Pronomen semantisch angehört.
Der Subjektinterklit besitzt kein "natürliches" Kernwort. Trotzdem betrachten wir diese Gebilde als Interklit, da das ANG-Pronomen (semantisches Subjekt) an andere Positionen im Satz gesetzt werden kann als einer Subjektphrase zugänglich sind. Im Allgemeinen folgt beim Interklit dem ANG-Pronomen das Kernwort des Prädikats, das als Interklitkernwort betrachtet wird. Es gibt auch andere Gebilde mit Subjektinterklit {11-6.3 (4)} {11-6.5 (4)}.
(5) {Θ} Nachfolgend möchten wir Interklitgebilde an Hand einiger Beispielsätze erläutern:
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Vorbemerkung
Im Allgemeinen gelten die nachfolgenden Ausführungen ebenfalls für einfache enklitische Gebilde.In anderem Zusammenhang verwenden wir den Begriff Bezugswort (salitạng kaugnạy) für das Kernwort der Phrase, auf das sich eine untergeodnete Phrase oder ein untergeordneter Teilsatz bezieht. Dort besteht eine syntaktische und semantische Verbindung. Innerhalb einer Inhaltsphrase verwenden wir den Begriff Kernwort (salitạng pang-ubod).
(1) Vorangestellte Subjunkte bilden eine erste Gruppe von Interklitbezugswörtern:
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(2) Weitere Interklitbezugswörter sind:
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(3) Neben Inhaltswörtern können Disjunkt- und Adjunktphrasen als Interklitbezugswort dienen. Die gesamte Funktionsphrase ist der Interklitbezug; sie wird durch das Enklit nicht gespalten.
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(4) Als Interklitbezug können u.a. nicht dienen:
(5) Die Phrase, aus der das Interklitbezugswort hervorgeht, bestimmt, ob dessen (letztes) Enklit eine Ligatur erhält oder nicht {11-5.2}. Ist diese Phrase ein Subjunkt, so wird in der Regel die -ng Form der Ligatur gesetzt.
(6) {Θ} Aus syntaktischer Sicht können die Interklitbezugswörter eingeteilt werden:
(1) In Interklitgebilden zeigen ANG- und NG-Pronomen enklitisches Verhalten, sie werden zu Enkliten (hutagạ ng panggitagạ) mit folgenden Eigenschaften:
(2) Enklite in Interklitgebilden sind Personal- und Demonstrativpronomen [1-4].
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Nahezu stets bilden einsilbige Personalpronomen Interklitgebilde (es gibt keine einsilbigen Demonstrativpronomen) [1], häufig zweisilbige Personalpronomen [2] und weniger häufig Demonstrativpronomen [3 4]. Auf Interklitbildung kann verzichtet werden, was besonders bei Demonstrativpronomen geschieht [5]. In einigen Fällen ist die Bildung eines Interklits nicht möglich [6].
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(3) Sind in einem Satz mehrere Pronomen, die einen Interklit bilden können, so können Subjekt- und Objunktinterklit auftreten [7 8] (Enklitbündel {11-4.3}). Das Dualpronomen kitạ bildet gleichzeitig Subjekt- und Objunktinterklit [9]. Zwei Personalpronomen bilden nahezu regelmäßig doppelten Interklit [7-9]. Die Kombination von Personal- und Demonstrativpronomen ist weniger häufig [10], so dass ein Demonstrativpronomen als zweites Pronomen auch dem Kernwort des Prädikats nachgestellt bleiben kann [11].
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(4) Interklitpronomen sind Kurzwörter, bilden also keine Phrasen. Das Pronomen muss also allein sein, Gebilde wie mga itọ können keinen Interklit bilden.
In [12a 13a 14a] sind Pronomen mit Attribut das Subjekt. Trotzdem kann ein Subjektinterklit gebildet werden. Das Pronomen – Kernwort des Subjekts – wird Enklit [12b 13b 14b]. Sein Attribut wird eine Phrase am Ende des Satzes. Dabei wird die Nominalphrase gespalten.
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(5) In einem Interklitgebilde können zusätzlich enklitische Adverbien zusammen mit dem (bzw. den) Interklitpronomen ein Enklitbündel bilden (na in [10 11]), für das ebenfalls die Regeln nach {11-4.3} gelten.
(6) {Θ} Ist eine Verbphrase das Prädikat des Satzes, können Pronomen Argumente des Verbs sein (Subjekt und Objunkt). Das ändert sich nicht, wenn diese Pronomen Enklite werden; sie besitzen weiterhin als Argumente Fokus bzw. Funktion des Verbs. Ist das semantische Subjekt ein Enklit (ANG-Pronomen), wird es in das Prädikat eingeschlossen {11-6.3 (3) Θ}.
(1) Das Kennzeichen des Subjektinterklits (Schlüssel {GGT}, panggitagạng paniyạk [tiyak]) ist, dass das Enklit das semantische Subjekt des Satzes ist [1a|b]. Da dieses keiner Phrase angehört, kann das Enklit beim Subjektinterklit stets die zweite Position im Satz [1b 2 3] (oder Teilsatz [4a 4b]) einnehmen. Das Interklitkernwort ist in der Regel das Kernwort des Prädikats, im Allgemeinen ein Verb [1-4].
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(2) Der Subjektinterklit kann auch gebildet werden, wenn das Prädikat kein Verb ist (Nominalphrase [5], Adjektivphrase [6], Existenzphrase [7]).
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(3) {Θ} Beim Subjekt- und Existenzinterklit ist das Enklit das semantische Subjekt. Es ist ein ANG-Pronomen mit enklitischem Verhalten. Als Kurzwort bildet es syntaktisch keine Subjektphrase und wird Teil einer anderen Phrase. Der Satz ist ein subjektloser Nicht-Regelsatz {13-2.2.1}.
(4) Wenn sich kein mögliches Bezugswort vor dem Kernwort des Prädikats befindet [8a 8b], kann letzteres als Interklitbezugswort dienen, sofern es ein nachgestelltes Subjunkt [8c 8d] oder ein Adjunkt [9] als Attribut besitzt; das ANG-Pronomen kommt nach dem Kernwort und vor dem Attribut zu stehen.
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(1) Beim Objunktinterklit (Schlüssel {GGW}, panggitagạng pantuwịd) ist das Enklit ein NG-Pronomen [1-7]. Dieser Interklit kann gebildet werden, wenn das Pronomen Argument des prädikativen Verbs ist. In der Regel ist ein vorangestelltes Subjunkt das Interklitbezugswort [1-3]. Auch können andere Wörter oder Phrasen dazu dienen [4].
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(2) Gebilde, bei denen das Objunkt einer Nominalphrase als Attribut zugeordnet ist, können ebenfalls als Objunktinterklit betrachtet werden [5-7]. In diesen Sätzen gehören alle drei Bestandteile des Interklits derselben Nominalphrase an, doch besteht in der Regel zwischen Bezugswort und Enklit kein semantischer Zusammenhang (z.B. in Satz [5] sind hindị und ko nur über das Kernwort der Phrase balak semantisch verbunden). Das NG-Pronomen nimmt auch bei diesen Gebilden die zweite Position innerhalb seiner Phrase ein, und daher nicht immer die zweite Position im Satz [6 7].
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(1) Der Existenzinterklit (Schlüssel {GGD}, panggitagạng pangkaroọn [doọn]) ist ein Subjektinterklit in Sätzen, deren Prädikat eine Existenzphrase ist. Daher ist das Enklit ein ANG-Pronomen. Ein Existenzinterklit ist möglich, wenn der Existenzphrase ein Subjunkt angehört. In die Existenzphrase wird das ANG-Pronomen eingefügt.
(2) Existenzphrasen mit mayroọn, walạ und marami besitzen ein Subjunkt als Attribut. Hier ist das Existenzwort das Interklitbezugswort [1-3].
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(3) Ein Existenzinterklit ist ebenfalls möglich, wenn das Substantiv der Existenzphrase ein vorangestelltes Attribut besitzt. Dieses kann als Interklitbezugswort dienen. Dieser Interklit ist mit der Kurzform des Existenzwortes may möglich [4a|b 5-7|
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(4) Wenn das Attribut in der Existenzphrase ein substantivisches Partizip ist, kann es ein nachgestelltes Attribut besitzen {10-4.1}. In [8] wird das semantische Subjekt akọ in die Existenzphrase eingeschoben. Das Partizip marinịg ist das erste mögliche Bezugswort im Satz. Deshalb steht akọ zwischen ihm und vor dem Attribut tinig at kalabọg.
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09. Aug. 2022 06:55:37 Ende der Datei www/filipino/sy_taga_2.html
(1) Fragesätze werden nach den Regeln des Strukturmodells gebildet und erfordern keine besonderen Regeln. Das Interrogativum wird vorzugsweise an den Satzanfang gestellt. Auch dies entspricht dem Strukturmodell, dass die erste Phrase in allen Sätzen besonderes Gewicht besitzt.
Nicht alle Phrasen sind erfragbar. Häufig muss der syntaktische Bau des Satzes geändert werden, um die erwünschte Phrase erfragen zu können.
(2) Daneben werden Interrogativa zusammen mit Konjunktionen verwendet, um unbestimmte Mengenbegriffe ('Indefinita') zu bilden {8-4.3.1}.
Wir bezeichnen Fragen, bei denen eine Phrase erfragt wird, als Phrasenfragen und deren Interrogativa als Phraseninterrogativa (salitạng pananọng na pamparirala).
Wir vermeiden den Begriff Ergänzungsfrage und schließen damit Undeutlichkeiten zu Ergänzungs- und Ersetzungssatz aus {13-4}. Eine Bezeichnung wie W-Frage verbietet sich in Filipino.
(1) Die filipinische Sprache besitzt zwei Interrogativpronomen (Schlüssel {HN}, panghalịp na pananọng) in der Grundform. Mit sino werden Personen erfragt [1], sein Gegenstück für Dinge ist anọ [2]. Da mit diesen Pronomen das Prädikat erfragt wird, bezeichnen wir sie als AY-Formen. Die entsprechenden SA-Pronomen sind kanino für Personen [3] und saạn (sa) für Dinge [4] {8-4.6 (5)}. Die SA-Interrogativpronomen können in Verbindung mit Präpositionen verwendet werden [5], nasaạn (sa) ist eine Interrogativpräposition [6]. Das NG-Interrogativpronomen nino wird selten verwendet [7], da es als enklitisches NG-Pronomen nicht an den Satzanfang gestellt werden kann. Für die Interrogativpronomen lässt sich folgendes Schema aufstellen, in dem auch die Pluralformen mit Stammdoppelung aufgenommen sind.
ANG | AY | NG | SA | ||
Singular und Plural | Personen | Nicht vorhanden | sino | nino | kanino |
Dinge | anọ | Nicht vorhanden {*} | saạn [nasaạn] | ||
Plural | Personen | sinu-sino | ninu-nino | kani-kanino | |
Dinge | anụ-anọ | Nicht vorhanden | Nicht vorhanden | ||
{*} Seltener werden Formen mit Bestimmungswörtern wie ng anọ gebildet. |
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