2A Anhang zu Prädikat und Subjekt   (•• 2A)

{2A-101}   Verwendung des Begriffs paniyak für das Subjekt

In der traditionellen filipinischen Grammatik wurde das Wort simuno für das Subjekt verwendet. Dieser Begriff ist nicht sehr zutreffend, wenn man ihn im Sinne von pasimuno ng kilos 'Auslöser der Tätigkeit' betrachtet; er ist auf das Subjekt im Aktivsatz beschränkt.

In der neueren Grammatik wurde das Wort simuno durch paksạ ersetzt. Die allgemeine Bedeutung des Wortes paksạ ist 'Gesprächsgegenstand'. Damit wurde das gleiche Problem wie in der englischen Sprache mit dem Wort 'subject' geschaffen, das u.a. zwei Bedeutungen besitzt ('subject of a clause' als syntaktischer Begriff und pinag-uusapan 'subject of a story' als semantischer Begriff).

Bei { Schachter 1972 p. 60} wird der Begriff 'subject' durch 'topic' ersetzt: 'One of the chief distinctions between the Tagalog topic and the English subject is that the topic never expresses a meaning of indefiniteness while a subject may or may not.' (vgl. auch { Katagiri 2006}).

Zur Vermeidung der oben angeführten Schwierigkeiten bilden wir das Wort paniyạk für das grammatische Subjekt wegen dessen Bestimmtheit (katiyakạn).


{2A-102 }   Subjekt und Nominalphrase, Funktion von ang

Vorbemerkung
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf Subjekt und Nominalphrase. Sie gelten nicht für substantivisch verwendete Partizipien und Adjektive.

(1) Wir zitieren { Bloomfield 1917} § 55: 'Full words act not only as attributes, but also as subject and predicate, and any full word may, in principle, be used in any of these three functions.' Wir übertragen diese Aussage in unsere Terminologie: "Nahezu jede Inhaltsphrase kann Prädikat oder Subjekt im filipinischen Satz bilden."

(2) Andererseits wird das Subjekt der filipinischen Sprache häufig mit einem Nomen identifiziert. Bereits bei { Bloomfield 1917} finden wir in § 88: 'The subject of a sentence is always an object expression' ('object expression' entspricht etwa der Nominalphrase). Ist das Subjekt kein Nomen an sich, so wird es "nominalisiert" ('objectivized'). Zitat aus § 104 (wo ein Tausch von Prädikat und Subjekt beschrieben wird): 'The transient part of the sentence (etwa das Verb) being put into object construction and used as subject'.

Es ist dann naheliegend, das Wort ang dem Nomen (und nicht dem Subjekt) zuzurechnen; in § 61: 'When a word or phrase denotes an element of experience viewed as an object, it is, with certain exceptions, preceded by the atonic particle ang'. Zu diesen Ausnahmen zählen:

(3) Der Gedanke der "Nominalisierung" findet sich ebenfalls bei anderen Autoren. Wir zitieren { Schachter 1972 p. 150}:

'In a derived sentence, then, an adjectival or verbal may occupy virtually any sentence position that, in a basic sentence, is occupied exclusively by an unmarked noun: An adjectival or verbal used as something other than an unmarked predicate or a modifier is said to be nominalized, or a nominalization. Tagalog adjectivals and verbals undergo no change of form when they are nominalized.'

Ähnliches finden wir bei { Aganan 1999}.

'Ayon naman sa makabagong gramatika na batay sa estruktural pagkakabuo, tumutukoy ang pangngalan sa anumang salitang isinusunod sa mga panandang ang/ang mga, ng/ng mga, sa/sa mga, si/sina, ni/nina, kay/kina.' (p. 22) Entsprechend der modernen Grammatik, die dem strukturellen Bauprinzip gemäß ist, werden alle Wörter, die auf die Bestimmungswörter ang/ang mga, ng/ng mga, sa/sa mga, si/sina, ni/nina, kay/kina folgen, als Substantive betrachtet.
'Laging pariralang nominal ang paksa ng pangungusap sa Filipino. Nanganagahulugan ito na laging may nauunang pananda o marker (ang, si/sina) ang paksa, kung hindi ito panghalip.' In Filipino ist das Subjekt des Satzes stets eine Nominalphrase. Das heißt, dass das Subjekt stets ein vorangehendes Bestimmungswort oder einen Markierer besitzt, wenn es kein Pronomen ist.
'Ginagamit ang ang sa anumang bahagi ng panalita na ginawang nominal, maging ito ay pangngalan, pang-uri, pang-abay, o maging pararilang modal, eksistensiyal, o preposiyonal.' (p. 75) ang wird mit jeder Wortart oder Phrase verwendet, die nominal geworden ist; das werden Substantive, Adjektive, Adverbien oder modale, existentielle und präpositionale Phrasen.

Beide Autoren distanzieren sich offenbar etwas von diesen Aussagen; bei Schachter steht einschränkend 'is said to be' und bei Aganan 'ayon naman sa makabagong gramatika na batay sa estruktural pagkakabuo', beides ohne Quellenangaben. Bei { Schachter 1972} wird ausführlich die Bestimmtheit des Subjekts betrachtet; jedoch wird die Frage nach der Bestimmtheit von nominalisierten Subjekten nicht gestellt.

(4) In konventionellen Grammatikbüchern sind Erklärungen zu ang häufig undeutlich. So finden wir in { Villanueva 1868/1998 vol. 4 p. 56 f.}:

'Ang mga pangngalan ay sinasamahan ng isa o dalawang salitang tinatawag na pantukoy.'Substantive werden von einem oder zwei Wörtern begleitet, die Artikel genannt werden.
'Ang mga pantukoy na ang, ang mga, si at sina ay mga pananda sa simuno ng pangungusap.'Die Artikel ang, ang mga, si und sina sind Markierer für das Subjekt des Satzes.

{ Santiago 2003-B p. 228} fasst beides in einem Satz zusammen.

'Ang mga pananda ng pambalarilang gamit ng isang salita [sa loob ng pangungusap] ay ang mga pantukoy na si, sina, ang at ang mga, …' Die Markierer für die grammatische Funktion eines Wortes [innnerhalb eines Satzes] sind die Artikel si, sina, ang und ang mga.

(5) Das in {1A-633 } dargestellte ang - ng - sa Paradigma der Nominalphrasen setzt voraus, dass ang der Nominalphrase zuzurechnen ist. Die "Nominalisierung" passt nicht zu diesem Schema.

(6) Wir haben weder bei Bloomfield noch bei anderen Autoren eine Begründung dafür gefunden, warum alle ang Phrasen Nominalphrasen sein sollen, zumal 'Tagalog adjectivals and verbals undergo no change of form when they are nominalized.' (Zitat in Absatz (3)). Auch unsere eigenen Studien haben keine Hinweise in diese Richtung erbracht. Im Allgemeinen wird die Wortart nicht verändert, wenn das Wort in einer anderen syntaktischen Funktion verwendet wird.


{2A-211 }   ay als Bestimmungswort

(1) Die Einordnung von ay als Bestimmungswort wird - vor allem in älteren Quellen - nicht uneingeschränkt geteilt.

(2) Bei { Bloomfield 1917 § 53} steht: 'The particle 'y expresses the predicative relation' (Im entsprechenden Beispielsatz steht 'y statt ay.) und bei { Himmelmann 2005 p. 9} 'The predicate marker ay signals the beginning of the predicate'.

(3) In anderen Quellen wird ay dem Satz als Ganzes zugeordnet. Lopez spricht von einer 'linguistic copula' { Lopez 1941 p. 264} oder einem 'particle (equalizing sentence)' { Lopez 1940 p. 117}.

(4) Im Wörterbuch von L.J. English { LJE ay} wird phänomenologisch beschrieben, wenn nach einer unabhängigen Phrase oder einem Teilsatz ay vor dem Prädikat steht:

'ay2 ligature used instead of a comma, as Bukas ay magpasyál tayo, which could also be: Bukas, magpasyál tayo: Tomorrow let's take a walk (go for a short trip).'

(5) Bei { Villanueva 1968/1998 vol. 4 p. 71} wird ay als ein Verbindungs- oder Hilfsverb (pandiwang pang-angkọp bzw. pandiwang pantulong) betrachtet. Bei { Santiago 2003-B p. 231} wird eine Untergruppe der panandạ (Bestimmungswörter) eingeführt mit der Bezeichnung pangawing (Verbindungswörter), zu der als einziges Wort ay gehört und das als bilang pananda ng ayos ng pangungusap als Markierer der Reihenfolge im Satz dient.


{2A-231 }   Tausch von Prädikat und Subjekt

(1) Die Darstellung von { Bloomfield 1917} in § 55 kann als Voraussetzung für die Möglichkeit des Tausches von Prädikat und Subjekt gesehen werden: 'Full words act not only as attributes, but also as subject and predicate, and any full word may, in principle, be used in any of these three functions.'

(2) Ein weiterer Hinweis in unsere Richtung findet sich bei { Lopez 1941 p. 267 f., § 156}:

 
'[6a]Akọ'y guro.  Guro akọ.  I am (a) teacher. (Teacher I.)  I am a teacher.
[6b]Ang guro'y akọ. Akọ ang guro. (The teacher is I.) I am the teacher. (I the teacher.) I am the teacher.
[7a]Itọ'y paaralạn.  Paaralạn itọ.  This is (a) schoolhouse. (Schoolhouse this.)  This is a schoolhouse.
[7b]Ang paaralạn ay itọ.  Itọ ang paaralạn.  (The schoolhouse is this.) This is the schoolhouse.  (This the schoolhouse.) This is the schoolhouse.

Various types of words may be used either as subject or as predicate. In [6a], a personal pronoun is subject to a predicative common noun which in [6b] has changed places as well as in use; a demonstrative pronoun can also be a subject [7a] or a predicate [7b].'


{2A-232 }   Tausch von Prädikat und Subjekt und europäische Sprachen

(1) Der Tausch von Prädikat und Subjekt in der filipinischen Sprache ist eine Besonderheit, der eine Entsprechung in indoeuropäischen Sprachen fehlt. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Verständnis und bei Übersetzungen führen. Deshalb soll der Sachverhalt näher an einem einfachen Beispiel betrachtet werden.

In der filipinischen Sprache können die Begriffe pagọng und matalino in vier verschiedenen Aussagesätzen verbunden werden [1-4]. In europäischen Sprachen sind nur zwei Kombinationen möglich: 'Die Schildkröte ist klug.' und 'Klug ist die Schildkröte'. In den deutschen Sätzen ist das Substantiv 'Schildkröte' stets das Subjekt, und das Adjektiv 'klug' ist stets ein Teil des Prädikats.

Das Verständnis der filipinischen Sätze erfordert eine andere Betrachtung. Sowohl pagọng und matalino können das Prädikat oder auch das Subjekt sein. Da ebenfalls die Reihenfolge geändert werden kann, ergeben sich vier Möglichkeiten entsprechend den vier Satzformen in {13-2.3 Θ [1*-4*]}:

 
[1]Matalino ang pagong. {S-1/PT}{P-P=P-U} {P-T=P-N}
[2]Pagọng ang matalino. {S-1/PT}{P-P=P-N}{P-T=P-U}
[3]Ang pagong ay matalino. {S-1/TYP}{P-P=P-U}{P-T=P-N}
[4]Ang matalino ay pagọng. {S-1/TYP}{P-P=P-N}{P-T=P-U}
Fettdruck = Prädikat. Unterstreichung = Subjekt.

In den ersten beiden Sätzen wechseln Prädikat und Subjekt ihre Funktionen. Satz [3] ist eine nichtkanonische Umstellung von Satz [1], und Satz [4] von [2]. In einer indoeuropäischen Sprache sind nur Sätze ähnlich zu Satz [1] und [3] möglich, eine Entsprechung zu Satz [2] und [4] besteht nicht.

(2) Bei Übersetzungen in europäische Sprachen wird häufig versucht, Entsprechungen zu den Sätzen [2] und [4] zu schaffen. Häufig werden Gebilde gewählt wie 'Die Schildkröte ist diejenige, die klug ist.' (vielleicht in Anlehnung an französische Fragen wie 'Est-ce que vous allez chez Legros?'). Damit wird jedoch das Problem nicht gelöst. Im deutschen Haupt- und Nebensatz bleibt die 'Schildkröte' das Subjekt und 'klug' das Prädikat im Nebensatz. Der Zusatz von 'diejenige' hat keinen Tausch von Prädikat und Subjekt bewirkt. Eine richtigere (aber keineswegs richtige) Übersetzung trägt der Tatsache Rechnung, dass in indoeuropäischen Sprachen Subjekte Nominalphrasen sind, sie lautet 'Das klug Seiende ist Schildkröte.'

(3) Bei Übersetzungen in die englische Sprache werden filipinische Verben gern mit englischen Partizipien übersetzt [5c 6b 6c] ('progressive', Verlaufsform). Dabei können zusammengesetzte Sätze entstehen [6b]. Übersetzungen wie [5c 6b] betrachten wir als nicht angemessen; vermutlich sind [5d 6c] zutreffender. In den Sätzen [7 8] bewirkt die Voranstellung des Prädikats keine besondere Betonung; Übersetzungen mit betonendem Teilsatz können als sinnentstellend angesehen werden [7c 8c].

 
[5][a] Araw-araw, kumakain akọ ng manggạ. [b] Araw-araw, akọ'y kumakain ng manggạ.
 [c] Everyday, I'm eating mangoes. [d] Everyday, I eat mangoes.
[6][a] Akọ ang kumakain ng manggạ.
 [b] I'm the one eating mangoes. [c] I'm eating mangoes.
[7][a] Isạng lobo ang nahulog sa balọn na walạng tubig. {W Äsop 3.1.1}
 [b] Ein Wolf fiel in einen Brunnen ohne Wasser. [c] Ein Wolf war derjenige, der in einen Brunnen ohne Wasser fiel.
[8][a] Wal ni sinumạng tao ang maaari kong malapitan. {W Damaso 4.3}
 [b] Keine Menschenseele konnte ich ansprechen. [c] Niemand war derjenige, den ich ansprechen konnte.

(4) { Lopez 1941 p. 38 ff.} bevorzugt in seinen Beispielsätzen regelmäßig die nichtkanonische Reihenfolge (was wir als westlichen Stil bezeichnen); die Satzmuster [3 4] überwiegen [9a 10a].

 
[9][a] Si Mayọn ay dumatịng. [b] 'The Mayon is arrived.' { Lopez 1941 p. 38}
[10][a] Ang dumatịng ay si Mayọn. [b] 'The one which arrived is (the) Mayon.' { Lopez 1941 p. 38}


{2A-301 }   Bestimmtheit in Filipino und in europäischen Sprachen

(1) Zwischen dem Subjekt in der filipinischen Sprache und in indoeuropäischen Sprachen besteht ein grundsätzlicher Unterschied; das filipinische Subjekt hat Bestimmtheit an sich, während in indoeuropäischen Sprachen Bestimmtheit durch besondere Maßnahmen erlangt wird, in der Regel durch Verwendung von bestimmten Artikeln ('der - die - das - die'; im Englischen der 'definite article the'), die die Bestimmtheit einer Nominalphrase anzeigen.

So ergibt sich eine Schnittmenge, bei der filipinisches ang indoeuropäischen bestimmten Artikeln entspricht. Außerhalb dieser Schnittmenge drücken in europäischen Sprachen bestimmte Artikel auch in Nominalphrasen, die nicht das Subjekt bilden, Bestimmtheit aus. Entsprechende filipinische Phrasen (etwa Objunkte und Adjunkte) können nicht mit Hilfe des Bestimmungswortes ang bestimmt gemacht werden. Ebenso – auf der anderen Seite außerhalb der Schnittmenge – wird in Filipino ang zur Subjektkennzeichnung verwendet, wenn das Subjekt kein Nomen ist. Entsprechende europäische Gebilde sind nicht möglich, da dort das Subjekt stets ein Nomen ist {2A-232 (2) }.

(2) Die filipinische Sprache besitzt keine besonderen Werkzeuge, um fehlende Bestimmtheit anzuzeigen. In den indoeuropäischen Sprachen erfüllen unbestimmte Artikel ('ein'; im Spanischen 'un - una - unos - unas') diesen Zweck. Da diese im Filipino fehlen, wird das Numelale isạ häufig (besonders im westlichen Stil {13-5.1}) als eine Art "unbestimmter Artikel" verwendet {8-7.2 (2)}. In der Regel erlaubt jedoch ein geeigneter Satzbau, die entprechende Nominalphrase z.B. als Prädikat oder als ein Objunkt unbestimmt zu lassen.


{2A-311 }   Bestimmtheit des Subjekts

(1) Bei { Lopez 1940 p. 111, 113} ist das 'Bekannte' ('known') das Subjekt und das 'Unbekannte' ('unknown') das Prädikat:

'Arrangement of a simple thought into a known (subject) and an unknown (predicate).'
'The participation of emotion, of suspense, is particularily clear in questions in which the unknown must always form the predicate.'

(2) Bei { Schachter 1972 p. 60} spielt die Bestimmtheit des Subjekts eine wichtige Rolle:

'One of the chief distinctions between the Tagalog topic and the English subject is that a topic never expresses a meaning of indefiniteness, while a subject may or may not.'

{2A-331 Σ}   Satzanalyse: Adverbiales ANG

Ngayọng akọ ay may sapạt nang edạd ngunit kauntịng kaalamạn, napạgtant kong ang pagkaling ng magulang ang tunạy kong hinahanap. {W Damaso 4.1}   Jetzt bin ich alt genug, habe nur wenig Kenntnis, und mir wird bewusst, dass ich in Wirklichkeit danach strebe, mich auf die Suche nach meinen Eltern zu machen.
[1] Ngayong ako ay may …  [2+3] napagtanto kong ang pagkalinga … hinahanap
{S-0/L/TYP} {S-Tb(S-0 S-L]}
  [2] napagtanto ko-  [3] -ng ang pagkalinga … hinahanap
{S-0/L/P0} {S-L/PT}

Der zusammengesetzte Satz besteht aus zwei voneinander unabhängigen Teilsätzen [1 2+3].

Der zweite unabhängige Teilsatz [2+3] besteht aus zwei Teilsätzen. [2] ist der übergeordnete subjektlose Teilsatz, dessen Subjekt der Ligatursatz [3] ist.

napagtantong hanapin sind verbundene Verben. Der Satz ist zusammengesetzt, weil das Subjekt tunay kong hinahanap des untergeordneten Teilsatzes nicht zu dem übergeordneten Verb passt {13-4.4.1}:
      Napagtanto ko ang tunay kong hinahanap.

[1] Ngayọng akọ ay may sapạt nang edạd ngunit kauntịng kaalamạn   Jetzt bin ich alt genug, habe nur wenig Kenntnis
ngayong ako ay may sapat nang edad ngunit kaunting kaalaman
{S-0/L/TYP}
ngayongakoay may sapat nang edad ngunit kaunting kaalaman
{P-L=P-A}{P-T=P-N} {P-P=P-OD}
may sapat nang edad ngunit kaunting kaalaman
{P-OD(OD P-N K P-N}
sapat nang edad  kaunting kaalaman
{P-N(U A/HG.L N)} {P-N(U.L N)}
ngayongakoaymay sapatnangedadngunitkaunting kaalaman
A.LHTTPODUA/HG.L NKU.LN
jetztichgenugschon AlteraberwenigKenntnis

Das Adverb ngayon aus der kanina Gruppe wird hier mit Ligatur verwendet {9-5.3 (1)}. Syntaktisch ist es ein Attribut zu ako (und damit Teil des Subjekts), während es sich semantisch auf den gesamten Teilsatz bezieht.

[2] napạgtant ko   mir wird bewusst 
napagtanto ko
{S-0/L/P0(P-P=P-D(DB P-W))}
napagtantoko
DB10/NTW.HT
bewusstich

Subjekt des Teilsatzes [2] ist der Ligatursatz [3] {2-4.9 (1)}.

[3] -ng ang pagkaling ng magulang ang tunạy kong hinahanap   dass ich in Wirklichkeit danach strebe, mich auf die Suche nach meinen Eltern zu machen
-ng ang pagkalinga ng magulang ang tunay kong hinahanap
{S-L/PT)}
ang pagkalinga ng magulang ang tunay kong hinahanap
{P-P=P-N} {P-T=P-D}
ang pagkalinga ng magulang tunay kong hinahanap
{P-N(A/UG N P-W)} {P-D(A//U TW.HT.L DB} = {GGW}
-ngangpagkalinga ngmagulangangtunaykonghinahanap
.LA/UGNTWNTTA//U TW.HT.LDB
Ausschau Elternechtichsuchen

Der Kern dieses Teilsatzes ist Pagkalinga ang hinahanap ko. Wie häufig bei Sätzen mit hanapin, wird das Verb zum Subjekt gemacht und das Prädikat mit einem adverbialem ANG versehen (Beispiel: Ang mga bata ang hinahanap ko.).

Da wir adverbiales ANG als proklitisches Adverb betrachten {2-3.3 (2) Θ}, ist ang nach dem Bestimmungswort, der Ligatur -ng von ko, kein zweites Bestimmungswort {13-3 (3)}. Es ist Teil der Nominalphrase.


{2A-332 Σ}   Satzanalyse: Adverbiales ANG (Zusatzgewicht für Existenzphrase im Prädikat), Attribute zu Existenzphrase

Ngunit tanging ang may mabubuting kaloobạn lamang ang maaaring makakuha nito. {W Samadhi 4.1} {13A-101 [5] Σ}   Aber um das zu bekommen, braucht man viel Willensstärke. Wörtlich: aber besonders der, der gute Willensstärken hat, kann den [Topf des Reichtums] bekommen.
ngunit tanging ang may mabubuting kalooban lamang ang maaaring makakuha nito
{S-K/L/PT}
ngunittanging ang may mabubuting kalooban lamang ang maaaring makakuha nito
{P-P=P-OD(A//U.L A/UG OD P-N)} {P-T=P-D}
mabubuting kalooban lamang
{P-N(U.L N A/HG)}
ngunittangingangmaymabubuting kaloobanlamangangmaaaringmakakuha nito
KA//U.LA/UGODU/M.LN A/HGTTAH.LDT10/WTW.HP/3
aberbesondersvorhandengut Willens-
stärke
ebenkannerhältlich
sein
dies

Neben dem "gemeinen" Attribut (der Nominalphrase mabubuting kalooban lamang) besitzt das Existenzwort may zwei weitere Attribute: das adverbial verwendete Adjekiv tangi mit Ligatur (es ist daher Subjunkt und keine unabhängige Phrase) und und das Adverb ang. Die Attribute stehen innerhalb der Existenzphrase, sind aber nicht Teil der Nominalphrase.

Das adverbiale ANG steht nicht am Anfang des Prädikats, sondern vor der Existenzphrase. Daher verstärkt es nur die zum Prädikat gehörige Existenzphrase.

Als proklitisches Adverb kann das adverbiale ANG die Ligatur von tanging nicht übernehmen. So bleiben die Ligatur von tanging und das Adverb ang nebeneinander stehen.

 
Alternative Sätze sind:
[2]Ngunit tanging may mabubuting kaloobạn lamang ang maaaring makakuha nito. (Ohne adverbiales ANG.)
[3]Ngunit tanging taong may mabubuting kaloobạn lamang ang maaaring makakuha nito. (Attributive Existenzphrase.)


{2A-431}   Vollverben und Partizipien

[1] Die Betrachtunges des Abschnitts {2-4.3} gelten, wenn die Verbphrase Prädikat bzw. Subjekt des Satzes ist. Dann besitzt das Verb Argumente, und es ist Vollverb (Verb mit globaler Wirkung).

(2) Als Partizipien bezeichnen wir Verben, wenn sie keine Argumente besitzen können und daher keine globale Wirkung haben. Sie können an Stelle von Adjektiven, Adverbien und Substantiven verwendet werden und unterscheiden sich dabei syntaktisch von Vollverben. Morphologisch unterscheiden sich Partizipien und Vollverben nicht.

Der Unterschied zwischen Vollverben und Partizipien wrd besonders deutlich, wenn Partizipien in Existenzphrasen verwendet werden [1|2].

 
[1]Prädikatives Verb (Vollverb)
 Pinakiramdamạn ko kung naririnịg ko ang tinig niyạ. Ich hatte das Gefühl, seine Stimme zu hören. (Das prädikative Passivverb naririnig besitzt zwei Argumente, das Subjekt tinig als Tatobjekt und das Objunkt ko als Täter.)
[2]Partizip ohne globale Wirkung
 Pinakiramdamạn ko kung may maririnịg akọng tinig at kalabọg. {W Angela 3.10} Ich hatte das Gefühl, als ob ich eine Stimme und etwas fallen hören würde. (Der Satz hat eine Existenzphrase als Prädikat, das Subjekt des Satzes ist ako. Die Nominalphrase innerhalb der Existenzphrase ist das Partizip naririnig. Es besitzt keine Argumente und ist kein Vollverb. Statt dessen ist ihm tinig at kalabog als Attribut mit Ligatur zugeordnet.) {10A-411 Σ}


{2A-451 Σ}   Satzanalyse: Untergeordnetes Verb als Subjekt mit Bestimmungswort ang

[1] Sinikap ng lobo ang tumalọn upang makaahong palabạs. {W Äsop 3.1.1}   Der Wolf versuchte zu springen, um da heraus zu kommen.
sinikap ng lobo ang tumalonupang makaahong palabas
{S-0/L/PT} {S-K/B/P0}
sinikap ng loboang tumalon
{P-P=P-D} {P-T=P-D}
sinikapngloboang tumalonupangmakaahong palabas
DB10/NTWN/EsTTDT01/WK DT00/W.LA
anstrebenWolfspringenum nach oben kommennach draussen
 
Das mit ang markierte Subjekt tumalon ist ein dem Prädikat sinikap untergeordnetes Verb im Infinitiv. Der Satz besitzt Verben sowohl als Prädikat und Subjekt. Dies wird deutlich, wenn das untergeordnete Verb zum Prädikat eines Ligatursatzes gemacht wird [3].
 
Der untergeordnete Konjunktionssatz ist subjektlos.

Alternative Gebilde:

 
[2]Sinikap ng lobong tumalọn upang makaahong palabạs.
[3]Sinikap na tumalọn ang lobo upang makaahong palabạs.
[4]Sinikap ng lobo ang pagtalọn upang makaahong palabạs.


Die filipinische Sprache von Armin Möller   http://www.germanlipa.de/filipino/sy_P-P_A.html
20. April 2010 / 20. November 2018

Syntax der filipinischen Sprache
Ende 2A Anhang zu Prädikat und Subjekt

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