Larawang buo
Tagalog (Sprache)
(+Tagalog)
Tagalog ist die Sprache, die nahezu mit der philippinischen Hochsprache Filipino
identisch ist. Leute aus der Provinz Bulacan (im Norden an
Manila angrenzend) behaupten nicht ganz zu unrecht, dass dort das beste Tagalog
gesprochen wird. Hauptsprachgebiet ist jedoch neben Metro Manila die Region 4 (Timog na
Tagalog = Südliches Tagalog), bestehend aus den sogenannten Calabarzon-Provinzen der
Region 4A (Cavite, Laguna, Batangas, Rizal und Quezon),
dazu kommen Mindoro, Palawan und ein paar andere Provinzen.
Vermutlich ist das Wort Tagalog abgeleitet von
taga-ilog 'Leute, die
am Fluss leben'. Diese Herkunft ist nicht unumstritten.
Anmerkung: In deutscher Literatur findet man
das Adjektiv tagalisch. Vermutlich ist diese Wortbildung vom spanischen
Tagalo, Tagala übernommen. Falls Tagalog sich von taga-ilog
ableitet, sind sowohl die spanische als auch die deutsche Form wenig sinnvoll
(das wäre wie hinterisch statt hinterindisch). Richtiger wäre
tagalogisch, was jedoch vermutlich beim deutschen Leser zu
Missverständnissen führt. Damit wäre tagalugisch (mit filipinischer
Lautänderung u), das auf der
vorletzten Silbe zu betonen wäre, die beste Lösung.
Süßspeisen und Zwischenmahlzeiten
Matamis at Meryenda
(+Süß+Süss+Suß+Suss)
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letseplạn = spanische Süßspeise, ähnlich der
französischen 'creme caramel'.
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meriyẹnda = Zwischenmahlzeit.
Zwischenmahlzeit zwischen Frühstück und Mittagessen oder zwischen Mittagessen
und Abendbrot.
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turọn, sagimịs
Turon in Spanien und Italien
Turrón (spanisch) torró (katalanisch) oder Torrone (italienisch) ist
ein Nougatkonfekt, hergestellt aus Honig, Zucker, kandierten Früchten und Eiklar. Es wird
mit gemahlenen, gerösteten Mandeln oder Erdnüssen meist zu rechteckigen länglichen weißen
Tafeln verarbeitet.
Es stammt wahrscheinlich aus dem arabischen Raum, es wird dort seit dem 16. Jahrhundert
hergestellt. Das heutige Turrón kommt traditionell aus den Orten Alicante und Xixona/Jijona
in der spanischen Region Valencia. Turrón wird in Spanien traditionell zu Weihnachten
verzehrt.
Die beiden ursprünglichen Turrón-Arten sind Turrón Duro ("hartes
Turrón", auch Turrón de Alicante genannt) und Turrón Blando
("weiches Turrón", auch Turrón de Jijona genannt). Beide Arten enthalten
Mandeln, im ersten Fall ganze in einer harten Zucker-Ei-Masse, im anderen Fall
gemahlene in einem weichen, leicht fettigen Gemisch.
Neben diesen beiden klassischen Arten gibt es noch unzählige weitere. Die
bekanntesten sind das Turrón de Yema, das mit Eigelb zubereitet wird und
sowohl geschmacklich als auch von der Textur sehr dem Marzipan ähnelt, Turrón de
Chocolate mit Schokolade und Turrón de Fruta mit kandierten
Früchten.
Leute
Mga Tao
(+Leute)
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dalaga = junge Frau.
Junge (unverheiratete und allein lebende) Frau, ursprüngliche Bedeutung ist Jungfer. Ab 18
Jahre (Volljährigkeit).
Dalagang inạ. = Unverheiratete Frau mit einem Kind.
matandạng dalaga = alte Jungfer.
dalagita = junges Mädchen (elf bis 17 Jahre alt, von der Menarche bis zur
Volljährigkeit).
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mestisa, mestiso = Mischling.
Im engeren Sinne spanisch-philippinischer Abstammung, aber auch mestisog Intsik =
chinesisch-philippinischer Mischling. Das Wort mestisa, mestiso hat in den Philippinen
keinen abwertenden Klang, es wird eher als Kompliment angesehen (besonders von echter oder
scheinbarer mestisang Kastila).
Krebse
May-balat-matigas
(+Krebse)
Die Krebse (Crustacea) sind ein Unterstamm der Gliederfüßer (Arthropoda).
Zu ihnen zählt die Klasse der Höheren Krebse (Malacostraca), zu der u.a. die
Ordnungen Zehnfußkrebse (Decapoda), Flohkrebse und Asseln gehören. Die Ordnung
Zehnfußkrebse wird eingeteilt in Unterordnungen, Überfamilie und Familien, darunter die
Langusten (Palinuridae), Hummerartigen (Nephropidae,
↓ ulạng), Garnelen
(Crangonidae, ↓ hipon), Geißelgarnelen
(Penaeidae, ↓ sugpọ),
Schwimmkrabben (Portunidae, ↓ alimasag,
↓ alimango).
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hipon (Crangon vulgaris) = (Kleine) Garnele.
(Die Nordseekrabbe ist keine Krabbe, sondern eine Garnele.)
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sugpọ (Penaeus monodon) = Tigergarnele.
Diese Zuchtgarnele stammt aus dem westlichen Indopazifik. Rückenschild und Hinterleib
beitzen blaue, schwarze oder gelbe Farbbänder.
Ebenfalls eine Zuchtgarnele ist die Weiße Garnele (Litopenaeus vannamei), deren
Körper von durchscheinend milchiger Färbung ist und die von der amerikanischen Pazifikküste
(Mexiko bis Peru) stammt, aber auch in Südostasien gezüchtet wird.
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taliptịp (Pedunculata) = Entenmuschel.
Krebstier, das im Allgemeinen an Steinen und
der Unterseite von Booten haftet. Entenmuscheln sind Krebstiere und daher weder Muscheln
noch Seeschnecken. Entenmuscheln sind eine Ordnung der Krebstiere innerhalb der Teiklasse
der Rankenfüßer (Cirripedia). Zu ihnen gehören auch die
Seepocken.
Chinesischer Kalender
(+China)
Im chinesischen Kalender gibt es zwei verschiedene Jahreszyklen.
Der bekannte Zyklus hat zwölf Jahre, die nach Tieren benannt sind: Ratte, Rind, Tiger,
Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund, Eber.
Der zweite Zyklus dauert zehn Jahre, wobei je zwei durch ein Element gekennzeichnet werden:
Metall, Wasser, Holz, Feuer, Erde.
Der gesamte Zyklus dauert also 60 Jahre.
Das chinesische Jahr beginnt mit dem Neujahrsfest, das zwischen Ende Januar und
Mitte Februar liegt.
Philippinische Bräuche
Ugali
(+Brauch+Bräuche)
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Bathala, Aman Sinaya at Amihan.
Drei Gottheiten erbten das Universum. Bathala, der oberste Gott der Schöpfung, Aman
Sinaya, die Göttin der See und der (geschlechtslose) Amihan, der Nordwind. Sie verteilten
unter sich das Unversum. Bathala erhielt den Himmel, Aman Sinaya die Meere und Amihan den
Rest dazwischen. Nach langer Zeit begannen Bathala und Aman Sinaya aus gegenseitigem
Neid ernsten Streit mit Taifunen und gewaltigen Felsbrocken, die zu Inseln wurden. Amihan
verwandelte sich in einen goldenen Vogel, flog zwischen Himmel und See und versuchte zu
vermitteln. Nach und nach kamen die beiden sich wieder etwas näher und trafen sich am
Horizont und versöhnten sich dort.
Aman Sinaya (Sage) {W Aman Sinaya}.
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balisungsọng = Tüte.
Kleine trichterförmige Tüte, aus einem Stück Bananenblatt oder Papier gefaltet.
Oft wird ein oder werden mehrere Geldscheine so gefaltet, um einen abgezählten Betrag mit
Münzen aufzunehmen.
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dapit = Trauerzug.
Trauerzug vom Haus des Verstorbenen zur Kirche.
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huweteng = Chinesisches Glücksspiel.
Chinesisches Glücksspiel, bei dem die (im allgemeinen zwei) Gewinnzahlen aus einer
Lostrommel gezogen werden. Huweteng ist in den Philippinen weit verbreitet
(dreimal täglich), jedoch illegal. Daher gehört es zu den Haupteinnahmequellen von lokalen
Politikern und Polizeioffizieren. Offiziell versucht die Regierung, Huweteng durch das
legale Lotto (dem deutschen Zahlenlotto sehr ähnlich) zu ersetzen.
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mano po.
Philippinische Geste der Ehrerbietung
(meist von jüngeren Personen älteren gegenüber). Die jüngere Person
streckt der Respektsperson die Hand entgegen. Wenn diese sie entgegennimmt, legt die
jüngere Person ihren Handrücken vor die Stirn der Respektsperson (ohne sie zu
berühren). Mano po kann unter Erwachsenen ein ernsthafter Beweis von Vertrauen und
Respekt sein. Häufig ist es eine leere Geste, die dann wenig sinnvoll mit bless
ins Englisch übersetzt wird.
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Misa-de-Gạlyo = "Hahnenmesse"
Katholische Mitternachtsmessse vor Weihnachten.
Auch für ↓ simbạng-gabịgebraucht.
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simbạng-gabị = "Nachtmesse"
Katholische Morgenmesse in der Woche vor Weihnachten (Beginn zwischen 04:00 und
06:00 Uhr).
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sungkạ.
↓
Sungka
Sungka (philippinisches Spiel)
Wird mit einem länglichen, bootförmigem Holz
gespielt, in dem sich zwei Reihen von sieben handgroße Vertiefungen (Löcher) befinden.
An den Enden befinden sich größere Vertiefungen (Häuser). Zwei Spieler sitzen sich
gegenüber, ihnen "gehören" die jeweils vorderen Löcher und das linke Haus.
Bei Spielbeginn werden in jedes der Löcher sieben kleine Muscheln (oder Steine) verteilt
(insgesamt 2 x 7 x 7 = 98), jedoch keine in die Häuser. Die Grundregel ist, dass ein
Spieler Muscheln in der Hand hat, von denen er jeweils eine im Uhrzeigersinn in die Löcher
und in sein eigenes Haus ablegt (jedoch nicht in des Gegners Haus). Entscheidend ist,
wohin die letzte Muschel aus der Hand kommt.
- Geht die letzte Muschel in das eigene Haus, darf der Spieler
weiterspielen, indem er aus irgendeinem seiner eigenen Löcher die Muscheln in die Hand
nimmt. Das Ablegen beginnt in dem Loch (oder im eigenen Haus) neben dem geleerten Loch.
- Geht die letzte Muschel in ein nichtleeres Loch, spielt der Spieler weiter, indem er
alle Muscheln aus diesem Loch in die Hand nimmt und wieder ablegt, links neben dem
geleerten Haus beginnend.
- Geht die letzte Muschel in ein leeres Loch auf der eigenen Seite, entnimmt der Spieler
diese Muschel und alle Muscheln aus dem gegenüberliegenden Loch des Gegners. Ist dieses
leer, muss der Spieler die eigene Muschel liegenlassen. In beiden Fällen geht das Spiel
an den Gegner über, der jetzt in einem Loch seiner Wahl auf seiner eigenen Seite beginnen
kann.
- Geht die letzte Muschel in ein leeres Loch auf des Gegners Seite, ist man "tot", man
muss die Muschel dort liegenlassen, und das Spiel geht an den Gegner über.
Eine Spielrunde ist zu Ende, wenn keine Muscheln mehr in den Löchern sind. Rundengewinner
ist, wer mehr Muscheln in seinem Haus hat. Für die nächste Runde legt man Muscheln aus
seinem Haus in die eigenen Löcher rechts beginnend. Der Gewinner kann alle Löcher füllen
und behält noch Muscheln in seinem Haus. Der Verlierer kann nicht alle Löcher füllen und
lässt links ein oder mehrere "verbrannte" Löcher leer, die Reststeine (weniger als sieben)
behält er in seinem Haus. In der nächsten Runde werden die verbrannten Löcher übersprungen.
Legt ein Spieler irrtümlich Muscheln in verbrannte Löcher ab, so darf der Gegner diese
Muscheln in sein Haus legen.
Bei Spielbeginn nehmen beide Spieler gleichzeitig alle Muscheln aus dem rechtesten
eigenen Loch und beginnen gleichzeitig abzulegen.
Ende Philippinische Kultur T-Z