9 Adjektive und Adverbien
(Datei 9/3)
9-6 Potenzialadverbien (Modalwörter)
9-6.1 Potenzialadverbien in Verbphrasen
(1) Eine Gruppe von Adverbien modifizieren Verben so stark, dass keine Tätigkeit, sondern
der Wunsch, das Bedürfnis, der Zwang o.Ä. nach dieser Tätigkeit ausgedrückt wird bzw.
das Gegenteil davon [1-3]. Aus dem Täter wird ein 'Erwäger' (Schlüssel für Fokus und Funktion
{/fa},
tagaakala {*}). Daneben
können der 'potenzielle Täter' (Schlüssel {../fg}
tagagawạng pangmarahil
und das 'potenzielle Tatobjekt'
(Schlüssel {../ft},
tagatiịs na pangmarahil) dargestellt werden. Diese Adverbien entsprechen semantisch den
europäischen Modalverben, sind in der filipinischen Sprache jedoch keine Verben
{9A-611 Θ}. Wir nennen diese Adverbien
'Potenzialadverbien' (Schlüssel {AH},
pang-abay na
pangmarahil).
{*} = Fokus und Funktion
{/fa} beschreiben die potenziale Benutzung des Verbs, jedoch
nicht das Verb an sich.
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[1] | Naku'y sa ina mo dapat kang
magpaliwanag. {W Bulaklak 8.13} Oh, das musst du deiner Mutter erklären. |
[2] | Minsạn ay gustọ ko na siyạng
sisihin. {W Damaso 4.4}
Manchmal möchte ich ihr einen Vorwurf machen. |
[3] | Kailangang lumikas na tayo rito.
{W Aesop 3.4.2} Wir müssen hier
weggehen. |
Fettdruck = Potenzialadverb. Unterstreichung =
Erwäger. |
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Modalwörter in der Linguistik → {9A-612 }
(2) Da die Tätigkeit nicht wirklich ausgeführt wird, wird statt
einer Zeitform in der Regel der Infinitiv verwendet. Potenzialadverbien stehen vor dem Verb,
zwischen beiden steht im Allgemeinen eine Ligatur;
die Potenzialadverbien bilden Subjunktphrasen. Zwischen Potenzialadverb und Verb können
nichtpronominale Argumente des Verbs gestellt werden. Wegen der Analogie zum Interklit
bezeichnen wir diese Gebilde als 'Interpotenzial' {9-6.1.1}.
(3) Potenzialadverbien können nicht nur mit Verben verwendet
werden. Sie bilden auch Gebilde, bei denen sie sich wie Substantive [4],
Adjektive [5] oder wie "echte" Adverbien [6] verhalten.
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[4] | Kailangan ko ang tulong mo. Ich brauche deine
Hilfe. |
[5] | Isạng kailangang kondisiyọn. Eine
notwendige Bedingung. |
[6] | Maaaring nasa bahay siyạ. Es kann
sein, dass sie im Haus ist. | |
(4) Die Potenzialadverbien sind bezüglich ihrer Syntax in zwei
Gruppen einzuteilen. Eine Gruppe mit 'nominalem Verhalten' verhält sich ähnlich wie Nomina.
Abweichend davon sind die Potenzialadverbien mit 'nichtnominalem Verhalten'.
(5) Auffallend sind die morphologischen Unterschiede der
Potenzialadverbien. Neben den zwei spanischen Lehnwörtern
gustọ und
puwede besitzt die Gruppe Wörter ohne
Affigierung. Das Potenzialadverb maaari
entspricht einer Verbform, kailangan
hat die Struktur eines affigierten Substantives (obwohl es den dazu gehörigen Stamm
ilang vermutlich nicht gibt) und
huwạg steht in morphologischer Verbindung
zu hindị.
9-6.1.1 Interpotenzial
(1) Beim 'Interpotenzial'
(panggitahịl) wird
zwischen Potenzialadverb und Verb ein Objunkt oder das Subjekt gesetzt, wir sprechen von
Objunktinterpotenzial (Schlüssel {GHW}) bzw.
Subjektinterpotenzial (Schlüssel {GHT}). Diese
Phrasen behalten ihre Bestimmungswörter, und vor das Verb wird eine Ligatur gesetzt, die
nicht entfallen kann [1-4]. Diese Ligatur stammt vom Subjunkt des Potenzialadverbs.
(2) In [1-4] bildet das Subjekt den Interpotenzial.
Ein Objunktinterpotenzial wird nur für den Erwäger gebildet [5 6]. In [7] bilden Erwäger und
potenzieller Täter den Interpotenzial, der Täter folgt dem Erwäger. Werden Interpotenzial
und Interklit in einem Satz gleichzeitig gebildet, so stehen Interklitpronomen vor den
Interpotenzialphrasen [2 4]; wie bei Interklitkurzwörtern untereinander gilt hier ebenfalls
die Regel "kurz vor lang".
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[1] | Hindị puwede si Kikong pumuntạ sa
Lipạ. Kiko kann nicht nach Lipa gehen. |
{GHT} {AH/DN} {P-T/fa} {DT} |
[2] | Gustọ ko ang aklạt na itọng
basahin ni Juạn. Ich möchte, dass Juan dieses Buch liest. |
{GHT} {AH/N} {P-T/ft} {DB} |
[3] | Puwede ang pahayagạng
basahin ni Miguel. Miguel kann die Zeitung lesen. |
{GHT} {AH/DN} {P-T/ft} {DB} |
[4] | Ayaw ko si Armand na magluto ng
suman. Ich mag nicht, dass Armand Reiskuchen kocht. |
{GHT} {AH/N} {P-T/fg} {DT} |
[5] | Parang ayaw ni Bayaning pag-usapan
pa si Goyo. {W Ulan 20.25}
Als ob Bayani noch nicht über Goyo reden möchte. |
{GHW} {AH/N} {P-W/fa} {DB} |
[6] | Ayạw ng inạ ng kanyạng amạ
na magịng asawa ang nanay niyạ.
{W Angela 3.9} Die Mutter ihres
Vaters wollte nicht, dass ihre Mutter [seine] Frau wird. |
{GHW} {AH/N} {P-W/fa} {DT} |
[7] | Gustọ ni Nanay si Kikong
matulog. Mutter möchte, dass Kiko schläft. |
{GHW} {AH/N} {P-W/fa} {DT} {GHT} {P-T/fg} |
Fettdruck = Interpotenzial. |
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9-6.1.2 Nominales Verhalten
(1) Eine Gruppe der Potenzialadverbien zeigt ein Verhalten, das wir als nominal bezeichnen
(Schlüssel {AH/N},
gawịng makangalan).
Ist das Verb ein Aktivverb, wird die Syntax erheblich
geändert; das Subjekt (der zum Erwäger gewordene Täter) wird zu einem Objunkt, das dem
Potenzialadverb zugeordnet und damit Teil des Prädikats wird [1-3]. Der Satz wird subjektlos.
Falls das Aktivverb bereits ein Objunkt besitzt (in der Regel das potenzielle Tatobjekt),
besitzt der Satz nun zwei Objunkte (in Satz [3b] ist bata der Erwäger und
manggạ das potenzielle Tatobjekt). Damit rücken diese Potenzialadverbien in
die Nähe von Nomina mit einer oder zwei Objunktphrasen.
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[1] | Potenzialadverb | Ligatur | Aktivverb |
Erwäger | Tatobjekt |
| {AH/N} | {L} | {D20/f0/fa|ft} |
{P-W/fa} | {P-W/ft} |
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[2] | [a] Natutulog na si Kiko. Kiko schläft
(jetzt). |
| [b] Gustọng matulog ni Kiko. Kiko möchte
schlafen. (Kein Tatobjekt.) |
[3] | [a] Kumakain ng manggạ ang bata.
Das Kind isst eine Mango. |
| [b] Gustọng kumain ng bata ng
manggạ. Das Kind möchte gern Mangos essen.
(Zwei Objunkte: ng bata ist Erwäger und
ng manggạ das potenzielle Tatobjekt.) |
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Ist das Verb ein Passivverb und der Täter/Erwäger bereits ein Objunkt, tritt keine
Änderung der Syntax ein [4-6]. Vorzugsweise werden mit nominalen Potenzialadverbien
Passivverben verwendet [5 6]. Eine Änderung der Syntax mit Verlust des Subjekts findet nicht
statt.
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[4] | Potenzialadverb | Ligatur | Passivverb |
Erwäger | Tatobjekt |
| {AH/N} | {L} | {DB10/ft|fa} | {P-W/fa} |
{P-T/ft} |
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[5] | [a] Kinain ng bata ang manggạng
iyọn. Das Kind isst die Mango da. |
| [b] Gustọng kainin ng bata ang
manggạng iyọn. Das Kind möchte diese Mango essen.
(Keine Veränderung des Subjekts.) |
[6] | Ayaw pag-usapan ni Bayani si
Goyo. Bayani möchte nicht über Goyo reden. |
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Nominal verhalten sich die Potenzialadverbien
ayaw,
gustọ,
alạm,
ibig,
nais. Hinzu
kommen mit Einschränkungen kaya,
ugali und
hilig. Nominal und nichtnominal wird
kailangan verwendet.
(2) Das Potenzialadverb kann Bezugswort für
einen Interklit sein, in der Regel für einen Objunktinterklit [7 8], seltener für Objunkt-
und Subjektinterklit [9].
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[7] | Alạm mo ba, gustọ kong magịng
malaya? {W Estranghera 3.4} Weißt du, ich möchte wie die Vögel frei
sein. | {GGW} |
[8] | Gustọ kong marinịg ang mga salitạng
ginagamit ng mga taganayon. {W Ulan 20.5} Ich möchte die Sprache der Landleute [Dörfler]
hören. | {GGW} |
[9] | Gustọng-gustọ ko iyọng
malaman. {W Nanyang 11.15} Ich möchte das wissen.
(iyon ist Tatobjekt.) |
{GGW} {GGT} |
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(3) In [10-12] wird ein Objunktinterpotenzial gebildet; zwischen
Potenzialadverb und Verb wird das Objunkt (Erwäger) gestellt. Das Objunkt vor dem Verb
besitzt eine Ligatur.
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[10] | Gustọ ng batang matulog. Das Kind möchte
schlafen. |
{GHW} |
[11] | Gustọ ng batang kainin ang manggạng
iyọn. Das Kind möchte die Mango da essen. |
{GHW} |
[12] | Parang ayaw ni Bayaning
pag-usapan pa si Goyo. {W Ulan 20.25}
Als ob Bayani noch nicht über Goyo reden möchte. |
{GHW} |
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(4) In obigen Sätzen und in [13b] ist der Erwäger auch der
potenzielle Täter. In Sätzen mit nominalem Potenzialadverb und Aktivverb ist kein Subjekt
mehr vorhanden. Diese Sätze können ein neues Subjekt erhalten, um neben dem Erwäger auch
einen vom Erwäger abweichenden potenziellen Täter darzustellen [13c 13d 13e]; das Subjekt
kann einen zweiten Interklit bilden [13e]. In Sätzen mit Passivverb kann der potenzielle
Täter durch ein zusätzliches Objunkt ausgedrückt werden [14b].
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[13] | [a] Natutulog si Kiko. Kiko schläft. |
| [b] Gustọng matulog ni Kiko. Kiko
möchte schlafen. |
| [c] Gustọ ni Nanay na matulog si
Kiko. Mutter möchte, dass Kiko schläft. (Erwäger ist ni
Nanay, potenzieller Täter si Kiko.) | {GHW} |
| [d] Gustọ niyạng matulog si Kiko.
Sie möchte, dass Kiko schläft. | {GGW} |
| [e] Gustọ niyạ akong
maligong mabuti. Sie möchte, dass ich gründlich bade. |
{GGW} {GGT} |
[14] | [a] Ibig ng Admiral na patayịn ang
mga tulisạn-dagat. Der Admiral möchte die Seeräuber
töten. (Erwäger und auch potenzieller Täter ist ng
Admiral.) | {GHW} |
| [b] Ibig ng Admirạl patayịn ng
kahit sino ang mga tulisạn-dagat.
Der Admiral möchte, dass jemand die Seeräuber tötet. (Erwäger ist
ng Admiral und potenzieller Täter ng kahit sino.) |
{GHW} |
Fettdruck = Erwäger. Unterstreichung =
Potenzieller Täter. | |
Werden Interklit und Interpotenzial gebildet, folgt die Phrase des Interpotenzials
dem Kurzwort des Interklits. [15a 16]. Wenn zweifacher Interpotenzial gebildet wird, steht
der Erwäger zuerst [15b].
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[15] | [a] Gustọ niyạ si Kikong
matulog. Sie möchte, dass Kiko schläft. |
{GGW} {GHT} |
| [b] Gustọ ni Nanay si Kikong
matulog. Mutter möchte, dass Kiko schläft. |
{GHW} {GHT} |
[16] | Gustọ ko ang aklạt na itọng
basahin ni Juan. Ich möchte, dass Juan dieses Buch liest. |
{GHW} {GHT} |
Fettdruck = Erwäger (Objunkt). Unterstreichung =
Subjekt. | |
(5) In den obigen Beispielen und in [17a] ist das Potenzialadverb
Bestandteil des Prädikats. Wegen der Symmetrie von Prädikat und Subjekt
können diese getauscht werden (sofern der Satz ein Subjekt besitzt). Davon wird
vorwiegend in Fragesätzen Gebrauch gemacht [17b], seltener in den Antwortsätzen [18].
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[17] | [a] Gustọ niyạng kainin ang
mangga. Er möchte die Mango essen. |
| [b] Anọ ang gustọ niyạng
kainin? Was möchte er essen? |
[18] | Iyọng manggạ ang gusto niyang
kainin. Die Mango da möchte er essen. |
Fettdruck = Prädikat.
Unterstreichung = Subjekt. |
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9-6.1.3 Nichtnominales Verhalten
(1) Bei nichtnominalem Verhalten (Schlüssel {AH/DN}, gawịng
di-makangalan) wird
das Subjekt durch das Potenzialadverb nicht verändert [1a|b 2]. Nahezu ausschließlich
nichtnominal verhalten sich maaari,
puwede,
huwạg
und dapat. Nichtnominal und nominal wird
kailangan verwendet. Aktiv- und
Passivverben werden gleichermaßen mit nichtnominalen Potenzialadverbien verwendet.
Bei diesen Potenzialadverbien können Erwäger und potenzieller Täter nicht
getrennt werden.
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[1] | [a] Natutulog na si Kiko. Kiko schäft
(jetzt). |
| [b] Dapat nang matulog si Kiko.
Kiko muss jetzt schlafen. |
[2] | Puwede bang dikdikịn mo na lang akọ sa
lusọng. {W Unggoy at Pagong}
Kannst du mich in einem Mörser zermalmen. |
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(2) Nichtnominale Potenzialadverbien können einen Interklit bilden
[3]. Bei Personalpronomen wird dieser nahezu regelmäßig
gebildet [3a 3c]. Das oder die Interklitpronomen stehen in der Regel vor dem
Potenzialadverb, wenn vor diesem ein geeignetes Interklitbezugswort steht [4 5].
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[3] | [a] Puwede niyạng basahin ang
pahayagạn. Er kann die Zeitung lesen. |
| [b] Puwede itọng basahin ni
Miguel. Miguel kann das lesen. |
| [c] Puwede niyạ itọng basahin.
Er kann das lesen. |
[4] | Miss Isha, hindị ko na kayọ puwedeng
abalahin pa. {W Nanyang 13.3} Frau Isha, ich kann Sie nicht länger
belästigen. |
[5] | Hindị kasị akọ maaaring
lumạgpas sa panahọng itinakdạ sa akin ng
aming dakilang hari. {W Samadhi 4.4} Weil ich die Zeit nicht
verstreichen lassen darf, die mir von meinem großen König zugewiesen ist. |
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(3) Auch bei nichtnominalem Verhalten können Argumente des Verbs
zwischen Potenzialadverb und Verb gestellt werden, also ein Interpotenzial gebildet werden
(Erwäger in [6], Tatobjekt in [7]).
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[6] | Dapat si Kiko na matulog. Kiko muss jetzt
schlafen. | {GHT} {DT} {P-T/fa} |
[7] | Puwede ang pahayagạng basahin
ni Miguel. Miguel kann die Zeitung lesen. |
{GGT} {DB} {P-T/ft} |
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(4) In den obigen Beispielen ist das Potenzialadverb Bestandteil
des Prädikats. Wegen der Symmetrie von Prädikat und Subjekt
können diese getauscht werden [8].
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[8] | Walạ ni sinumạng tao ang
maaari kong malapitan. {W Damaso 4.3} Keine Menschenseele konnte ich ansprechen. |
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9-6.2 Potenzialadverbien als Substantive
In verblosen Sätzen können nichtnominale Potenzialadverbien als Substantive verwendet
werden (Schlüssel {N//AH}). Der potenzielle Täter
{*} wird zu einem Attribut des Potenzialadverbs (Objunkt),
das als Substantiv verwendet wird und das Prädikat oder Subjekt des Satzes bildet.
- Wenn das potentielle Tatobjekt nicht bestimmt oder nicht bekannt ist,
wird es ein zweites Objunkt [1a]. Der Satz ist subjektlos.
- Das potenzielle Tatobjekt ist das Subjekt des Satzes, wenn es bestimmt ist [1b 2a 2b].
- Das Potenzialadverb kann das Subjekt des Satzes bilden [3].
- Bei dem Potenzialadverb ayaw ist das potenzielle Tatobjekt häufig ein
Adjunkt [4a] (und niemals ein Objunkt, wenn es sich um eine Person handelt [4b]); der Satz
ist subjektlos.
- Das Potenzialadverb wird als Substantiv in einer Existenzphrase verwendet
[5a 5b] {12-4.3 (3)}.
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[1] | [a] Gustọ ko ng kẹndi.
(Bakạ walạng kendi.) Ich möchte ein
Bonbon (vielleicht gibt es keine Bonbons). |
| [b] Gustọ ko ang kẹndi.
(May kẹndi.) Ich möchte das Bonbon. (Bonbons sind
vorhanden). |
[2] | [a] Gustọ ko ang ugali ni Fely.
{W Nanyang 22.27}
Ich mag das Verhalten von Fely. |
| [b] Kailangan mo ang pahingạ.
{W Dayuhan 3.12} Du brauchst eine
Pause. |
[3] | Iyọn ang gustọ ko.
{W Cao 2013 3.15}
Ich möchte das so. |
[4] | [a] Ayaw ko sa iyọ. [b] Ayaw kita.
Ich mag dich nicht. |
[5] | [a] Sino ang may gustọ ng kapẹ? Wer
möchte Kaffee? |
| [b] Akọ ang may gustọ ng kapẹ. Ich
möchte Kaffee. |
Fettdruck = Potenzialadverb als Substantiv.
Unterstreichen = Potenzieller Täter. |
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{*} Genau genommen
gibt es wegen des fehlenden Verbs keine Argumente.
9-6.3 Potenzialadverbien als Adjektive und Adverbien
Potenzialadverbien mit nichtnominalem Verhalten können als Adjektiv (Prädikat) [1] oder
als echtes Adverb (Attribut innerhalb des Prädikats) in Sätzen ohne Verb [2-5] verwendet
werden. In Sätzen mit Verb als Prädikat betrachten wir Potenzialadverbien als echte
Adverbien, wenn Vorgänge in der Vergangenheit oder Zukunft
kommentiert werden [6].
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[1] | Puwede na siguro 'yong lumang
evening dress ko. {W Karla 5.206}
Mein altes Abendkleid geht schon [dafür]. |
[2] | Maaaring maliliịt na hakbang ang
gawịn. {W Cao 2007 3.23}
Möglicherweise kleine Schritte werden gemacht. (Nominalphrase als
Prädikat.) |
[3] | Maaaring hindị na niyạ
kasama itọ. {W Karla 5.206} Er konnte nicht mehr ihr Kollege sein.
(Nominalphrase als Prädikat.) |
[4] | Maaaring nakaugạt itọ sa
lupa mịsmo ng Pilipinas.
{W Salazar 2006 2.2´1.2}
Das kann auf philippinischer Erde selbst seine Wurzel haben.
(Adjektivphrase als Prädikat.) |
[5] | Maaaring nasa ibabạ lamang
itọ ng langit. {W Ambrosio 2006 1.3.2} Das kann nur unter dem Himmel sein.
(Präpositionalphrase als Prädikat.) |
[6] | Maaaring binasa na niyạ ang liham
ko. Möglicherweise hat er meinen Brief gelesen. |
Fettdruck = Adjektiv bzw. Adverb.
Unterstreichen = Kernwort des Prädikats. |
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Bei { Aganan 1999 p. 75}
werden Phrasen wie in Satz [1] pariralang
modal genannt.
9-7 Verneinung in der filipinischen Sprache
(1) Die Verneinung wird realisiert durch das allgemeine Verneinungswort
hindị, das dann verwendet wird, wenn
keine spezifische Verneinung möglich ist:
- Adverb hindị (allgemeines Verneinung).
- Spezifische Verneinung
- Präfix di- vor Adjektiven.
- Existenzwort walạ.
- Potenzial- und andere Adverbien, die semantisch eine Verneinung beinhalten (Beispiel
ayaw).
(2) Die Verneinung wird mit dem Adverb
hindị
ausgedrückt, wenn eine Tätigkeit, Eigenschaft oder ein Umstand verneint wird.
hindị ist proklitisch und erhält keine Ligatur
{5A-221 (1)}. Mit hindị
werden Inhaltswörter [1-3] und Phrasen [4] verneint. Häufig ist es Interklitbezugswort [2].
Adjektive können mit dem Präfix di- (mit Bindestrich) verneint werden [5]. Das
verkürzte Wort di kann als Interklitbezugswort dienen [6].
|
[1] | Hindị maiwasang sumalimbay
sa gunitạ ni Oden ang mga tanawin ng gamasạn.
{W Anak ng Lupa 2.5} Oden musste
sich an die Aussichten auf die grünen Felder erinnern [konnte nicht
vermieden werden, in der Erinnerung zu gleiten]. {6A-722 Σ} |
[2] | Iyạn ang hindị ko kayang
gawịn. {W Daluyong 15.20} Das bringe ich nicht fertig [fähig zu
machen]. |
[3] | Hindị kapiling ang mga magulang,
hindị palạ. {W Estranghera 3.8} Meine Eltern stehen mir nicht nahe [nahe
Personen]. |
[4] | Hindị sa akin, kundị kay
Amạ, dapat ipagbilin ang gayọn.
{W Dayuhan 3.8} Nicht mir, sondern
Vater muss ein solcher Auftrag erteilt werden. |
[5] | Sa di-kalayuang ilog ay
namataạn n'ya kaagạd si Buwaya na
nagpapahingạ. {W Gubat 3.3}
In dem nahen Fluss sah er sofort das Krokodil, das sich [dort] ausruht. |
[6] | Di pa siya dumating.
{W Anak ng Lupa 3.6} Er ist noch
nicht angekommen. |
|
(3) Mit dem Existenzwort
walạ wird eine Verneinung ausgedrückt,
wenn das Vorhandensein [7 8] verneint wird; walạ ist hier die Verneinung
des das Vorhandensein ausdrückenden may, mayroọn. Mit walạ
als Adjektiv wird die Anwesenheit verneint [9]; walạ ist auch die
verneinende Antwort auf Entscheidungsfragen mit may oder
mayroọn [10].
|
[7] | Ngumitị lang ang babae, walạng
anumạng sinabi. {W Nanyang 11.4} Die Frau lächelte nur und sagte nichts. |
[8] | Hindị akọ nakakapaglaro gaya
nilạ, walạ akọng manyika o anumạng
uri ng laruạn, walạ akọng
kaibigan. {W Material Girl 3.2} Ich konnte nicht spielen wie sie, ich hatte keine
Puppen und kein anderes Spielzeug, ich hatte keine Freundinnen. |
[9] | Ngunit wala sa loob ko ang paghanga sa
magagandạng tanawin.
{W Nanyang 21.2} Aber in
meinem Inneren war keine Bewunderung für die schöne Landschaft. |
[10] | Mayroọn ba tayong tubig?
Walạ.Gibt es [bei uns] Wasser? Nein. |
|
9-8 Gesprächswörter
Wir verstehen unter Gesprächswörtern (salitạng pang-usapan)
Kurzwörter oder Phrasen, die syntaktisch nicht in den Satz integriert sind. Im Allgemeinen
sind sie semantisch zum Verständnis des Satzes nicht erforderlich {9A-801}. Sie können eine besondere Intensität, Hervorhebung, Abschwächung,
Zweifel o.Ä. ausdrücken. Zu diesem Zweck verwendet die filipinische Sprache:
- Adverbien wie oo, palạ [1 2b 2c].
Die Adverbien na und pa sollten nicht als
Gesprächswörter betrachtet werden, da sie als aspektale Adverbien wesentliche
Funktionen erfüllen {9-4.1.1}.
- Interjektionen wie a, ay, e, hay, naku, o [2a 3].
- Seltener Konjunktionen [4] (z.B. kasi).
- Kurze Phrasen wie di ba [5].
Besonders häufig finden sich Gesprächswörter in der Umgangssprache.
Interjektionen werden bevorzugt am Satzanfang oder -ende verwendet.
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[1] | [a b] Oo, nakatulog palạ akọ
nang ilạng minuto. {W Madaling Araw 3.7} Ja, ich konnte doch paar Minuten
schlafen. |
[2] | [a b c] Sus, piso lang
palạ! {W Piso 3.1}
Ach, nur ein Peso. |
[3] | E, di nalugi na 'kọ?"
{W Piso 3.3} Ich soll doch nicht
etwa einen Verlust machen? |
[4] | Kasi, nadinịg ko du'n sa
bahay na tinitirhạn ko, sabi
birthday ko daw ngayọn. {W Piso 3.5} Ach, das habe ich da, wo ich wohne, gehört, sie sagten,
heute sei mein Geburtstag. |
[5] | "Chris, di bạ sabi mo, parang
kayọ 'yung piso?" {W Piso 3.6} Chris, sage doch bitte, ist dieser Peso wie ihr? |
|
Syntax der filipinischen Sprache
Ende 9 Adjektive und Adverbien (Datei 9/3)